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FX.co ★ EUR/USD. Was sagen uns die Nonfarm Payrolls vom Juni?

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Analysen:::2025-07-03T22:48:31

EUR/USD. Was sagen uns die Nonfarm Payrolls vom Juni?

Der am Donnerstag veröffentlichte Bericht zum US-Arbeitsmarkt erwies sich als ziemlich widersprüchlich, obwohl der Markt ihn zugunsten der amerikanischen Währung interpretierte. Vorausblickend ist anzumerken, dass trotz der optimistischen Reaktion der Händler ein Verkauf von EUR/USD nach wie vor eine riskante Strategie darstellt — das Beibehalten von Long-Positionen bei südlichen Preisrückgängen bleibt eine Priorität. Im Wesentlichen hat der Juni-Bericht zu den Nonfarm Payrolls nichts am Kontext des Juli-FOMC-Treffens geändert. Der Bericht bestätigte lediglich, dass der Zinssatz zumindest bis September unverändert bleiben wird. Der Markt war jedoch bereits vor dem Bericht, nach den Aussagen von Jerome Powell im US-Kongress und beim Sintra-Wirtschaftsforum, vollständig davon überzeugt.

EUR/USD. Was sagen uns die Nonfarm Payrolls vom Juni?

Laut am Donnerstag veröffentlichten Daten sank die Arbeitslosenquote im Juni auf 4,1 %, verglichen mit dem vorherigen Wert von 4,2 %. Einerseits ist dies ein minimaler Rückgang von nur 0,1 %. Andererseits blieb die Arbeitslosenquote von März bis Mai drei Monate in Folge bei 4,2 % unverändert, und die meisten Analysten hatten für Juni eine Erhöhung auf 4,3 % prognostiziert — den höchsten Wert seit Juli des letzten Jahres.

Ein weiterer wichtiger Indikator war ebenfalls "grün". Die Zahl der Arbeitsplätze im Nonfarm-Sektor stieg im Juni um 147.000, gegenüber einer Prognose von 120.000. Auch hier ist es eine Frage der Perspektive. Einerseits blieb der Wert unter der Marke von 200.000, obwohl er die Erwartungen übertraf. Andererseits blieb der Wert zum dritten Mal in Folge ungefähr gleich (147.000, 144.000, 147.000), was die Stabilität des US-Arbeitsmarktes widerspiegelt.

Auch der enttäuschende ADP-Bericht spielte eine Rolle — er fiel unerwartet negativ aus. Anstelle des prognostizierten Zuwachses von 100.000 gab es tatsächlich einen Verlust von 33.000. Vor diesem "Vorgeschmack" erscheint der Juni-NFP-Bericht relativ solide, obwohl der Zuwachs an Arbeitsplätzen im Privatsektor (ohne staatliche Beschäftigung) im Minus landete: 74.000 gegenüber den prognostizierten 110.000.

Die Lohnkomponente zeigte sich ebenfalls schwächer. Das Wachstum der durchschnittlichen Stundenlöhne verlangsamte sich auf 3,7 % im Jahresvergleich (die meisten Analysten hatten einen Anstieg auf 3,9 % erwartet). Diese Kenngröße ist seit zwei Monaten rückläufig.

Ebenso sank die Erwerbsbeteiligungsquote den zweiten Monat in Folge, im Juni auf 62,3 % — den niedrigsten Stand seit November 2022.

Insgesamt spiegelt der Juni-Bericht die Widerstandsfähigkeit des US-Arbeitsmarktes wider. Das Jobwachstum ist stetig, allerdings in einem Tempo, das dem jährlichen Durchschnitt entspricht (146.000). Dies deutet darauf hin, dass sich der Arbeitsmarkt allmählich verlangsamt, aber nicht schwach ist. Die Struktur des Berichts zeigt, dass die öffentlichen Bildungs- und Gesundheitssektoren die Hauptwachstumstreiber sind, was auf eine Verschiebung der Stärke des Privatsektors hindeutet. Die Löhne wachsen moderat und sich verlangsamend, ohne Anzeichen einer inflationären Überhitzung.

Mit anderen Worten, die Federal Reserve erhielt am Donnerstag ein "grünes Licht", um den Status quo beim Treffen im Juli beizubehalten. Doch selbst ohne den NFP war sich der Markt fast sicher, dass die Fed alles unverändert lassen würde. Was das nächste Treffen im September betrifft, so ist es noch zu früh für Prognosen. Es stehen noch zwei Arbeitsmarktberichte an (Juli und August NFP) sowie mehrere Inflationsberichte (CPI, PPI, PCE). Nichtsdestotrotz haben die Daten die tauben Erwartungen für September etwas abgeschwächt. So lag beispielsweise am Mittwoch die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung im Frühherbst bei 95 %, ist aber nun auf 70 % gefallen (laut dem CME FedWatch Tool).

Trotz der leichten "Umschichtung" der Markterwartungen scheint der Verkauf von EUR/USD weiterhin riskant zu sein. Trotz eines südlichen Impulses scheiterten die Bären daran, selbst die Zwischenstütze bei 1.1730 zu durchbrechen (die untere Linie der Bollinger Bänder im H4 Chart). Gleichzeitig versuchten die Käufer schnell, in den Bereich von 1.18 zurückzukehren, was auf einen schwachen Verkaufsdruck auf EUR/USD hindeutet — auch wenn der ISM Services PMI, der ein paar Stunden nach dem NFP veröffentlicht wurde, in den Expansionsbereich zurückkehrte (50.8).

Der Dollar steht nach wie vor unter Druck aufgrund fiskaler und handelspolitischer Risiken. Das hoch umstrittene Steuer- und Haushaltsgesetzpaket ("One Big Beautiful Bill") ist zurück im Repräsentantenhaus und steht kurz davor, Gesetz zu werden, während der "Präferenzzollzeitraum" sich dem Ende nähert (9. Juli). Dieser Informationshintergrund hindert die Bären daran, einen nachhaltigen Abwärtstrend zu entwickeln und deutet darauf hin, dass wir eher eine Korrektur als eine Trendwende erleben.

Im Tageschart bleibt das Paar zwischen der mittleren und oberen Linie der Bollinger Bänder und über allen Linien des Ichimoku-Indikators (einschließlich der Kumo-Wolke), was auf ein bullishes "Parade of Lines"-Signal hinweist. Meiner Meinung nach ist die aktuelle Lage geeignet, um Long-Positionen zu eröffnen, mit Zielen bei 1.1790 und 1.1830 (den mittleren und oberen Linien der Bollinger Bänder im H4-Chart entsprechend).

Analyst InstaForex
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