Am Dienstag drehte das EUR/USD-Paar zugunsten des Euro und stieg in die Widerstandszone von 1,1374–1,1383. Ein Rückprall von dieser Zone führte zu einem Rückgang zugunsten des US-Dollars, wobei das Paar in Richtung des 100,0%-Fibonacci-Retracement-Levels bei 1,1265 fiel. Dies markiert den sechsten Tag in Folge mit Handelsspanne zwischen 1,1265 und 1,1383.

Das Wellenmuster im Stundenchart hat sich verändert. Die letzte abgeschlossene Aufwärtswelle durchbrach nicht den vorherigen Höchststand, und die letzte Abwärtswelle überwand nicht das vorherige Tief. Dies bestätigt einen Seitwärtstrend. Jedoch könnte dieser Bereich ein Zeichen für eine Trendwende sein. Die jüngsten Wellen waren schwach und klein, was auf geringe Händleraktivität hinweist. Nachrichten aus dem Weißen Haus sind spärlich, und Händler warten auf Neuigkeiten zu den Handelsverhandlungen.
Der Nachrichtenhintergrund am Dienstag war sowohl im wörtlichen als auch im übertragenen Sinne schwach. Die PMI-Indizes des Dienstleistungssektors in Deutschland und der Eurozone fielen auf 49,0 bzw. 50,1. Ein Rückgang der Geschäftstätigkeit warnt Händler vor einem nachlassenden Wirtschaftswachstum. Somit leidet nicht nur die US-Wirtschaft unter Trumps Handelspolitik – die Eurozone spürt ebenfalls den Druck. Doch die EU-Wirtschaft, die in den letzten Jahren nur ein minimales Wachstum verzeichnet hat, hat wenig Spielraum, weiter zurückzugehen. Ein weiterer Rückgang würde eine Schrumpfung und nicht nur eine Verlangsamung bedeuten.
Nichtsdestotrotz bleibt für Händler der Handelskrieg der dominierende Faktor. Die meisten anderen Nachrichten und Daten werden ignoriert. Folglich hatte die schwache EU-Datenlage vom Dienstag keine spürbare Auswirkung auf die Marktstimmung. Die Bullen blieben den ganzen Tag über aktiv, obwohl sie auf den etablierten Bereich beschränkt waren. Heute könnten die Bären an der Reihe sein.

Auf dem 4-Stunden-Chart fiel das Paar in Richtung der aufsteigenden Trendlinie. Ein Abprallen von dieser Linie würde den Euro begünstigen und eine erneute Anstieg in Richtung des 127,2% Fibonacci-Niveaus bei 1,1495 unterstützen. Eine Konsolidierung unterhalb der Trendlinie würde auf einen weiteren Rückgang in Richtung des nächsten Fibonacci-Niveaus von 100,0% bei 1,1213 hinweisen. Damit der Dollar jedoch an Stärke gewinnt, sind nicht nur technische Signale erforderlich, sondern auch starke fundamentale Treiber—idealerweise von Trump. Derzeit bilden sich keine Divergenzen bei irgendeinem Indikator.

In der letzten Berichtsperiode haben professionelle Händler 183 neue Long-Positionen eröffnet und 10.586 Short-Positionen geschlossen. Die Stimmung in der "Nicht-kommerziellen" Gruppe ist dank Donald Trump fest ins Bullische zurückgekehrt. Insgesamt halten Spekulanten nun 196.000 Long-Positionen gegenüber 120.000 Short-Positionen. Noch vor ein paar Monaten war die Situation umgekehrt.
Zwanzig Wochen hintereinander hatten große Akteure den Euro verkauft, aber in den letzten zwölf Wochen haben sie ihre Shorts reduziert und ihre Longs erhöht. Obwohl der Zinsunterschied zwischen der EZB und der Fed weiterhin den Dollar begünstigt, hat Trumps Politik jetzt einen größeren Einfluss. Seiner Haltung zufolge könnte das FOMC zu einem lockereren Ansatz gedrängt werden und sogar eine US-Rezession auslösen, so die Markterwartungen.
Wichtige Wirtschaftstermine (7. Mai)
- Eurozone – Veränderung der Einzelhandelsumsätze (09:00 UTC)
- USA – FOMC-Zinsentscheidung (18:00 UTC)
- USA – FOMC-Pressekonferenz (18:30 UTC)
Zwei der drei wichtigen Veröffentlichungen sind besonders bedeutend für den US-Dollar. Nachrichtenbedingte Volatilität könnte den Markt in der zweiten Tageshälfte erheblich beeinflussen. Auch Nachrichten zu Zöllen bleiben ein starker Markttreiber.
EUR/USD Prognose und Handelstipps
Gestern waren Verkaufspositionen bei einem Rückprall von 1.1374 auf dem Stundenchart mit einem Ziel von 1.1265 möglich. Heute können Stop-Losses für diese Trades auf den Einstiegskurs gesetzt und die Positionen weiter gehalten werden. Kaufpositionen können bei einem Rückprall von 1.1265 mit einem Ziel von 1.1374 oder bei einem Schlusskurs über 1.1383 in Betracht gezogen werden.
Fibonacci-Gitter:
- Stundenchart: 1.1265–1.1574
- 4-Stunden-Chart: 1.1214–1.0179