
Geopolitik versetzt Märkte erneut in Unruhe
Wall Street und europäische Aktienindizes eröffneten die Woche im Minus, nach Verlusten an den asiatischen Märkten am Montag. Investoren reagieren auf die neuesten Äußerungen zu Handelskriegsrhetorik aus den USA, auch wenn viele glauben, dass es sich eher um einen Druckversuch als um eine entschiedene Verpflichtung handelt.
Trump erneuert Zollandrohungen
Am Samstag kündigte der US-Präsident Donald Trump Pläne an, ab dem 1. August Zölle von 30% auf die meisten Importe aus der Europäischen Union und Mexiko zu erheben. Diese Ankündigung, die inmitten langwieriger Verhandlungen mit beiden Seiten gemacht wurde, löste Besorgnis an den globalen Märkten aus.
EU bleibt gelassen, bereitet sich aber auf Reaktion vor
Brüssel betonte, dass Vergeltungsschritte bis August zurückgehalten werden, um Raum für eine diplomatische Lösung zu schaffen. Indes sagte der deutsche Finanzminister, dass die EU bereit sein muss, entschlossene Schritte zu unternehmen, falls die Drohungen aus Washington wahr werden.
Märkte reagieren vorsichtig
Obwohl Investoren Trumps unberechenbarem Stil nicht fremd sind, war die Marktreaktion relativ gedämpft. Der US-Dollar blieb gegenüber dem Euro weitgehend unverändert, während die Verluste bei Aktien begrenzt waren.
Asiatische Märkte zeigen gemischte Performance
Der MSCI Asia Pacific Index ohne Japan fiel um 0,1%, während der japanische Nikkei unverändert blieb. In China stieg der Blue-Chip-Index um 0,2% angesichts überraschend starker Exportdaten.
Chinas Exporte überraschen Analysten
Die Daten vom Juni zeigten, dass die gesamten Exporte Chinas im Jahresvergleich um 5,8% gestiegen sind, was die Erwartungen übertraf, trotz eines fast 10%igen Rückgangs der Lieferungen in die USA. Investoren konzentrieren sich nun auf die Veröffentlichung von Schlüsseldaten zu BIP, Industrieproduktion und Einzelhandelsumsätzen am Dienstag.
Europäische Märkte: Reaktion am Rand der Besorgnis
Europäische Märkte reagierten sichtbar unruhig auf die neuen Drohungen aus den USA über Handelsbarrieren. EUROSTOXX 50 Futures fielen um 0,6%, der DAX fiel um 0,7%, während der britische FTSE unverändert blieb und stabil hielt.
US-Futures und Beginn der Berichtssaison
Die Futures auf den S&P 500 und den Nasdaq sanken um 0,4%. Investoren bereiten sich auf den Beginn der Berichtssaison vor, wobei der Fokus auf großen Banken liegt. Wichtige Berichte werden bereits ab Dienstag erwartet.
Gedämpfte Gewinnerwartungen
Laut Analysten von LSEG IBES wird erwartet, dass die Unternehmen des S&P 500 ihre Gewinne im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um 5,8% steigern. Das liegt deutlich unter der im April herausgegebenen Prognose von 10,2%. Die BofA warnt, dass das Gewinnwachstum auf 4% sinken könnte, verglichen mit 13% im vorherigen Quartal.
Staatsanleihen: Balance zwischen Vorsicht und Stabilität
US-Staatsanleihen ziehen weiterhin als sicherer Hafen Nachfrage an, obwohl die Renditen auf 10-jährige Anleihen bei moderaten 4,41% liegen. Fed-Funds-Futures sind gestiegen, was auf Erwartungen einer moderaten geldpolitischen Lockerung im nächsten Jahr hindeutet.
Fed unter Druck: Wirtschaft und Politik sind miteinander verbunden
Der Vorsitzende der US-Notenbank, Jerome Powell, bleibt bei einer abwartenden Haltung hinsichtlich Zinssenkungen. Unterdessen erhöht Donald Trump den Druck und fordert aggressivere Maßnahmen zur Unterstützung der Wirtschaft. Der Berater des Weißen Hauses, Kevin Hassett, sagte am Wochenende, dass die Renovierungskosten für das Hauptquartier der Fed ein Grund für Powells Rücktritt werden könnten.
Devisenmarkt erfährt leichte Abwärtstendenz
Angesichts neuer Zollgespräche gab der Euro leicht auf 1,1675 nach, zurückgehend von seinem jüngsten Hoch von 1,1830. Der US-Dollar fiel um 0,1% gegenüber dem Yen auf 147,35, blieb aber gegenüber dem Dollarindex mit 97,882 unverändert.
Dollar steigt aufgrund von Hoffnungen in Mexiko
Die US-Währung stieg um 0,3% gegenüber dem mexikanischen Peso und erreichte 18,6730. Dieser Anstieg wurde durch Vertrauen von Mexikos Präsidentin Claudia Sheinbaum befeuert, dass die Handelsgespräche mit Washington erfolgreich vor der August-Frist abgeschlossen werden.
Bitcoin stellt neuen Rekord auf
Die führende Kryptowährung setzt ihren Anstieg auf historische Höhen fort. Erstmals überschritt Bitcoin die Marke von 120.000 US-Dollar und erreichte ein Allzeithoch von 121.207,55 US-Dollar.
Gold hält sich als sicherer Hafen
Inmitten anhaltender Marktunsicherheiten stieg Gold um 0,1% auf 3.359 US-Dollar pro Feinunze. Investoren betrachten das Metall weiterhin als zuverlässiges Asset in Zeiten der Unsicherheit.
Ölpreise steigen leicht
Globale Ölbenchmarks verzeichneten moderate Gewinne: Brent-Rohöl stieg um 0,2% auf 70,49 US-Dollar pro Barrel, während US West Texas Intermediate (WTI) um 0,1% auf 68,55 US-Dollar pro Barrel zulegte.
Europäische Märkte rutschen ab
Europäische Aktien begannen die Woche mit einer negativen Note. Neue Drohungen von Donald Trump, Zölle auf Importe aus der EU und Mexiko zu erheben, belasteten die Investorenstimmung, insbesondere im Automobilsektor.
STOXX 600 fällt, britischer Markt legt zu
Der gesamteuropäische STOXX 600 Index fiel um 0,6% auf 544,3 Punkte. Die meisten regionalen Indizes waren im Minus, mit Ausnahme des britischen FTSE 100, der um 0,2% zulegte.
Automobil- und Einzelhandelssektor führen Verluste an
Der europäische Automobilsektor fiel um 1,4%, während Einzelhandelsaktien um 1% nachgaben. Beide Branchen waren besonders anfällig für erneute Handelsbarrieresorgen.
AstraZeneca erholt sich dank positiver Testergebnisse
Inmitten der breiten Rückgänge stiegen die Aktien des Pharmagiganten AstraZeneca um 1,9%. Investoren begrüßten die Nachricht, dass sein Medikament Baxdrostat erfolgreich Spätphasenstudien bei Patienten mit resistenter Hypertonie abgeschlossen hat.