Am Montag konsolidierte das Währungspaar EUR/USD über der Zone von 1,1374–1,1380 und stieg zum 76,4% Retracement-Level auf 1,1454. Ein Abprallen von diesem Level wirkte zugunsten des US-Dollars und leitete einen Rückgang ein. Daher kann in naher Zukunft eine Rückkehr des Euro zur Unterstützungszone von 1,1374–1,1380 erwartet werden. Eine Konsolidierung über 1,1454 wird es den Händlern ermöglichen, weiteres Wachstum in Richtung des nächsten Fibonacci-Levels bei 1,1574 zu erwarten.

Die Wellenstruktur im Stundenchart hat sich geändert. Die letzte abgeschlossene Aufwärtswelle hat das vorherige Hoch durchbrochen, und die letzte Abwärtswelle hat das vorherige Tief durchbrochen. Jetzt hat die neue Aufwärtswelle erneut das vorherige Hoch durchbrochen. Somit bleibt der Trend trotz einiger Anzeichen einer Umkehrung bullisch. Die jüngsten Nachrichten über eine mögliche Erhöhung der Zölle auf Stahl und Aluminium zwangen die Bären erneut zum Rückzug.
Am Montag war der Informationshintergrund eher schwach. Die Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende Gewerbe aus Deutschland und der Eurozone hatten keinen signifikanten Einfluss auf die Kursbewegung des Paares. Der US-Dollar begann über Nacht zu fallen, da der Markt auf Nachrichten über eine mögliche Erhöhung der Zölle auf Stahl- und Aluminiumimporte in die USA reagierte. Zudem wurde bekannt, dass Washington und Peking sich gegenseitig vorwerfen, Friedensabkommen zu gefährden. Infolgedessen nimmt der Handelskrieg zu Beginn der Woche eine neue Dimension an, und die Händler bleiben beim Kauf des US-Dollars vorsichtig. Heute wird die Eurozone die Inflationsdaten für Mai veröffentlichen, die zwei Tage vor dem EZB-Treffen Einfluss haben könnten. Sollte die Inflation unerwartet steigen (was aufgrund von Trumps Zöllen gegen die EU nicht ausgeschlossen werden kann), könnte die EZB umdenken und die Zinssätze am Donnerstag unverändert lassen. Ob die EZB die Zinsen senkt oder nicht, hat für den Euro derzeit jedoch wenig Bedeutung.

Auf dem 4-Stunden-Chart ist das Paar zum 100,0%-Retracement-Level bei 1,1213 zurückgekehrt und hat sich von dort abgeprallt. Dieser Abprall begünstigt den Euro und deutet auf einen Anstieg in Richtung des 127,2%-Retracement-Levels bei 1,1495 hin. Ein Abprall von 1,1495 würde den US-Dollar unterstützen und auf einen leichten Rückgang hindeuten, während ein Ausbruch über dieses Niveau hinaus die Chancen auf ein weiteres Wachstum in Richtung des 161,8%-Retracement-Levels bei 1,1851 erhöhen würde. Auf keinem Indikator werden aufkommende Divergenzen beobachtet.
Commitments of Traders (COT) Report:

In der letzten Berichtsperiode schlossen professionelle Händler 1.716 Long-Positionen und 6.737 Short-Positionen. Die Stimmung der Gruppe "Nicht-kommerziell" bleibt dank Donald Trump optimistisch. Die Gesamtzahl der von Spekulanten gehaltenen Long-Positionen liegt nun bei 204.000, während die Short-Positionen bei 124.000 stehen, und die Schere öffnet sich stetig (mit seltenen Ausnahmen). Somit bleibt die Nachfrage nach dem Euro stark und nicht nach dem Dollar. Die Situation bleibt unverändert.
Seit siebzehn Wochen in Folge reduzieren Großhändler Short-Positionen und erhöhen die Long-Positionen. Die Divergenz in den geldpolitischen Ansätzen zwischen der EZB und der Fed begünstigt den US-Dollar, aber die Politik von Trump ist ein bedeutenderer Faktor für die Händler, da sie zu einer Rezession in der US-Wirtschaft und vielen langfristigen strukturellen Problemen führen könnte.
Wirtschaftskalender für die USA und die Eurozone:
- Eurozone – Verbraucherpreisindex (09:00 UTC).
- USA – JOLTS Stellenangebote (14:00 UTC).
Am 3. Juni enthält der Wirtschaftskalender zwei Einträge. Der Einfluss des Nachrichtenhintergrunds auf die Marktstimmung am Dienstag wird voraussichtlich schwach sein, da beide Berichte derzeit von geringer Bedeutung für die Händler sind.
EUR/USD Prognose und Handelsempfehlungen:
Verkäufe des Paares sind heute bei einem Rückprall vom Niveau 1,1454 mit Zielen bei 1,1374–1,1380 und 1,1320 möglich. Käufe wurden heute bei einem Rückprall von jedem Niveau im Stundenchart mit einem Ziel von 1,1374–1,1380 empfohlen. Dieses Ziel wurde erreicht. Ein Schlusskurs über der Zone 1,1374–1,1380 erlaubte es, offene Käufe mit einem Ziel bei 1,1454 zu halten, welches ebenfalls erreicht wurde. Heute werden Käufe bei einem Rückprall von der Zone 1,1374–1,1380 oder bei einem Schlusskurs über dem Niveau 1,1454 möglich sein.
Fibonacci-Raster werden im Stundenchart von 1,1574–1,1066 und im 4-Stunden-Chart von 1,1214–1,0179 aufgebaut.