
Das Wellenmuster auf dem 4-Stunden-Chart von EUR/USD ist seit mehreren aufeinanderfolgenden Monaten unverändert geblieben. Die Bildung eines Aufwärtstrendsegmentes hält an, während der Nachrichtenhintergrund weiterhin alle Währungen außer dem US-Dollar unterstützt. Der von Donald Trump initiierte Handelskrieg sollte die Haushaltseinnahmen steigern und das Handelsdefizit beseitigen. Diese Ziele wurden jedoch nicht erreicht – Handelsabkommen werden nur mit großer Mühe abgeschlossen, und es wird prognostiziert, dass Trumps "One Big Law" die US-Staatsverschuldung in den nächsten Jahren um 3 Billionen Dollar erhöhen wird. Die Marktsentiment in Bezug auf Trumps erstes halbes Jahr bleibt weitgehend negativ, wobei seine Maßnahmen als Bedrohung für die Stabilität und den Wohlstand der USA wahrgenommen werden.
Derzeit entfaltet sich vermutlich noch Welle 3 und könnte sich viel länger erstrecken, als es derzeit scheint. Ihr internes Strukturmuster hat jedoch eine fünfwellige Form angenommen, was auf einen Abschluss hinweisen könnte. Sollte diese Annahme korrekt sein, wird sich die Aufwärtsbewegung voraussichtlich in den kommenden Monaten fortsetzen, obwohl eine korrekte Wellenstruktur – oder sogar nur eine einzelne Korrekturwelle – in der kurzen Frist entstehen kann, was bei einem starken Aufwärtstrend nicht ungewöhnlich ist.
Am Montag hat das EUR/USD-Paar 70 Basispunkte zugelegt. Am Dienstag gab es zunächst wenig Bewegung, aber bis zum Abend stieg das Paar um weitere 60 Punkte. Diese Woche sind nur wenige Ereignisse geplant, daher überrascht die Passivität des Marktes nicht. Am Montag wurden keine Wirtschaftsberichte veröffentlicht. Für heute ist eine Rede von Jerome Powell geplant, und morgen folgt der Bericht zu den bestehenden Hausverkäufen in den USA – ein Ereignis mit nur geringer Marktbedeutung. Bislang ist Powells Rede das einzige potenziell wirkungsvolle Ereignis dieser Woche. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass sein Auftritt keine neuen oder wichtigen Informationen garantieren muss.
Im Wesentlichen bleibt Donald Trump die einzige konstante Nachrichtenquelle. Der US-Präsident sorgt weiterhin täglich für Schlagzeilen, die die Marktstabilität stören. Seine Aussagen widersprechen sich oft. Beispielsweise hat Trump vor ein paar Wochen die Zölle auf Einfuhren aus der Europäischen Union auf 50% erhöht, wirksam ab dem 1. August. Doch am Montag kündigte er an, er bereite vor, die Zölle auf 30% anzuheben, falls bis zum Beginn des nächsten Monats kein Handelsabkommen geschlossen wird.
Verschiedene Medien berichten widersprüchliche Informationen. Einige US-Nachrichtenagenturen haben behauptet, Trump unterstütze jetzt die Einführung von „Basistarifen“ auf europäische Importe, möglicherweise bei 15% oder 20%. Über diese Zölle hinaus will Trump ein Handelsabkommen mit der EU abschließen. In der Praxis bedeutet das, dass er Zölle erheben möchte und zusätzlich ein Handelsabkommen zu Gunsten der USA sichern will. In Brüssel dürfte dieser Wirbel an widersprüchlichen Aussagen bei den Beamten für Verwirrung und Frustration sorgen. Ein erfolgreicher Ausbruch über den Wert von 1,1705, entsprechend 127,2% auf der Fibonacci-Skala, würde die Bereitschaft des Marktes signalisieren, das EUR/USD-Paar weiter zu kaufen.
Gesamtfazit
Auf der Grundlage der obigen Analyse von EUR/USD komme ich zu dem Schluss, dass das Paar weiterhin einen Aufwärtstrend bildet. Das Wellenmuster wird stark von Nachrichten über Trumps Politik und die amerikanische Außenpolitik beeinflusst, ohne dass positive Entwicklungen in Sicht sind. Das Trendsegment könnte sich in Richtung der 1,2500-Marke ausdehnen. Daher ziehe ich weiterhin Long-Positionen in Betracht, mit einem Ziel von 1,1875 (entsprechend 161,8% auf der Fibonacci-Skala) und darüber hinaus. Ein gescheiterter Versuch, die Marke von 1,1572 zu durchbrechen, die 100,0% auf der Fibonacci-Skala entspricht, signalisiert die Bereitschaft des Marktes zum erneuten Kauf.
Grundprinzipien meiner Analyse:
- Wellenstrukturen sollten einfach und klar sein. Komplexe Muster sind schwieriger zu handeln und führen oft zu Veränderungen.
- Wenn Sie sich über den Markt unsicher sind, ist es besser, nicht einzusteigen.
- Absolute Sicherheit in Marktrichtungen gibt es nicht. Verwenden Sie immer schützende Stop-Loss-Orders.
- Die Wellenanalyse kann mit anderen Arten von Analysen und Handelsstrategien kombiniert werden.