
Das Währungspaar GBP/USD handelte am Mittwoch weiterhin sehr ruhig. Natürlich kam es zu einer kurzen Markreaktion, als die US-Inflationsdaten veröffentlicht wurden, doch diese hielt nicht lange an. Wir haben festgestellt, dass Inflationszahlen Mitte 2025 nicht mehr den gleichen Marktimpuls haben wie noch ein oder zwei Jahre zuvor. Damals signalisierte jeder Anstieg oder Rückgang der Inflation, dass die Zentralbank mit einer bedeutenden Politikänderung reagieren könnte. Aber wie sieht es jetzt aus?
Die Europäische Zentralbank hat die Zinssätze bereits auf ein "neutrales Niveau" gesenkt, und die Inflation schwebt nahe ihrem Ziel. Die Bank of England hat ihren geldpolitischen Lockerungszyklus wieder aufgenommen, nachdem die Inflation unter 3 % gefallen ist und das Wirtschaftswachstum schleppend bleibt. Die Federal Reserve behält aufgrund von Donald Trumps Handelspolitik eine abwartende Haltung ein, mit Plänen, nur auf endgültige Zölle und ihre makroökonomischen Auswirkungen zu reagieren.
Deshalb ist es jetzt unerheblich, ob die Inflation in den USA oder im Vereinigten Königreich steigt oder fällt. Hätte die Fed die Zinsen angehoben, wenn die US-Inflation im Mai auf 3,5–4 % gestiegen wäre? Es ist unwahrscheinlich, angesichts des fortlaufenden Lockerungszyklus. Wäre die Inflation auf 2 % gefallen, hätte die Fed die Zinsen gesenkt? Auch das ist unwahrscheinlich, da der globale Handelsrahmen weiterhin ungelöst ist und seine wirtschaftlichen Konsequenzen unklar bleiben.
In der Zwischenzeit gehen die Massenproteste und Demonstrationen in den Vereinigten Staaten weiter – speziell gegen Trumps Einwanderungspolitik. Um es genauer zu sagen, sie richten sich persönlich gegen Trump. Die Berichte variieren, aber Demonstranten planen Berichten zufolge Proteste in fast allen großen US-Städten. Trump wiederum hat erklärt, er sei bereit, sowohl illegale als auch legale Einwanderer „ohne Gerichtsverfahren oder Untersuchung“ abzuschieben oder inhaftieren zu lassen. Militärkräfte werden in inländische Brennpunkte entsandt – nicht nach Afghanistan oder Irak, sondern in Städte wie Los Angeles und Denver.
Die Marktreaktion auf die „sehr guten Verhandlungen mit China“ war aufschlussreich (nämlich keine), während die Reaktion der Amerikaner auf Trumps neue Politiken noch ausgeprägter war. Viele der Demonstranten sind wahrscheinlich selbst Einwanderer, die sich bedroht fühlen. Aber dies ist kein neues Thema – es kam auch bei vergangenen Ereignissen schon auf. Die Vereinigten Staaten haben keine einheitliche politische Linie in Sachen Einwanderung. Unter einem Präsidenten heißt das Land Einwanderer und Asylbewerber willkommen, unter einem anderen versucht es, sie gewaltsam abzuschieben oder zu inhaftieren. Dieser Mangel an einer „Parteilinie“ in Sachen Einwanderung spiegelt eine tiefere Inkonsistenz wider.
America möchte nur die wohlhabenden, intelligenten und „nützlichen“ Einwanderer akzeptieren – was verständlich ist –, aber es gibt viele Kategorien von Menschen, die aus verschiedenen Gründen ins Land kommen. Wenn illegale Einwanderung wirklich ein Problem ist, dann sollte der Fokus auf der Grenzsicherung liegen. Momentan herrschen in Amerika Chaos und Gesetzlosigkeit. In den letzten Tagen hat das Marktinteresse am Kauf des US-Dollars abgenommen.

Die durchschnittliche Volatilität für GBP/USD über die letzten fünf Handelstage beträgt 83 Pips, was für dieses Währungspaar als "moderat" gilt. Wir erwarten die Kursbewegung am Donnerstag, den 12. Juni, zwischen 1.3463 und 1.3629. Der langfristige Regressionskanal zeigt nach oben, was einen klaren Aufwärtstrend signalisiert. Der CCI-Indikator ist zuletzt nicht in extreme Zonen eingetreten.
Nächste Unterstützungsniveaus:
S1 – 1.3489
S2 – 1.3428
S3 – 1.3367
Nächste Widerstandsniveaus:
R1 – 1.3550
R2 – 1.3611
R3 – 1.3672
Handelsempfehlungen:
Das GBP/USD-Paar hält seinen Aufwärtstrend bei und steigt weiter an. Der Markt hat derzeit genügend Gründe, um diese Bewegung zu unterstützen. Investoren interpretieren jede neue Entscheidung von Trump negativ, und positive Nachrichten aus den USA sind rar.
Long-Positionen mit Zielen von 1.3611 und 1.3629 bleiben relevant, solange der Kurs über dem gleitenden Durchschnitt bleibt. Ein Durchbruch unter den gleitenden Durchschnitt könnte Short-Möglichkeiten mit Zielen bei 1.3463 und 1.3428 bieten, doch die Wahrscheinlichkeit für ein Wachstum ist derzeit viel höher als für einen Rückgang. Der Dollar kann von Zeit zu Zeit kleinere Korrekturen erfahren, aber klare Anzeichen für das Ende des globalen Handelskriegs sind noch nötig für eine nachhaltigere GBP-Rally.
Erläuterung der Illustrationen:
Lineare Regressionskanäle helfen, den aktuellen Trend zu bestimmen. Wenn beide Kanäle ausgerichtet sind, deutet dies auf einen starken Trend hin.
Gleitender Durchschnitt (Einstellungen: 20,0, geglättet) definiert den kurzfristigen Trend und leitet die Handelsrichtung.
Murray Levels fungieren als Zielniveaus für Bewegungen und Korrekturen.
Volatilitätsniveaus (rote Linien) repräsentieren den wahrscheinlichen Preisbereich für das Paar über die nächsten 24 Stunden basierend auf den aktuellen Volatilitätswerten.
CCI-Indikator: Wenn er die überverkaufte Region (unter -250) oder überkaufte Region (über +250) erreicht, signalisiert das eine bevorstehende Trendumkehr in die entgegengesetzte Richtung.