Analyse EUR/USD im 5-Minuten-Intervall
Das Währungspaar EUR/USD setzte seine starke Aufwärtsbewegung am ganzen Donnerstag fort. Eine neue Wachstumswelle für die europäische Währung begann am Mittwochabend und setzte sich bis in die Nacht auf Donnerstag fort. Daher kann die aktuelle Bewegung als „einseitig“ betrachtet werden. Auf den ersten Blick mag eine solche Bewegung für Händler wie ein Traum erscheinen. In Wirklichkeit sind jedoch solche Bewegungen auf dem Devisenmarkt selten. Erinnern wir uns an eine der wichtigsten Handelsregeln – kaufen bei Rücksetzern und Korrekturen. Aber wo kann man kaufen, wenn es keine Rücksetzer oder Korrekturen gibt? Wir glauben, dass die Bewegungen, die diese Woche zu beobachten sind, nicht günstig für Händler sind. Man muss verstehen, dass der Markt seit fünf Monaten sehr emotional ist, sodass die technische Analyse in bestimmten Zeiten (wie diese Woche) einfach nicht funktioniert. Händler achten nicht auf Niveaus oder technische Indikatoren. Sie fliehen einfach massenweise vom Dollar.
Gestern verkündete Donald Trump seine Bereitschaft, den nächsten Fed-Vorsitzenden zu benennen. Natürlich nannte er keinen Namen oder gar die Liste der Kandidaten, um die Spannung aufrechtzuerhalten. Dennoch nahm der Markt die Nachricht über einen neuen Fed-Vorsitzenden ein Jahr vor dem Ablauf der Amtszeit von Jerome Powell nicht positiv auf. Wir glauben nicht, dass dies die einzige Ursache für den neuen Zusammenbruch des US-Dollars ist, aber es ist eine weitere Schlagzeile von jenseits des Atlantiks, die auf tiefgreifende strukturelle Probleme im Land unter Trump hinweist.
Im 5-Minuten-Zeitrahmen erscheint die konstante Aufwärtsbewegung im Stundenchart anders. Der Preis steigt überwiegend, korrigiert aber nicht von Niveaus, sondern zufällig. Zudem sind diese Niveaus etwa drei Jahre alt und könnten veraltet sein. Wieder einmal hat der Euro seinen höchsten Wert seit drei Jahren erreicht. Und er wäre nie so hoch, wäre Trump nicht Präsident. So wurden am Donnerstag mehrere Handelssignale generiert, aber sie waren unbefriedigend. Wir raten Händlern, vorsichtiger als üblich zu sein und nur auf „100%-Signale“ zu handeln.
COT-Bericht
Der neueste COT-Bericht datiert vom 10. Juni. Das obige Diagramm zeigt, dass die Netto-Position der nicht-kommerziellen Händler schon lange bullisch ist. Ende 2024 konnten die Bären kurzzeitig die Oberhand gewinnen, doch verloren sie diese schnell wieder. Seit Trump die Präsidentschaft übernommen hat, fällt nur der Dollar. Wir können nicht mit hundertprozentiger Gewissheit sagen, dass der Dollar weiter fallen wird, aber die aktuellen globalen Ereignisse deuten auf dieses Szenario hin.
Wir sehen weiterhin keine fundamentalen Gründe für eine Stärkung des Euro. Es gibt jedoch einen starken fundamentalen Grund für den Rückgang des Dollar. Der globale Abwärtstrend bleibt intakt, aber welche Relevanz haben die vergangenen 16 Jahre der Preisentwicklung jetzt? Sobald Trump seine Handelskriege beendet, könnte der Dollar anfangen zu steigen. Wird Trump sie jemals beenden? Und wann?
Die roten und blauen Linien haben sich wieder gekreuzt und signalisieren einen erneuten Aufwärtstrend. In der letzten Berichtswoche hat die Anzahl der Long-Positionen der Gruppe "Non-commercial" um 6.000 zugenommen und die Anzahl der Short-Positionen um 4.300 abgenommen. Dadurch stieg die Netto-Position um 10.300 in dieser Woche.
EUR/USD 1-Stunden-Analyse
Auf dem Stundenchart setzt das Währungspaar EUR/USD seine Neigung zu einem neuen Aufwärtstrend fort, fast ohne Rücksetzer. Ein Informationsschwall aus den USA überschwemmt weiterhin den Markt und zwingt Trader effektiv, den Dollar abzustoßen. Diese Informationen betreffen mittlerweile nicht nur die Wirtschaft — sie betreffen die Zukunft der Vereinigten Staaten. Der Dollar fällt seit fünf Monaten in Folge und hat in dieser Zeit bereits um 1.500 Pips an Wert verloren. Wir können uns nicht erinnern, wann der Dollar zuletzt so stark gefallen ist.
Für den 27. Juni heben wir folgende Handelsniveaus hervor: 1,1092, 1,1147, 1,1185, 1,1234, 1,1274, 1,1362, 1,1426, 1,1534, 1,1615, 1,1666, 1,1750, 1,1805, 1,1846–1,1857 sowie die Senkou Span B-Linie (1,1502) und die Kijun-sen-Linie (1,1600). Die Ichimoku-Indikatorlinien können sich im Laufe des Tages verschieben, was bei der Bestimmung von Handelssignalen berücksichtigt werden sollte. Vergessen Sie nicht, eine Breakeven-Stopp-Loss-Order zu setzen, wenn sich der Preis um 15 Pips in die richtige Richtung bewegt — dies schützt vor potenziellen Verlusten, falls sich das Signal als falsch herausstellt.
Am Freitag sind in der Eurozone keine wichtigen oder auch nur nachrangigen Ereignisse geplant. In den USA ist von den bemerkenswerten Berichten lediglich der Index der privaten Konsumausgaben (PCE) und der Verbraucherindex der University of Michigan zu erwähnen.
Erläuterungen zur Illustration:
- Kursniveaus von Unterstützung und Widerstand – dicke rote Linien, an denen die Bewegung enden könnte. Sie sind keine Quellen für Handelssignale.
- Kijun-sen- und Senkou Span B-Linien – dies sind starke Ichimoku-Indikatorlinien, die vom 4-Stunden-Zeitrahmen auf den Stundenchart übertragen wurden.
- Extremum-Niveaus – dünne rote Linien, an denen der Preis zuvor zurückgeprallt ist. Diese fungieren als Quellen für Handelssignale.
- Gelbe Linien – Trendlinien, Trendkanäle und andere technische Muster.
- COT Indikator 1 auf den Charts – die Größe der Netto-Position für jede Händlerkategorie.
