Nach dem Bruch der bärischen Struktur erlebten wir eine starke Rallye des Euros, die bislang noch nicht als abgeschlossen betrachtet werden kann. Die neue bullische Struktur bleibt intakt, und wir haben einen korrektiven Rücksetzer in die beiden nächstgelegenen bullischen Ungleichgewichte gesehen. Daher könnte die Aufwärtsbewegung des Euros kurzfristig anhalten. Das zweite Ungleichgewicht stoppte den Rückgang und löste eine bullische Reaktion aus.
Ich hatte im März mit einer tieferen Korrektur gerechnet, doch dazu kam es nach einem Fed-Treffen oder US-Wirtschaftsdaten nicht. Stattdessen mussten wir auf die Handelsverhandlungen zwischen den USA und China warten. Nur wenige im Markt hatten erwartet, dass das allererste Treffen zu einer signifikanten gegenseitigen Reduzierung der Einfuhrzölle führen würde, aber genau das ist passiert. Dennoch sind neue positive Entwicklungen erforderlich, damit der US-Dollar seine Rallye fortsetzen kann—und davon gibt es derzeit nicht viele.
Insofern können weiterhin Positionen gehalten werden, die aus dem jüngsten bullischen Ungleichgewicht eröffnet wurden. Das nächste Aufwärtsziel ist der bärische Orderblock, der auf dem Chart markiert ist. Sobald dieser Orderblock erreicht wird, sollten Händler beobachten, wie der Markt reagiert. Ein neuer Rückgang des Paares ist möglich—doch ich erinnere daran, dass für den Dollar vieles weniger von Chartmustern oder Wirtschaftsdaten abhängig ist, sondern von den Entscheidungen Donald Trumps und Nachrichten über Handelsabkommen, welche derzeit die Hauptantriebskräfte der Marktstimmung sind. Es mag eine Reaktion vom Orderblock geben, doch der Nachrichtenhintergrund könnte verhindern, dass die Bären die Kontrolle übernehmen.
Am Freitag war der fundamentale Hintergrund im Wesentlichen abwesend—außer dem BIP-Bericht Deutschlands, der die Erwartungen der Händler übertraf. Insofern könnte die heutige Euro-Rallye als gerechtfertigt angesehen werden. Dennoch erwarte ich, dass das Paar weiter steigen wird, ungeachtet der umliegenden Entwicklungen.
Nachrichtenkalender für die USA und die Eurozone:
- Eurozone – Rede der EZB-Präsidentin Christine Lagarde (13:20 UTC)
- 26. Mai – Der Wirtschaftskalender enthält nur dieses eine Ereignis. Die Marktstimmung am Montag wird wahrscheinlich nicht erheblich von den Nachrichten beeinflusst.
EUR/USD Prognose und Händler-Tipps:
Der Preis reagierte dreimal auf das wöchentliche bullische Ungleichgewicht, brach die bärische Struktur und setzte somit den Aufwärtstrend fort, wie in den letzten Wochen und Monaten erwartet. Wie ich bereits bemerkt habe, hätte nichts davon passieren müssen—aber das Schicksal machte Donald Trump zum Präsidenten der Vereinigten Staaten.
Meiner Meinung nach könnte das Paar jetzt in der Endphase des bullischen Trends sein. Neue Kaufpositionen könnten nicht mehr die beste Handelsidee sein. Sollte sich der Handelskrieg jedoch verschärfen und die US-Wirtschaft weiterhin schwächeln, könnte der Dollar ohne sichtbaren Boden fallen. Händler müssen daran denken: Dieser Trend hängt von Trump und seinen Handlungen ab.
Umkehrmuster, die sich auf den niedrigeren Zeitrahmen in der Zone des bullischen Ungleichgewichts gebildet haben, machen einen Long-Einstieg mit einem Ziel von 1.1397 gültig. Diese Trades können jetzt auf Break-even verschoben werden. Verkäufe können erst in Erwägung gezogen werden, nachdem der bärische Orderblock getestet wurde, aber der Trend bleibt bullisch, daher hat das Kaufen weiterhin Vorrang. Wenn jedoch ein starkes Verkaufssignal auftritt, kann auch darauf reagiert werden.
