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FX.co ★ USD: Schwach an der Oberfläche – Stark im Kern. Das Spiel ist nicht vorbei, der Dollar bereitet einen unerwarteten Schachzug vor

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Analyse Nachrichten:::2025-05-15T22:39:49

USD: Schwach an der Oberfläche – Stark im Kern. Das Spiel ist nicht vorbei, der Dollar bereitet einen unerwarteten Schachzug vor

USD: Schwach an der Oberfläche – Stark im Kern. Das Spiel ist nicht vorbei, der Dollar bereitet einen unerwarteten Schachzug vor

Eine neue Phase beginnt auf dem Devisenmarkt, in der ökonomische Fundamentaldaten und geopolitische Strategien den Wechselkurs des US-Dollars prägen. Die US-Regierung zieht subtil die Idee eines schwächeren Dollars in Betracht, allerdings inoffiziell. Offiziell wird nichts zugegeben. Inoffiziell wird jeder Gestus als Hinweis interpretiert.

Bloomberg berichtet unter Berufung auf Quellen im Weißen Haus, dass alle Kompetenzen über die Währungspolitik beim Finanzminister Bessent liegen. Er ist die einzige Person, die befugt ist, mit internationalen Partnern über Währungsfragen zu sprechen, und platziert sich in einer prekären Situation als Schlüsselfigur. Zwar behauptet er öffentlich, dass keine Absicht besteht, den Dollar zu schwächen, aber in der Praxis steuert er die Politik in diese Richtung.

Diese Art von Dualität ist Lehrbuchmäßig. Eine offene Ankündigung einer Abwertung würde die Märkte zum Absturz bringen. Doch eine Umgebung zu schaffen, in der der Dollar "natürlich" an Wert verliert, ist eine wesentlich elegantere Strategie. Die US-Handelspolitik der letzten Monate drehte sich genau um diesen Ansatz.

Und der Markt spürt es. Der Rückgang des Yuan, der Verfall des taiwanesischen Dollars und subtile Hinweise von den Handelsplätzen in der Schweiz sind Puzzleteile, in denen ein schwächerer Dollar zu einem Verhandlungsinstrument für Handelszugeständnisse von Partnern wird. Während Offizielle darauf bestehen, dass Währungsfragen nicht besprochen wurden, suggerieren Insider von Citibank leise das Gegenteil: Währungen sind das Thema, das alle beschäftigt—auch wenn es nicht offiziell auf der Agenda steht.

Dieses Schweigespiel hat jedoch seine Schattenseiten. Sollte der Markt vollends davon überzeugt sein, dass die USA bewusst eine Abwertung des Dollars verfolgen, werden die Teilnehmer keine langfristigen Wetten mehr auf dessen Stärke abschließen.

Mit schwindendem Vertrauen flieht das Kapital. Und mit der zunehmenden Abkehr von Dollarabsicherungen durch Nichtansässige können selbst kleine politische Signale bedeutende Verkäufe auslösen.

Darum argumentieren Analytiker der Societe Generale, dass Trump objektiv an einem billigeren Dollar interessiert ist. Es passt zu seiner Strategie, den globalen Handel umzustrukturieren und die Währung als Werkzeug ökonomischen Drucks zu nutzen.

Je mehr die USA den Dollar als politisches Instrument nutzen, desto weniger attraktiv wird er als Reservewert.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Schwäche des Dollars kein Zufall ist; sie resultiert aus einer Kursänderung der US-Politik. In den kommenden Wochen werden Händler jedem Statement von Bessent und jeglichen Aktionen der Fed besondere Aufmerksamkeit schenken. Selbst ein subtiler Hinweis könnte eine neue Welle des Dollarverfalls auslösen.

Meinung: Der Dollar kehrt zu den Fundamentaldaten zurück – Der Ausverkauf könnte ein Fehlstart sein

Nicht jeder glaubt an die Schwäche des Dollars. Laut Analysten von Lombard Odier war der jüngste Ausverkauf des US-Dollars und amerikanischer Vermögenswerte kein Zusammenbruch, sondern eine gesunde Marktkorrektur, die neue taktische Möglichkeiten eröffnet.

Michael Strobaek, globaler CIO der Schweizer Privatbank, merkt an, dass US-Anleiherenditen nach wie vor zu den attraktivsten weltweit gehören und der Dollar bereits in eine Fair-Value-Bandbreite gegenüber wichtigen Währungen wie dem Euro, Yen und Franken zurückgekehrt ist.

