
Das Währungspaar GBP/USD handelte am Mittwoch ruhiger als am Dienstag, obwohl es am Abend zu einem Anstieg kam. Erinnern wir uns daran, dass wir den Rückgang am Dienstag nicht für gerechtfertigt halten, da der Inflationsbericht der USA theoretisch keine Chance hatte, die Haltung der Federal Reserve zum Leitzins zu ändern. Unabhängig davon, wie sich die Inflation kurzfristig verhält, werden Jerome Powell und seine Kollegen zumindest bis zum Herbst warten, um erste Schlussfolgerungen über die Auswirkungen von Trumps Zöllen auf die Wirtschaft zu ziehen. Aus formaler Sicht bedeutet jedoch der Anstieg der US-Inflation, dass die Wahrscheinlichkeit einer baldigen Lockerung der Geldpolitik gegen null geht. Während der Markt diesen Faktor bisher ignoriert hat und sich ausschließlich auf den Handelskrieg konzentrierte, hat er nun unerwartet begonnen, positiv auf den Dollar-Nachrichten zu reagieren.
Wir glauben, dass der aktuelle Rückgang des GBP/USD lediglich eine technische Korrektur ist, und der Markt nutzt einfach günstige Faktoren als Vorwand für Verkäufe. Tatsächlich ist der Handelskrieg noch lange nicht vorbei und wird von Monat zu Monat intensiver. Man könnte argumentieren, dass dies das britische Pfund nicht mehr betrifft, da das Vereinigte Königreich als erstes ein Handelsabkommen mit Trump unterzeichnet hat. Am Mittwochmorgen wurde jedoch ein Inflationsbericht in Großbritannien veröffentlicht, der einige wichtige Einblicke bietet.
Die Inflation im Vereinigten Königreich stieg nach einer einmonatigen Pause auf 3,6 % im Jahresvergleich. Die Kerninflation stieg auf 3,7 %. Die britische Inflation steigt seit fast einem Jahr – im letzten September lag sie noch bei nur 1,7 %. Somit hat sich die Inflation in weniger als einem Jahr mehr als verdoppelt. Der Verbraucherpreisindex liegt nun fast doppelt so hoch wie das Ziel der Bank of England.
Was bedeutet das?
Erstens werden wir sicherlich so bald keine weitere Zinssenkung der Bank of England sehen. Zweitens könnte die britische Inflation als Indikator dafür dienen, ob Trumps Zölle nur einen kurzfristigen Inflationsschock auslösen, wie es in den USA erwartet wird. Da das Vereinigte Königreich nicht mit weiteren Zollanhebungen konfrontiert sein wird, sollte die Inflation mit der Zeit zu sinken beginnen. Wenn dies nicht der Fall ist, wird wahrscheinlich ein ähnliches Szenario in den USA eintreten.
Dieses Verständnis führt zu der Schlussfolgerung, dass Trumps Zölle weitaus zerstörerischer sein könnten, als viele Experten derzeit glauben. Was den Ausblick für GBP/USD betrifft, so sehen wir noch immer keinen grundlegenden Grund für eine Stärkung des Dollars auf mittlere Sicht. Natürlich wird der Dollar nicht ewig fallen, aber es ist unwahrscheinlich, dass der Markt bereits alle Zölle von Trump vollständig eingepreist hat, zumal viele mehr vor uns liegen könnten, als hinter uns. Vergessen wir nicht, dass keiner der Handelspartner der USA sich beeilt, die Bedingungen des Präsidenten zu akzeptieren oder seine ständig wechselnden Fristen einzuhalten. Nur noch zwei Wochen bleiben bis zum 1. August, und sie werden schnell vergehen.

Die durchschnittliche Volatilität des GBP/USD-Paares über die letzten fünf Handelstage beträgt 97 Pips, was für das Paar als "moderat" gilt. Daher erwarten wir am Donnerstag, den 17. Juli, Bewegungen innerhalb der Spanne von 1,3335 bis 1,3529. Der langfristige Regressionskanal ist nach oben gerichtet, was auf einen klaren Aufwärtstrend hindeutet. Der CCI-Indikator ist zweimal in die überverkaufte Zone eingetreten und signalisiert nun eine mögliche Wiederaufnahme des Aufwärtstrends. Auch bullische Divergenzen bilden sich.
Nächste Unterstützungsniveaus:
S1 – 1,3367
S2 – 1,3306
S3 – 1,3245
Nächste Widerstandsniveaus:
R1 – 1,3428
R2 – 1,3489
R3 – 1,3550
Handelsempfehlungen:
Das GBP/USD-Währungspaar setzt seine Abwärtskorrektur fort, die möglicherweise bald zu Ende geht. Das Paar hat ausreichend korrigiert, und mittelfristig werden die US-Dollarpolitiken von Donald Trump voraussichtlich weiterhin Druck auf den US-Dollar ausüben. Daher bleiben Long-Positionen mit Zielen bei 1,3611 und 1,3672 gültig, sofern der Preis sich über der gleitenden Durchschnittslinie konsolidiert. Wenn der Preis unter der Linie des gleitenden Durchschnitts bleibt, können rein technisch begründete Short-Positionen mit Zielen bei 1,3367 und 1,3335 in Betracht gezogen werden.
Der US-Dollar zeigt von Zeit zu Zeit Korrekturstärke, aber für eine tatsächliche Trendwende müsste der Markt klare Anzeichen dafür haben, dass der globale Handelskrieg zu Ende geht.
Erklärung der Abbildungen:
Lineare Regressionskanäle helfen, den aktuellen Trend zu bestimmen. Wenn beide Kanäle ausgerichtet sind, deutet dies auf einen starken Trend hin.
Gleitende Durchschnittslinie (Einstellungen: 20,0, geglättet) definiert den kurzfristigen Trend und leitet die Handelsrichtung.
Murray Levels dienen als Zielniveaus für Bewegungen und Korrekturen.
Volatilitätsniveaus (rote Linien) repräsentieren den wahrscheinlichen Preisbereich für das Paar in den nächsten 24 Stunden basierend auf aktuellen Volatilitätswerten.
CCI-Indikator: Wenn er in die überverkaufte Region (unter -250) oder die überkaufte Region (über +250) eintritt, signalisiert er eine bevorstehende Trendumkehr in die entgegengesetzte Richtung.