GBP/USD 5-Minuten-Analyse
Am Dienstag handelten das Währungspaar GBP/USD und das Paar EUR/USD sehr unterschiedlich, was selten vorkommt. Das britische Pfund stieg nicht nur am Montagabend, sondern auch die ganze Nacht und den größten Teil des Dienstags. Was führte zu dieser Divergenz zwischen den beiden Hauptwährungen? Unserer Meinung nach handelt es sich um ein technisches Phänomen. Der Euro stieß auf ein Schlüsselniveau bei 1.1615, über das hinaus eine weitere Wertsteigerung schwierig wäre – zumindest ohne neue schockierende Nachrichten aus Übersee. Formal gab es auch für das Pfund ein solches Niveau – 1.3615. Allerdings hatte es im Vergleich zum Euro mehr Boden gutzumachen, um dieses Niveau zu erreichen und davon abzuprallen. Daher holte das britische Pfund den Euro einfach ein.
Der fundamentale und makroökonomische Hintergrund war für beide Währungspaare nahezu identisch. Die Rede von Andrew Bailey brachte keine neuen Informationen, ebenso wenig die von Jerome Powell. Erinnern wir uns, dass die Bank of England und die Federal Reserve erst letzte Woche ihre Sitzungen hatten, daher waren so schnell keine neuen Ankündigungen zu erwarten – es ist einfach zu früh. Jetzt müssen beide Währungspaare die technischen Barrieren überwinden, die weiteres Wachstum aufhalten. Wir glauben, es ist nur eine Frage der Zeit.
Im Stundenchart ähnelt das technische Bild einer Fortsetzung des 5-monatigen Trends, aber die Möglichkeit einer seitlichen Bewegung bleibt bestehen, wie im 4-Stunden-Chart zu sehen ist. Daher hängt jetzt alles vom Niveau 1.3615 ab.
Im 5-Minuten-Chart wurde gestern ein ausgezeichnetes Kaufsignal in der Nähe der Marke 1.3537 gebildet, allerdings erschien es während der asiatischen Sitzung. Als die europäische Sitzung eröffnet wurde, hatte sich der Preis bereits um 15 Pips vom Punkt der Signalausbildung bewegt. Theoretisch hätte eine Long-Position eröffnet werden können, aber der Einstiegspunkt war nicht ideal. Das Paar stieg den größten Teil des Tages weiter und erreichte schließlich das Zielniveau bei 1.3637.
GBP/USD 1T-Analyse – ICT
Im täglichen Zeitrahmen unter dem ICT-System beobachten wir einen starken Aufwärtstrend, der keine Anzeichen eines Endes zeigt. Der jüngste Rückgang des Paares sollte Händler nicht irreführen; es war lediglich ein Liquiditätsabgriff vor der nächsten Aufwärtsbewegung, und dies ist jetzt recht klar. Daher könnte das britische Pfund weiter steigen—es sei denn, eine Seitwärtsbewegung im 4-Stunden-Zeitrahmen stört dies. Das "bearishe" FVG wurde am Dienstag ignoriert und könnte nun als Unterstützung für Käufer fungieren, indem es als IFVG fungiert. Somit könnte eine Rückkehr in diesen Bereich, gefolgt von einer entsprechenden Erholung, die nächste Aufwärtsbewegung signalisieren.
COT-Bericht
COT-Berichte für das britische Pfund zeigen, dass sich die Stimmung der kommerziellen Händler in den letzten Jahren häufig verändert hat. Die roten und blauen Linien, die die Netto-Positionen der kommerziellen und nicht-kommerziellen Händler repräsentieren, kreuzen sich oft und bewegen sich meist nahe Null. Sie bleiben auch jetzt nahe, was auf eine ungefähr gleiche Anzahl von Long- und Short-Positionen hinweist. In den letzten 18 Monaten hat sich die Netto-Position jedoch nach oben bewegt.
Der Dollar schwächt sich aufgrund von Donald Trumps Politik weiterhin ab, sodass das aktuelle Interesse der Marktmacher am Pfund nicht besonders relevant ist. Sollte der globale Handelskrieg beginnen, sich zu entspannen, könnte der US-Dollar die Chance haben, sich zu stärken. Laut dem neuesten Bericht über das britische Pfund hat die Gruppe der „Nicht-kommerziellen“ Händler 7.400 neue Long-Kontrakte eröffnet und 9.000 geschlossen, was zu einem wöchentlichen Nettoanstieg von 16.400 Kontrakten führte – eine bemerkenswerte Veränderung.
Das Pfund hat sich in letzter Zeit stark erhöht, aber es ist wichtig, sich daran zu erinnern, dass der Hauptgrund Trumps politische Agenda ist. Sobald dieser Faktor neutralisiert ist, könnte der Dollar wieder anfangen zu steigen – aber niemand weiß, wann das geschehen wird. Der Dollar befindet sich noch in den frühen Stadien von Trumps Präsidentschaft. Welche weiteren Schocks erwarten uns in den nächsten vier Jahren?
GBP/USD 1-Stunden-Analyse
Auf dem Stundenchart durchbrach GBP/USD die Trendlinie, konnte jedoch das Niveau von 1,3615 nicht überschreiten. Somit hat sich ein Aufwärtstrend gebildet, aber die Chance auf eine Seitwärtsbewegung bleibt auf dem 4-Stunden-Chart bestehen. Ein Durchbruch über 1,3615, eine erneute Eskalation im Nahen Osten oder gescheiterte Handelsgespräche mit China und der EU würden den US-Dollar für Händler noch weniger attraktiv machen. Wir müssen nur auf einen Durchbruch und eine Konsolidierung über 1,3615 warten. Ein Abprall vom IFVG auf dem Tageschart wird ebenfalls auf eine Wiederaufnahme der Aufwärtsbewegung hinweisen.
Wichtige Handelsniveaus für den 25. Juni: 1,3125, 1,3212, 1,3288, 1,3358, 1,3439, 1,3489, 1,3537, 1,3615, 1,3741. Ichimoku-Niveaus: Senkou Span B (1,3506) und Kijun-sen (1,3510) können ebenfalls Signale erzeugen. Ein Stop-Loss sollte auf den Break-even-Punkt bewegt werden, sobald sich der Preis um 20 Pips in die gewünschte Richtung bewegt. Die Linien des Ichimoku-Indikators können sich im Laufe des Tages verschieben, was bei der Bestimmung von Handelssignalen berücksichtigt werden sollte.
Am Mittwoch sind im Vereinigten Königreich keine bedeutenden Ereignisse angesetzt, während in den USA Powell erneut im Kongress aussagen soll. Wie bei seinem ersten Auftritt erwarten wir keine neuen oder wichtigen Informationen. Das Thema Naher Osten ist jedoch noch lange nicht abgeschlossen—besonders nach dem Durcheinander am Dienstag.
Erklärungen zu den Abbildungen:
- Unterstützungs- und Widerstandsniveaus – dicke rote Linien, an denen die Bewegung enden kann. Sie sind keine Quellen für Handelssignale.
- Kijun-sen und Senkou Span B Linien—Diese sind starke Ichimoku-Indikatorlinien, die vom 4-Stunden-Chart auf den Stundenchart übertragen wurden.
- Extreumniveaus – dünne rote Linien, an denen der Preis zuvor zurückgeprallt ist. Diese dienen als Quellen für Handelssignale.
- Gelbe Linien – Trendlinien, Trendkanäle und andere technische Muster.
- COT-Indikator 1 auf den Charts – die Größe der Netto-Position für jede Kategorie von Händlern.
