5-Minuten-Analyse des EUR/USD

Am Donnerstag zeigte das Währungspaar EUR/USD nur eines – eine völlige Unwilligkeit, sich zu bewegen. Wir beobachteten den ganzen Tag über eine Seitwärtsbewegung, trotz eines recht gut gefüllten makroökonomischen Kalenders. Wie im vorherigen Artikel erwähnt, könnten EU- und US-Berichte zwar geringe Reaktionen auslösen, doch diese Daten sind nicht ausreichend, um bedeutende Veränderungen zu bewirken. Der Markt konzentriert sich ausschließlich auf Nachrichten im Zusammenhang mit dem Handelskrieg oder anderen prominenten Aussagen von Donald Trump.
Trotzdem müssen wir auf die zweite Schätzung des BIP-Berichts der EU für das erste Quartal hinweisen. Die erste Schätzung veranlasste Händler, optimistisch auf den Euro zu blicken, da ein Wirtschaftswachstum von 0,4 % gemeldet wurde. Die zweite Schätzung zeigte jedoch eine Verlangsamung des Wachstums. Unterdessen hatten die US-Daten keine Auswirkungen auf die Bewegung des Paares.
Infolgedessen zog sich der Kurs leicht von den Hochs vom Mittwoch zurück, behält aber insgesamt einen Abwärtstrend bei. Da die USA einen Weg zur Deeskalation des Handelskonflikts eingeschlagen haben, gehen wir davon aus, dass eine weitere Stärkung des US-Dollars wahrscheinlich ist. Diese Stärkung wird jedoch wahrscheinlich nicht schnell oder einfach vonstattengehen.
Am Donnerstag prallte der Kurs dreimal von der 1,1179 (Kijun-sen-Linie)–1,1185-Zone ab. In keinem dieser Fälle konnte das Paar das nächste Ziel bei 1,1234 erreichen, obwohl es diesem Niveau zweimal nahekam. Somit konnten Händler Long-Positionen eröffnen, die nicht zu Verlusten führten. Was die Gewinne betrifft, so waren diese nur möglich, wenn die Trades manuell geschlossen wurden.
COT-Bericht

Der neueste COT-Bericht (Commitment of Traders) ist vom 6. Mai datiert. Wie im obigen Chart zu sehen ist, blieb die Netto-Position der nicht-kommerziellen Händler lange Zeit bullisch. Die Bären übernahmen kurzzeitig die Führung, verloren diese aber schnell wieder. Seit Trump im Amt ist, befindet sich der Dollar im freien Fall. Wir können nicht mit Sicherheit sagen, dass der Rückgang des Dollar anhalten wird, und die COT-Berichte spiegeln die tatsächliche Stimmung der großen Akteure wider, die sich unter den aktuellen Umständen schnell ändern kann.
Wir sehen immer noch keine fundamentalen Faktoren, die den Euro stärken könnten, aber ein wesentlicher Faktor bleibt bestehen, der den Dollar schwächen könnte. Das Währungspaar könnte sich noch mehrere Wochen oder Monate weiter korrigieren, doch ein 16-jähriger Abwärtstrend wird sich nicht schnell umkehren lassen. Sobald Trump seine Handelskriege beendet, könnte der Dollar wieder Wachstum verzeichnen.
Die roten und blauen Linien haben sich erneut gekreuzt, was auf eine Rückkehr zum bullischen Trend hinweist. In der letzten Berichtswoche verringerte sich die Anzahl der Long-Positionen in der "nicht-kommerziellen" Gruppe um 2.200, und die Anzahl der Short-Positionen verringerte sich um 2.100. Dementsprechend blieb die Netto-Position für die Woche nahezu unverändert.
EUR/USD 1-Stunden-Analyse

Auf dem Stundenchart hat das Währungspaar EUR/USD einen ziemlich starken Rückgang eingeleitet, gefolgt von einer ebenso starken Korrektur. Die weiteren Abwärtsaussichten des Währungspaares hängen nach wie vor vollständig von den Entwicklungen im globalen Handelskonflikt ab. Wenn Handelsabkommen unterzeichnet und Zölle gesenkt werden, könnte der US-Dollar weiterhin zu den Niveaus klettern, von denen er ursprünglich gefallen ist. Technische Analyse und makroökonomische Daten spielen derzeit nur eine untergeordnete Rolle. Alles hängt von Nachrichten über Handelsverhandlungen ab.
Wichtige Levels für den 16. Mai: 1,0823; 1,0886; 1,0949; 1,1006; 1,1092; 1,1147; 1,1185; 1,1234; 1,1274; 1,1321; 1,1426; 1,1534. Ichimoku-Linien: Senkou Span B – 1,1307; Kijun-sen – 1,1179. Hinweis: Diese Ichimoku-Indikatorlinien können sich im Tagesverlauf verschieben, berücksichtigen Sie dies bei der Interpretation von Signalen. Vergessen Sie auch nicht, Ihren Stop Loss auf den Einstand zu setzen, sobald sich der Preis 15 Pips in die erwartete Richtung bewegt - dies hilft, sich gegen Fehlsignale zu schützen.
Am Freitag sind in der Eurozone keine wichtigen wirtschaftlichen Ereignisse geplant, während die USA eine Reihe sekundärer Berichte veröffentlichen werden. Einziger interessanter Punkt könnte der Verbraucherindex der Universität von Michigan sein, der jedoch erst am Abend veröffentlicht wird. Daher ist zu erwarten, dass wir dieselben ruhigen Bewegungen mit niedriger Volatilität und seitwärts gerichteten Dynamiken im Tagesverlauf beobachten werden – es sei denn, Donald Trump tritt erneut in den Vordergrund.
Erklärung der Illustrationen:
- Unterstützungs- und Widerstandsniveaus – dicke rote Linien, an denen die Bewegung enden könnte. Sie sind keine Quelle für Handelssignale.
- Kijun-sen und Senkou Span B Linien – Diese werden als starke Ichimoku-Indikatorlinien vom 4-Stunden-Chart auf den Stundenchart übertragen.
- Extremniveaus – dünne rote Linien, an denen der Preis zuvor eine Umkehr gemacht hat. Diese dienen als Quelle für Handelssignale.
- Gelbe Linien – Trendlinien, Trendkanäle und andere technische Muster.
- COT-Indikator 1 auf den Charts – die Größe der Nettoposition für jede Händlerkategorie.