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FX.co ★ AUD/USD. RBA-Sitzung im Mai: Vorschau

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Analysen:::2025-05-19T22:40:12

AUD/USD. RBA-Sitzung im Mai: Vorschau

Am Dienstag, den 20. Mai, wird die Reserve Bank of Australia (RBA) ihr Treffen abschließen, was möglicherweise zu einer Lockerung der geldpolitischen Parameter führen könnte. Die meisten Analysten gehen davon aus, dass die Zentralbank den Zinssatz um 25 Basispunkte senken wird, was ein weiterer Schritt in diese Richtung nach der Zinssenkung im Februar wäre. Das „dovish“-Szenario wird am ehesten erwartet, ist jedoch nicht in Stein gemeißelt. Mehrere fundamentale Argumente sprechen für einen abwartenden Ansatz, sodass der Status quo nicht ausgeschlossen werden kann.

AUD/USD. RBA-Sitzung im Mai: Vorschau

Der Fall für eine Zinssenkung (das "dovish" Szenario)

Die Mehrheit der Befürworter des dovish Szenarios verweist auf den kürzlich veröffentlichten Inflationsbericht in Australien, der nach dem Treffen der RBA im April veröffentlicht wurde. Trotz positiver Anzeichen zeigte der Bericht, dass die Kerninflation nun innerhalb des Zielkorridors von 2–3% liegt. Zum ersten Mal seit dem vierten Quartal 2021 fiel der bereinigte Durchschnitt der Verbraucherpreise in diesen Bereich. Zudem verriet der Bericht einen deutlichen Rückgang der Inflation im Dienstleistungssektor auf 3.7%, bedingt durch fallende Miet- und Versicherungskosten.

Die hawkische Sichtweise

Interessanterweise verwenden Kritiker der Zinssenkung denselben Inflationsbericht und heben dessen hawkischen Elemente hervor. Beispielsweise stieg der Gesamtverbraucherpreisindex im ersten Quartal um 0.9% quartalsweise im Vergleich zu einer Prognose von 0.8%—ein starker Anstieg gegenüber 0.2% in den vorangegangenen beiden Quartalen. Jährlich stieg der Verbraucherpreisindex auf 2.4%, leicht über der Prognose von 2.3%. Der monatliche Verbraucherpreisindex blieb im März ebenfalls bei 2.4%. Der Index erreichte im Vormonat das gleiche Niveau, während Analysten einen leichten Rückgang im März auf 2.3% prognostiziert hatten.

Mit anderen Worten, die Inflationsdaten sind widersprüchlich und können nicht eindeutig als Unterstützung für eine Zinssenkung oder eine Pause interpretiert werden.

Ein weiteres Argument für eine Pause: Die Stärke des Arbeitsmarktes

Die Beschäftigung stieg im April um 89.000—das stärkste monatliche Wachstum seit Februar 2024 und mehr als viermal der erwarteten 20.000. Die Gewinne konzentrierten sich auf die Vollzeitbeschäftigung (59.5k vs. 29.5k Teilzeit). Die Erwerbsquote erreichte 67.1%, den höchsten Stand seit Januar. Währenddessen beschleunigte sich das Lohnwachstum auf 3.4% jährlich im ersten Quartal und erholte sich nachdem es im vierten Quartal 2024 auf 3.2% abgebremst wurde. Dies gibt der RBA Raum, eine weitere Lockerung hinauszuzögern.

Dieses Ergebnis erlaubt es der Reserve Bank of Australia, mit der nächsten Zinssenkung nicht zu überstürzen.

Globale Unsicherheit verstärkt die Argumente für Vorsicht

Der anhaltende Handelskrieg „USA gegen alle“ ist ein weiterer Faktor. Einerseits führte Donald Trump einen Mindestzoll von 10% auf Importe australischer Waren ein (Canberra ergriff keine Gegenmaßnahmen, sondern „unstimmte“ sich mit dieser Entscheidung des amerikanischen Führers). Das heißt, Australien selbst litt minimal unter den amerikanischen Zöllen. Doch gleichzeitig ist offensichtlich, dass die australische Wirtschaft nicht isoliert vom Rest der Welt ist, was bedeutet, dass die negativen Konsequenzen der Sekundäreffekte der Zollkonfrontation sich dennoch zeigen werden, insbesondere wenn das Wachstumstempo der chinesischen Wirtschaft zu verlangsamen beginnt.

Deshalb könnte die lang andauernde Pause vor den angekündigten Handelsverhandlungen zwischen den USA und China ein zusätzliches Argument für die RBA sein, den Status quo bei ihrem Treffen im Mai beizubehalten.

Fazit

Trotz Prognosen großer Banken wie ANZ, Standard Chartered und Westpac, die eine Zinssenkung um 25 Basispunkte vorhersagen, ist dieses Ergebnis alles andere als sicher. Zudem gibt es starke Argumente für die Beibehaltung einer abwartenden Haltung in Form von „Hartnäckigkeit“ der Inflationsindikatoren vor dem Hintergrund eines stabilen Arbeitsmarktes und globaler Unsicherheit.

Selbst wenn die RBA das "dovish" Szenario umsetzt, wird sie voraussichtlich einen vorsichtigen Ton beibehalten und möglicherweise einen „hawkischen Cut“ anbieten, der die allgemein verbreitete Prognose von zwei weiteren Cuts in der zweiten Hälfte des Jahres 2025 in Frage stellt.

Marktauswirkungen

Dies sorgt für eine angespannte Wartezeit. Sollte die RBA überraschen und die Zinsen halten, könnte der australische Dollar zulegen—AUD/USD könnte den Widerstand bei 0.6490 durchbrechen und sich über 0.6500 etablieren. Wenn die RBA wie erwartet senkt, hängt viel vom Ton der begleitenden Erklärung und den Kommentaren von Gouverneurin Michele Bullock ab. Ein vorsichtiger Ton könnte den Aussie unterstützen und AUD/USD im Bereich von 0.6430–0.6490 halten. Allerdings könnten explizit dovishe Signale, die auf weitere Senkungen in der zweiten Hälfte des Jahres hindeuten, AUD/USD-Bären begünstigen und das Paar möglicherweise zurück in Richtung 0.6340 (das untere Bollinger-Band auf dem Tageschart) ziehen.

Analyst InstaForex
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