Der Anstieg der Renditen nach dem "Befreiungsausverkauf" hat günstige Bedingungen für kurzfristige Long-Positionen geschaffen. Der Dollar, der seit Jahresbeginn um fast 6% gefallen ist, beginnt sich zu stabilisieren und ist laut Lombard Odier nicht mehr überbewertet. Dies deutet darauf hin, dass das "Verkauft Amerika" nicht der Beginn eines langfristigen Trends ist, sondern eher eine emotionale, schnelle und—wie sich nun zeigt—vorübergehende Reaktion auf den Zollschock.

Die Bank erklärt, dass, wenn sich die Handelskonflikte weiter entschärfen, wie es mit China und dem Vereinigten Königreich zu geschehen scheint, der Dollar wieder von klassischen Treibern—Zinsdifferenzen, realen Renditeniveaus und wirtschaftlichen Überraschungen—unterstützt wird.

Diese Rückkehr zu den Fundamentaldaten könnte das nächste Thema im Markt werden. Sobald die anfängliche Turbulenz überstanden ist, werden Bewertungsmodelle—anstatt politische Schlagzeilen—wieder in den Vordergrund treten. Das bedeutet, dass der Dollar noch nicht sein letztes Wort gesagt hat—vor allem wenn die Fed sich nicht zu eiligen Zinssenkungen entschließt und globale Investoren weiterhin Rendite suchen.

Deshalb dient die Perspektive von Lombard Odier als Erinnerung, den Dollar nicht zu unterschätzen: obwohl er momentan unter Druck stehen mag, besitzt er auf lange Sicht immer noch starke Vorteile.

Kurzfristiger Ausblick für USD: Zwischen Powell und schwachen Daten

Am Donnerstag steht der Dollar im Mittelpunkt widersprüchlicher Signale: einerseits die aggressive Rhetorik von Jerome Powell; andererseits eine Reihe schwacher makroökonomischer Berichte, die Hoffnungen auf eine Lockerung der Fed-Politik schüren. Diese Divergenz erhöht die Volatilität und spiegelt ein fragiles Gleichgewicht im kurzfristigen Trend des Dollars wider.

USD: Schwach an der Oberfläche – Stark im Kern. Das Spiel ist nicht vorbei, der Dollar bereitet einen unerwarteten Schachzug vor

Was passiert?

Am Donnerstag gab Powell dem Markt eine klare Botschaft: Unterschätzt nicht die Risiken künftiger Inflationsschwankungen. Er betonte, dass die Fed weiterhin darauf ausgerichtet ist, ihr Inflationsziel von 2 % zu erreichen und langfristige Stabilität nicht für kurzfristige Entlastung zu opfern.

Diese Äußerungen wurden jedoch durch neue Daten zu Inflation und Konsum relativiert. Der Erzeugerpreisindex verzeichnete seinen stärksten Rückgang seit fünf Jahren, während die Einzelhandelsumsätze schwächer als erwartet ausfielen.

Infolgedessen kalkulieren Händler nun mit zwei Zinssenkungen bis Ende 2025. Aufgrund dieser Nachrichten fiel der Dollar-Index (DXY) auf 100,7, während der Dollar gegenüber mehreren asiatischen Währungen noch stärkere Verluste verzeichnete.

Technische Analyse des DXY

Der Dollar-Index befindet sich zwischen fundamentalen Druck und technischen Niveaus. Der Anstieg am Mittwoch von der Unterstützung bei 100,22 war eine vorübergehende Erleichterung für die Bullen, aber ein Ausbruch über 101,00 blieb aus.

Der nächste Widerstand liegt bei 101,90, wo zuvor eine umgekehrte Schulter-Kopf-Schulter-Formation gebildet wurde. Ein bestätigter Ausbruch und ein täglicher Schlusskurs über diesem Bereich würden den Weg zu 102,06 (nahe der 55-Tage-SMA) eröffnen.

Wenn der Abwärtsdruck wieder aufnehmen sollte, wird das Niveau von 100,22 erneut getestet. Darunter liegt das Jahrestief bei 97,91 und die kritische technische Unterstützung bei 97,73. Im schlimmsten Fall könnte der Markt die Tiefstände von vor zwei Jahren bei 95,25–94,56 testen.

Zusammengefasst steht der Dollar an einem Scheideweg. Jeder makroökonomische Bericht wird als Bewährungsprobe angesehen, und solange die Daten weicher bleiben als Powells Rhetorik, wird der Dollar-Index wahrscheinlich weiterhin unter Druck stehen. Kurzfristig ist der DXY anfällig, insbesondere wenn weitere Bestätigungen einer Disinflation folgen.

Analyst InstaForex
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