Die Federal Reserve bleibt in diesem Jahr weiterhin schweigsam. Während die Europäische Zentralbank bereits dreimal die Zinsen gesenkt hat und die Bank of England zweimal, hält sich das FOMC mit Lockerungen zurück, aus Angst vor einem Wiederaufleben der Inflation. Wie ich in früheren Analysen betont habe, hat die Fed die gesetzliche Fähigkeit, sich strikt an ihre Mandate zu halten, ohne das Wirtschaftswachstum zu priorisieren. Natürlich ist die Wirtschaft von Bedeutung, aber die aktuelle Verlangsamung ist weder die Schuld der Fed noch einer globalen Krise oder wirtschaftlichen Katastrophe. Daher schenken Jerome Powell und seine Kollegen weder der Kritik von Donald Trump noch den Markterwartungen an monetäre Lockerungen Beachtung.
Einer der Gouverneure der Fed, Raphael Bostic, deutet an, dass es bis Ende des Jahres nur eine Zinssenkung geben könnte. Bostic erklärte, dass die US-Wirtschaft nicht in eine Rezession steuere, aber das Wachstum sich verlangsamen werde. Im Jahr 2025 könnte das BIP-Wachstum im Bereich von 0,5 % – 1 % liegen. Er fügte hinzu, dass Unsicherheit und die Zurückhaltung der Verbraucher hinsichtlich der Zukunft die Amerikaner dazu veranlassen, ihre Ausgaben zu reduzieren und „für schlechte Zeiten zu sparen“. Die neuen Handelspolitiken aus dem Weißen Haus zwingen Unternehmen zu extremer Vorsicht und zur Verschiebung wichtiger Entscheidungen wie der Erweiterung von Aktivitäten oder Investitionen.
„Ich glaube, dass es zu diesem Zeitpunkt angemessen ist, den Zinssatz einmal zu senken, da meiner Ansicht nach die Unsicherheit in der US-Wirtschaft sich nicht schnell auflösen wird“, sagte Bostic.
Jerome Powell hat zuvor ähnliche Überlegungen wiederholt, die die Zurückhaltung der Fed bezüglich Zinssenkungen begründen.
Was wäre, wenn die Fed sich keine Sorgen um die Inflation machen würde und die Zinsen bereits 2025 gesenkt hätte? Die Nachfrage nach dem US-Dollar wäre wahrscheinlich noch geringer. Der jüngste Rückgang des Dollars ereignete sich trotz der Lockerung der EZB und der Beibehaltung der aktuellen Haltung der Fed. Das heißt, zu einer Zeit, in der unterschiedliche Geldpolitiken der Zentralbanken theoretisch den Dollar stützen sollten, setzte er seinen Abwärtstrend fort.
Wellenanalyse von EUR/USD
Basierend auf meiner Analyse von EUR/USD komme ich zu dem Schluss, dass das Paar weiterhin eine aufsteigende Wellenstruktur bildet. Kurzfristig wird der Wellenverlauf ganz von der Position und den Handlungen des US-Präsidenten abhängen. Dies sollte man stets im Hinterkopf behalten.
Welle 3 des aktuellen Aufwärtssegments hat begonnen, und ihre Ziele könnten sich bis in den Bereich von 1,25 erstrecken. Das Erreichen dieser Niveaus hängt allein von Trumps Handels- und Wirtschaftspolitik ab. In diesem Stadium könnte Welle 2 innerhalb von Welle 3 abgeschlossen sein. Deshalb erwäge ich Kaufpositionen mit Zielen über 1,1572, was mit der 423,6% Fibonacci-Erweiterung übereinstimmt. Eine vollständige Deeskalation des Handelskrieges könnte diesen Aufwärtstrend jedoch umkehren — obwohl es derzeit keine technischen Anzeichen für eine solche Umkehr gibt.
Wellenanalyse von GBP/USD
Die Wellenstruktur von GBP/USD hat sich verändert. Wir haben es nun mit einer bullishen Impulswelle zu tun. Leider könnten unter der Führung von Donald Trump die Märkte eine Reihe von Schocks und Trendwenden gegen jede Wellen- oder Technische Analyse erleben.
Welle 3 entwickelt sich, mit Zielen bei 1,3541 und 1,3714. Daher bleibe ich bei einem bullishen Ausblick, da der Markt nicht beabsichtigt, diesen Trend umzukehren.
Grundprinzipien meiner Analyse:
- Wellenstrukturen sollten einfach und klar sein. Komplexe Muster sind schwer zu handeln und ändern sich oft.
- Wenn Sie unsicher über den Markt sind, sollten Sie nicht einsteigen.
- Es gibt nie eine 100%ige Sicherheit über die Preisrichtung. Verwenden Sie immer Stop-Loss-Orders.
- Wellenanalyse kann mit anderen Methoden und Handelsstrategien kombiniert werden.
