In dieser Woche liegt der Fokus der Märkte auf der Veröffentlichung des US-Inflationsberichts. Marktteilnehmer werden genau beobachten, inwieweit sich dieser wichtige makroökonomische Indikator erhöhen könnte und wie er die Entscheidung der Federal Reserve über die Zinssätze bei ihrem Treffen im September beeinflussen könnte.
Derzeit bleibt der Hauptfaktor, der die Marktsituation beeinflusst, das vom US-Präsidenten Donald Trump initiierte Zollthema. Zudem bleiben die bevorstehenden Änderungen in der Geldpolitik der Fed ein wichtiges Thema.
Was erwartet die Märkte angesichts der Veröffentlichung von Konsuminflationsdaten?
Werfen wir einen Blick auf die Vor- und Nachteile. Beginnend mit den Nachteilen, bleibt der Hauptnegativfaktor, der die Marktdynamik direkt beeinträchtigt, der Handelskrieg zwischen den USA und ihren Handelspartnern. Ich habe diesen entscheidenden Faktor in der Vergangenheit wiederholt betont, einen Faktor ohne Präzedenzfall, der es schwer macht, seine langfristigen Auswirkungen vollständig zu bewerten. Eines ist klar: Störungen in der Lieferkette und der Zustrom von Waren über Schwarzmarktmethoden — die trotz Trumps aggressivem Zollkrieg bereits weit in den USA verbreitet sind — haben die Preise in die Höhe getrieben, insbesondere für Waren, die nicht im Inland produziert werden. Dies unterstützt wiederum das Preiswachstum und erhöht die Konsuminflation, einen wichtigen Indikator für die Gesundheit der nationalen Wirtschaft.
Der zweite Negativfaktor, wie sich aus dem vorherigen Punkt ergibt, ist die Inflation selbst — insbesondere die Konsuminflation — deren Bericht morgen veröffentlicht wird.
Höhere Inflation verhindert nach dem traditionellen Modell der Fed, dass die Zentralbank die Zinssätze senkt, unabhängig von anderen wirtschaftlichen Problemen. Bereits Ende des 20. Jahrhunderts entschied die Fed "plötzlich", dass das einzig akzeptable Niveau eine Konsuminflation von 2% oder in etwa sei. Dieses Modell bleibt bis heute bestehen, aber es gibt eine Chance, dass es aufgegeben werden könnte — etwas, was der 47. Präsident wiederholt gefordert hat und aktiv anstrebt.
Dies sind die beiden Hauptnegativfaktoren, die Investoren beunruhigen, da sie Unsicherheiten über die zukünftige Entwicklung schaffen.
Nun zu den Vorteilen. Paradoxerweise könnte die US-Zollpolitik mittelfristig einen positiven Einfluss auf den US-Aktienmarkt haben. Die de facto "Plünderung" von Satellitenländern wie Japan, Südkorea und der gesamten kontinentalen EU wird zum Kapitalzufluss in die USA beitragen, die als sicherer Hafen wahrgenommen werden, was die Nachfrage nach US-Aktien stützt. Ein weiterer Grund könnte die Senkung der Zinssätze durch die Fed ab September sein — bei einem praktisch rezessiven Arbeitsmarkt auf der einen Seite und Trumps Druck auf die Zentralbank mit der Aussicht, den unkooperativen Jerome Powell durch eine fügsamere Figur zu ersetzen, auf der anderen. Bemerkenswert ist, dass bereits ein wesentlicher Ersatz stattgefunden hat: Pro-Trump-Ökonom S. Miran ersetzte A. Kugler, die am 8. August ihren Posten im Fed Board of Governors räumte. Potenzielle Kandidaten für Powells Nachfolge werden derzeit diskutiert.
All dies deutet darauf hin, dass das Inflationsmodell der Fed, das an die 2%-Marke gebunden ist, der Vergangenheit angehören könnte. Dies würde bedeuten, dass Zinssenkungen tatsächlich bei der Sitzung im September stattfinden könnten. Die Fed-Funds-Futures zeigen derzeit solche Erwartungen bei 88,4% mit einer erwarteten Senkung um 0,25%.
Ich glaube, dass die Zinsen um bis zu 0,50% gesenkt werden könnten, wenn der Arbeitsmarktbericht im August erneut einen kritisch niedrigen Arbeitsplatzaufbau und eine steigende Arbeitslosenquote zeigt. In diesem Fall wird die Nachfrage nach Aktien weiter wachsen, und die drei großen US-Aktienindizes werden ihren Aufwärtstrend fortsetzen.
Neben diesen wirtschaftlichen Faktoren würde ein mögliches Ende des Krieges in der Ukraine mit dem Beginn von Verhandlungen zwischen Russland und den USA einen weiteren kräftigen Schub für Marktoptimismus geben.
Was ist heute auf den Märkten zu erwarten?
Ich glaube, dass die Aktienindizes, unterstützt durch die oben beschriebenen Faktoren, ihren Aufwärtstrend fortsetzen könnten. Auch der Kryptowährungsmarkt könnte steigen, unterstützt durch einen wahrscheinlichen Zustrom von Dollarl Liquidität. Der US-Dollar wird unter Druck stehen, sich aber generell auf dem Forex-Markt gegenüber den Hauptwährungen in der Nähe der aktuellen Niveaus halten, da das Zollthema auch die Länder, zu denen diese Währungen gehören — Japan, das Vereinigte Königreich, die EU und andere — negativ beeinflussen wird.
Insgesamt halte ich den Marktausblick für moderat positiv.
Tägliche Prognose:
EUR/USD
Trotz der Schwäche des Dollars aufgrund der Erwartungen von Zinssenkungen könnte eine erhöhte Nachfrage nach Dollar-Assets zu einem Rückgang des Währungspaares führen. Dies könnte lokal nach der Veröffentlichung des US-Inflationsberichts beginnen, der möglicherweise einen Anstieg zeigt. Auf dieser Welle könnte das Paar seinen Rückgang in Richtung 1,1400 fortsetzen. Die Marke von 1,1625 könnte als Verkaufsebene dienen.
Gold
Die Goldpreise konsolidieren weiterhin in einer seitwärts gerichteten Spanne, könnten jedoch auch auf 3284,45 fallen, wenn die Verhandlungen zwischen Russland und den USA produktiv verlaufen und den Weg für weitere positive Treffen zwischen Trump und Putin ebnen. Die Marke von 3355,00 könnte als Verkaufsebene dienen.
