EUR/USD 5-Minuten-Analyse

Das Währungspaar EUR/USD handelte am Freitag sehr ruhig, ohne Nachrichten von marktrelevanter Bedeutung. In den letzten Monaten haben Händler routinemäßigen makroökonomischen Daten wenig Beachtung geschenkt. Fast jede Woche erreichen uns Nachrichten von globaler Bedeutung, die sogar Treffen der Federal Reserve in den Schatten stellen. Letzten Donnerstag war der Markt in Aufruhr, als ein US-Gericht Donald Trumps Zölle aufhob und ein weiteres diese Entscheidung wieder rückgängig machte. Infolgedessen kauften Händler zunächst hektisch Dollar in der Hoffnung auf eine Lösung des internationalen Handelskonflikts und verkauften dann genauso hektisch wieder Dollar, als diese Hoffnungen zunichte gemacht wurden.
Diese Ereignisse gehören nun der Vergangenheit an. Am Samstag kündigte Trump eine weitere Zollerhöhung an — auf Stahl- und Aluminiumimporte. Somit können wir eine sehr lebhafte Woche erwarten. Wir haben wiederholt gewarnt, dass Trumps "Gnadenfristen" und die gegenseitigen Zollreduktionen zwischen China und den USA kein Zeichen für eine Deeskalation sind. Wenn Trump Zölle verhängt, will er mehr Geld im Haushalt. Wenn Trump ein Geschäft fordert, will er immer noch mehr Geld im Haushalt. So oder so, Trump will Geld, und es ist ihm egal, wer es bereitstellt.
Am Freitag wurden im 5-Minuten-Zeitrahmen zwei Handelssignale gebildet. Während der Nacht setzte sich der Kurs unter dem Niveau von 1,1362 fest und erreichte während des Tages das nächste Zielniveau — die Kijun-sen-Linie. Ein Rückprall folgte ebenfalls von der entscheidenden Linie und erlaubte die Eröffnung von Long-Positionen. Bis zum Ende des Tages kehrte das Paar auf das Niveau von 1,1362 zurück. Somit konnten am Freitag zwei Geschäfte eröffnet werden, die jeweils bei Take Profit schlossen und Gewinne erzielten.
COT-Bericht

Der neueste COT-Bericht ist vom 27. Mai datiert. Das obige Diagramm zeigt, dass die Netto-Position der nicht-kommerziellen Händler über einen langen Zeitraum bullish war; die Bären gewannen am Ende des Jahres 2024 kaum die Oberhand, verloren sie jedoch schnell wieder. Seit Trump als US-Präsident im Amt ist, hat der Dollar rasch an Wert verloren. Wir können nicht zu 100 % sicher sein, dass der Dollar weiter fällt, aber die aktuellen globalen Entwicklungen deuten genau in diese Richtung.
Wir erkennen immer noch keine fundamentalen Faktoren, die den Euro stützen, aber ein entscheidender Faktor bleibt für den Rückgang des Dollars bestehen — Trumps Handelskriege. Der globale Abwärtstrend hält an, aber welchen Wert hat ein Trend jetzt noch? Der Dollar könnte sich erholen, sobald Trump seine Handelskriege beendet — aber wird er es tun? Und wann?
Die roten und blauen Linien haben sich wieder gekreuzt, sodass der Marktrend nun wieder "bullish" ist. In der letzten Berichtsperiode fiel die Anzahl der Long-Positionen in der Gruppe "Nicht-kommerziell" um 1.700, während die Shorts um 6.700 zurückgingen. Somit fiel die Netto-Position um 5.000 in der Woche. Allerdings kommen die COT-Berichte mit einer Woche Verzögerung. Derzeit kauft der Markt wieder aktiv EUR/USD.
EUR/USD 1-Stunden-Analyse

Im Stundenzeitrahmen hält das EUR/USD-Paar einen lokalen Aufwärtstrend bei, der Teil eines viermonatigen Trends ist. Die Aussichten für den US-Dollar hängen weiterhin von den Entwicklungen im globalen Handelskrieg ab. Falls Handelsabkommen unterzeichnet werden und Zölle reduziert werden, könnte der Dollar beginnen, sich zu erholen. Allerdings sind derzeit keine Friedensabkommen in Sicht; Trump trifft weiterhin merkwürdige Entscheidungen und macht Aussagen, die den Markt schockieren. Der Markt erwartet weiterhin das Schlimmste und hat kein Vertrauen in Trump.
Für den 2. Juni sind die Schlüsselwerte für den Handel 1,0823, 1,0886, 1,0949, 1,1006, 1,1092, 1,1147, 1,1185, 1,1234, 1,1274, 1,1362, 1,1426, 1,1534, 1,1607, sowie die Linien Senkou Span B (1,1275) und Kijun-sen (1,1310). Die Linien des Ichimoku-Indikators können sich im Tagesverlauf verschieben, daher muss dies bei der Bestimmung von Handelssignalen berücksichtigt werden. Vergessen Sie nicht, einen Stop Loss bei Erreichen des Break-even-Punktes festzusetzen, sobald sich der Preis 15 Pips in die gewünschte Richtung bewegt – dies schützt vor Verlusten, falls sich das Signal als falsch herausstellt.
Am Montag stehen in der Eurozone und den USA Veröffentlichungen der Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende Gewerbe an, aber wen interessiert das, wenn Trump erneut Zölle erhöht? Theoretisch könnte nur der ISM-Einkaufsmanagerindex eine Marktreaktion auslösen, aber es ist unwahrscheinlich, dass er den allgemeinen Wunsch des Marktes, den Dollar zu verkaufen, überwiegt.
Erklärungen zur Illustration:
- Unterstützungs- und Widerstandspreisniveaus – dicke rote Linien, an denen die Bewegung enden kann. Sie sind keine Quellen für Handelssignale.
- Kijun-sen- und Senkou Span B-Linien – Diese sind starke Ichimoku-Indikatorlinien, die vom 4-Stunden-Zeitrahmen auf den Stundenzeitrahmen übertragen wurden.
- Extremenniveaus – dünne rote Linien, an denen der Preis vorher zurückgesprungen ist. Diese dienen als Quellen für Handelssignale.
- Gelbe Linien – Trendlinien, Trendkanäle und andere technische Muster.
- COT Indikator 1 in den Charts – die Größe der Netto-Position für jede Händlerkategorie.