
S&P500
Überblick über die führenden US-Aktienindizes am Mittwoch: Dow -1,9 %, NASDAQ -1,4 %, S&P 500 -1,6 %, S&P 500 bei 5.844, Spannweite 5.400–6.200.
Gestern stieß der Aktienmarkt nicht so sehr wegen der enttäuschenden Gewinnprognose und Bilanz von Target (TGT 93,01, -5,11, -5,2%) an seine Grenzen, sondern aufgrund eines besorgniserregenden Anstiegs der Renditen von Staatsanleihen.
Die Rendite der 10-jährigen Anleihe schloss bei 4,60 %, ein Anstieg um 12 Basispunkte, während die 30-jährige Anleihe bei 5,09 % lag, was einem Anstieg von 13 Basispunkten entspricht. Der initiale Verkaufsdruck am Anleihemarkt wurde durch Inflationsängste, ausgelöst durch die höher als erwarteten britischen CPI-Daten für April, sowie Bedenken über das Defizit verursacht.
Medienberichte wiesen auf eine Vereinbarung zur Erhöhung des SALT-Abzugsdeckels auf 40.000 $ (von 10.000 $) hin und bemerkten, dass konservative republikanische Mitglieder des Repräsentantenhauses ihre Forderungen nach tieferen Medicaid-Kürzungen zurückgezogen hatten. Zum Zeitpunkt des Schreibens ist unklar, ob dies bestätigt ist, da die Debatten innerhalb der GOP weitergehen. Es gab jedoch Spekulationen, dass das Repräsentantenhaus möglicherweise bereits heute Abend über das sogenannte "Reconciliation"-Gesetz abstimmen könnte.
Die Renditen der Staatsanleihen gingen in der zweiten Hälfte des Tages nach einer 16 Milliarden Dollar Auktion von 20-jährigen Anleihen zurück, die eine relativ schwache Nachfrage zeigte. Das Bid-to-Cover-Verhältnis lag bei 2,46, unterhalb des 12-Auktionen-Durchschnitts von 2,58. Die Höchstrendite von 5,047 % lag dabei über einem Basispunkt über der Emissionsrendite von 5,035 %. Die großen Aktienindizes, die sich im Tagesverlauf moderat bewegt hatten, standen nach der Auktion erneut unter Verkaufsdruck.
Der Anstieg der Renditen schürte erneut Wachstumsbedenken und traf die Nebenwerte besonders hart: Der Russell 2000 sank um 2,8 %. In 10 der 11 S&P 500 Sektoren wurden Verluste verzeichnet.
Der einzige Gewinner war der Kommunikationsdienstleistungssektor (+0,7 %), beflügelt durch eine starke Performance von Alphabet (GOOG 170,06, +4,74, +2,9 %) nach der I/O-Entwicklerkonferenz.
Die am schlechtesten abschneidenden Sektoren waren:
- Immobilien (-2,6 %)
- Gesundheitswesen (-2,4 %)
- Finanzen (-2,1 %)
- Konsumgüter (-1,9 %)
- Versorger (-1,9 %)
Die Markttiefe zeigte ein starkes Ungleichgewicht: Auf der NYSE überstiegen fallende Aktien die steigenden um fast 9 zu 1 und auf der Nasdaq um 4 zu 1.
Unter den Dow-Komponenten war UnitedHealth Group (UNH 302,98, -18,60, -5,8 %) ein bedeutender Verlierer, nachdem HSBC die Aktie von "Halten" auf "Reduzieren" herabgestuft hatte und The Guardian einen Bericht veröffentlichte, der behauptete, das Unternehmen würde Pflegeheime bezahlen, um Krankenhausüberstellungen zu reduzieren.
UnitedHealth bestritt die Vorwürfe und erklärte, dass das US-Justizministerium nach einer Untersuchung aufgrund erheblicher sachlicher Ungenauigkeiten auf eine Weiterverfolgung verzichtet habe. Dennoch litt die Aktie zusammen mit einem Großteil des Gesundheitssektors.
Die großen Aktienindizes schlossen in der Nähe ihrer Tagestiefs. Der einzige Wirtschaftsbericht des Tages war der MBA Mortgage Applications Index, der in der Woche um 5,1 % fiel. Die Anträge auf Refinanzierung und Kauf gingen beide um 5,0 % zurück, was die abgeschwächte Nachfrage angesichts steigender Hypothekenzinsen widerspiegelt.
Jahresperformance bislang:
- DJIA: -1,6 %
- S&P 500: -0,6 %
- Nasdaq Composite: -2,3 %
- S&P Midcap 400: -4,3 %
- Russell 2000: -8,2 %
Energiemarkt Brent-Rohöl wird bei 64,4 $ pro Barrel gehandelt. Öl konnte sich nicht über 65 $ halten.
Fazit Die Wall Street durchläuft eine Korrektur. Eine neue bärische Sequenz ist heute oder in den kommenden Tagen sehr wahrscheinlich. Es ist sinnvoll, schrittweise Long-Positionen zu eröffnen, wobei der Markt in naher Zukunft möglicherweise noch attraktivere Preise bieten könnte.