
Am Mittwoch setzte der U.S. Dollar Index (DXY) seine Aufwärtsbewegung zum zweiten Tag in Folge fort und erholte sich von dem zu Beginn der Woche erreichten Monatstief. Der Index stieg auf das Niveau von 99,85, was ein neues Wochenhoch markiert, obwohl ihm immer noch die Überzeugung für eine anhaltende Rally fehlt.
Optimistische makroökonomische Daten aus den USA, die am Dienstag veröffentlicht wurden, halfen dabei, die Rezessionsängste zu mildern und wurden zu einem entscheidenden Faktor, der den DXY unterstützte. Insbesondere berichtete das U.S. Census Bureau von einem Rückgang der Bestellungen langlebiger Güter um 6,3 % im April – eine scharfe Umkehrung gegenüber dem revidierten Anstieg von 7,6 % (ursprünglich 9,2 %) im Vormonat. Trotz des Rückgangs übertraf der Wert die Markterwartungen, die einen Rückgang von 7,9 % prognostiziert hatten. Zusätzlich stiegen die Kernbestellungen ohne Transport um 0,2 %.
Eine weitere wichtige Entwicklung war der starke Anstieg des Consumer Confidence Index der Conference Board, der im Mai auf 98,0 sprang, gegenüber 85,7 im April – dies stellt den größten monatlichen Anstieg seit vier Jahren dar. Diese Verbesserung spiegelt den wachsenden Optimismus hinsichtlich der Wirtschaft und des Arbeitsmarktes wider, angefacht durch einen Handelsfrieden zwischen den USA und China, der die Dollar-Bullen belebte.
Trotz dieses kurzfristigen Optimismus könnten fiskalische Bedenken und gemäßigte Erwartungen gegenüber der Federal Reserve weitere Gewinne des DXY begrenzen. Letzte Woche verabschiedete das Repräsentantenhaus das Steuer- und Ausgabenpaket von Präsident Trump, das nun auf eine Abstimmung im Senat wartet. Das vorgeschlagene Gesetz wird voraussichtlich das Bundeshaushaltsdefizit über das nächste Jahrzehnt um etwa 4 Billionen Dollar erhöhen und die fiskalischen Spannungen verstärken.
Zusätzlich haben Händler angesichts schwächerer Inflationsdaten ihre Erwartungen an mindestens zwei Zinssenkungen der Fed um 25 Basispunkte in diesem Jahr erhöht. Daher könnte es ratsam sein, auf stärkere Kaufnachfragen zu warten, bevor aggressive Long-Positionen auf den US-Dollar eingegangen werden.
Händler sollten auch nach weiterer Orientierung hinsichtlich der Geldpolitik der Fed Ausschau halten, wobei besonderes Augenmerk auf die Veröffentlichung der FOMC-Sitzungsprotokolle, den Vorabbericht zum BIP des ersten Quartals am Donnerstag und den Preisindex für persönliche Konsumausgaben (PCE) am Freitag gelegt werden sollte.
Technischer Ausblick
Aus technischer Sicht bleiben die Oszillatoren auf dem Tageschart im negativen Bereich, was darauf hindeutet, dass die Bullen die Kontrolle noch nicht bestätigt haben. Auf dem Stundenchart müssen die Bullen zunächst über den einfachen gleitenden 200-Tage-Durchschnitt (SMA) hinausbrechen, bevor sie aggressivere Kaufstrategien in Betracht ziehen können.
Bis dahin wird Vorsicht bei bullischen Positionen empfohlen.
