EUR/USD 5-Minuten-Analyse

Das Währungspaar EUR/USD zeigte am Donnerstag einen besonders interessanten Trend. Zur Erinnerung: Die Ergebnisse des FOMC-Treffens wurden am Mittwochabend verkündet, und wir stuften sie erneut als "hawkish" ein. Es ist wichtig zu bedenken, dass der Markt ständig erwartet, dass die Federal Reserve die Zinsen senken wird, und prognostiziert mehrere Senkungen bis zum Jahresende. In Wirklichkeit jedoch hält die Fed an ihrer aktuellen Geldpolitik fest. Da hier eine erhebliche Diskrepanz zwischen Markterwartungen und Realität besteht, klassifizieren wir das Ergebnis des Treffens als "hawkish".
Allerdings war die Stärkung des Dollars am Mittwochabend und Donnerstagmorgen lachhaft. Wieder einmal mussten wir feststellen, dass der Markt den US-Dollar nicht ernst nimmt und makroökonomische sowie fundamentale Faktoren ignoriert, wobei die Bewegungen praktisch keine Logik erkennen lassen.
Während der US-Handelssitzung wertete der Dollar jedoch unerwartet auf. Was war die Ursache? Besonders wenn man bedenkt, dass der Dollar gegenüber dem britischen Pfund nicht an Wert gewonnen hat, obwohl das Pfund doppelt so viele Gründe hatte, zu fallen, da die Bank of England ihren Leitzins gesenkt hatte! Wie wir bereits gesagt haben, haben Marktentwicklungen keine Logik — es ist völlige Zufälligkeit. Dies sollte die Händler daran erinnern, dass die Vorhersage von Marktbewegungen extrem schwierig ist und dass, wenn der Markt nicht auf Nachrichten reagiert oder sie ständig anders interpretiert, das Trading allein auf technischer Analyse basieren sollte. Die Seitwärtsphase kann nun als beendet angesehen werden.
Technisch gesehen gab es am Donnerstag einige ausgezeichnete Signale. Der Kurs bildete vier solide technische Muster: einen Durchbruch bei 1,1321, eine Rückkehr von 1,1274, eine weitere Rückkehr von 1,1321 und einen zweiten Durchbruch bei 1,1274. Auf dieser Grundlage konnten drei Trades eröffnet werden, und alle drei waren profitabel. Endlich hatten wir einen Gewinn nach drei Wochen reiner Seitwärtsbewegungen — aber alles hat irgendwann ein Ende.
COT-Bericht

Der neueste Commitment of Traders (COT) Bericht ist auf den 29. April datiert. Das obige Diagramm zeigt deutlich, dass die Netto-Position von nicht-kommerziellen Händlern lange Zeit optimistisch geblieben ist. Den Bären gelang es kaum, die Oberhand zu gewinnen, verloren sie jedoch schnell wieder. Seit Donald Trump das Amt antrat, befindet sich der Dollar in einem steilen Abwärtstrend. Wir können nicht definitiv sagen, dass dieser Rückgang auf unbestimmte Zeit weitergehen wird, und die COT-Berichte spiegeln die Stimmung der großen Akteure wider – eine Stimmung, die sich unter den gegenwärtigen Umständen sehr schnell ändern kann.
Trotzdem sehen wir weiterhin keine fundamentalen Gründe für eine Stärkung des Euro, während der Dollar einen signifikanten Grund hat, zu fallen. Das Paar könnte sich noch einige Wochen oder Monate korrigieren, aber der 16-jährige Abwärtstrend der US-Währung wird wahrscheinlich nicht so einfach enden.
Die roten und blauen Linien haben sich erneut gekreuzt, was einen optimistischen Marktrend signalisiert. In der letzten Berichtsperiode erhöhten sich die Long-Positionen bei nicht-kommerziellen Händlern um 200, während die Short-Positionen um 10.600 sanken. Infolgedessen wuchs die Netto-Position um 10.400 Tausend Kontrakte.
EUR/USD 1-Stunden-Analyse

Auf dem Stundenchart hat das EUR/USD-Paar seinen seitwärts verlaufenden Kanal verlassen, aber das bedeutet nicht unbedingt, dass die Abwärtsbewegung weitergehen wird. Logik und technische Konsistenz bleiben über alle Zeitrahmen hinweg minimal. Es scheint, als sei der Markt müde geworden, auf neue Zölle von Trump zu warten, und habe beschlossen, mit der Gewinnmitnahme auf Long-Positionen zu beginnen. Die Haltung der Fed zur Geldpolitik könnte ebenfalls dazu beigetragen haben. Dennoch können wir nicht sagen, dass der "Dollar-Albtraum" vorbei ist.
Handelsniveaus für den 9. Mai: 1.0823, 1.0886, 1.0949, 1.1006, 1.1092, 1.1147, 1.1185, 1.1234, 1.1274, 1.1321, 1.1426, 1.1534, 1.1607, 1.1666. Ichimoku-Linien: Senkou Span B (1.1441), Kijun-sen (1.1431). Die Linien des Ichimoku-Indikators können sich im Tagesverlauf verschieben und sollten bei der Identifizierung von Handelssignalen berücksichtigt werden. Vergessen Sie nicht, Ihren Stop Loss auf den Breakeven-Punkt zu setzen, sobald sich der Preis 15 Pips in die richtige Richtung bewegt. Dies hilft, potenzielle Verluste zu vermeiden, falls sich das Signal als falsch erweist.
Weder in der Eurozone noch in den USA sind wichtige Ereignisse geplant, daher erwarten wir keine starken Bewegungen während des Tages. Der Handel ist nur auf der Basis von technischen Setups möglich, aber das Paar bietet nicht immer klare technische Bewegungen. Seien Sie daher vorsichtig beim Eingehen von Positionen.
Erklärungen zur Illustration:
- Unterstützungs- und Widerstandspreisniveaus – dicke rote Linien, an denen die Bewegung enden könnte. Sie sind keine Quellen für Handelssignale.
- Kijun-sen- und Senkou Span B-Linien—Dies sind starke Ichimoku-Indikatorlinien, die vom 4-Stunden- auf den Stundenchart übertragen wurden.
- Extremlevel – dünne rote Linien, an denen der Preis früher abgeprallt ist. Diese dienen als Quellen für Handelssignale.
- Gelbe Linien – Trendlinien, Trendkanäle und andere technische Muster.
- COT-Indikator 1 auf den Charts – die Größe der Netto-Position für jede Händlerkategorie.