
Der japanische Yen verliert weiterhin an Boden gegenüber dem stärker werdenden US-Dollar.
Nachrichten über ein am Sonntag erzieltes Handelsabkommen zwischen den USA und der Europäischen Union sowie der bevorstehende Gipfel zwischen US-amerikanischen und chinesischen Amtsträgern, um den Handelsstillstand zu verlängern, beflügeln den Optimismus an den Märkten. Diese Entwicklungen steigern das Interesse der Investoren an risikobehafteten Anlagen und verringern die Nachfrage nach dem sichereren japanischen Yen.
Am Freitag veröffentlichte Daten zeigten, dass die Verbraucherpreisinflation in Tokio im Juli stärker als erwartet zurückging. Zudem könnten die zunehmenden politischen Risiken in Japan – insbesondere nach der Niederlage der regierenden Koalition bei den Wahlen zum Oberhaus – die Bank of Japan dazu zwingen, Zinserhöhungen zu verzögern, womit sich Befürworter des Yen in der Defensive befinden.
Unterdessen setzt der US-Dollar seinen Aufwärtstrend fort und treibt das USD/JPY-Paar den dritten Tag in Folge in die Höhe. Allerdings könnten verschiedene Faktoren weitere Kursgewinne begrenzen.
Das in der vergangenen Woche angekündigte Handelsabkommen zwischen Japan und den USA hat die wirtschaftliche Unsicherheit im Land verringert und die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass die Bank of Japan die geldpolitische Straffung bis zum Jahresende wieder aufnehmen könnte – ein Faktor, der den Yen unterstützen könnte. Es wird daher empfohlen, auf aggressive Positionen zu verzichten, bevor anstehende Entscheidungen der Zentralbanken und wesentliche makroökonomische Veröffentlichungen aus den USA bekannt gegeben werden.
Die Federal Reserve und die Bank of Japan werden ihre geldpolitischen Entscheidungen am Mittwoch bzw. Donnerstag bekannt geben. Während erwartet wird, dass die aktuellen Zinssätze unverändert bleiben, sollten Investoren die künftige Kommunikationsrichtung genau beobachten, da sie die zukünftige Entwicklung des USD/JPY-Paares bestimmen wird.
Außerdem sind diese Woche mehrere wichtige US-amerikanische makroökonomische Berichte geplant: das vorläufige Q2 BIP am Mittwoch, der Personal Consumption Expenditures (PCE)-Index am Donnerstag und der Nonfarm Payrolls-Bericht am Freitag. Diese Veröffentlichungen werden die Volatilität des Währungspaares in der zweiten Wochenhälfte voraussichtlich erhöhen.
Aus technischer Sicht kann der Anstieg der letzten Woche von Niveaus knapp unterhalb von 146.00 und der darauffolgende Anstieg über den 200-Stunden Simple Moving Average (SMA) als ein wichtiger bullischer Auslöser angesehen werden. Zusätzliche positive Oszillatoren auf den Tages- und Stundencharts deuten darauf hin, dass der Weg des geringsten Widerstands weiterhin nach oben weist.
Ein stabiler Anstieg über das psychologische Niveau von 148.00 würde einen konstruktiven Ausblick bestätigen und den Weg für einen Anstieg Richtung 148.65 ebnen. Sollte die Aufwärtsdynamik anhalten, könnte das Paar einen weiteren Versuch unternehmen, das Level von 149.00 zu überwinden.
Auf der anderen Seite bietet der 200-Stunden-SMA, der sich derzeit um 147.65 befindet, Unterstützung für USD/JPY. Ein Rückgang unter dieses Niveau in Richtung des psychologischen Levels bei 147.00 könnte eine Kaufgelegenheit darstellen, wobei der Abwärtsbereich auf das Level 146.70–146.77 begrenzt bleibt. Weiterer Verkauf unterhalb dieser Zone würde die Preise anfällig für einen beschleunigten Rückgang in Richtung 146.00 und darunter machen.