Zu Beginn der Woche kämpft Gold um eine Erholung. Der Preis versucht derzeit, die 3350-Marke zu durchbrechen und zeigt während der ersten Hälfte der europäischen Sitzung leichte Zugewinne. Der Hauptfaktor, der das Wachstum dieses sicheren Hafens bremst, ist die Stärkung des US-Dollars, der die neue Woche mit einer positiven Tendenz beginnt. 
Dies ist auf die gesunkenen Erwartungen an eine aggressivere geldpolitische Lockerung durch das Federal Reserve zurückzuführen, was die Attraktivität von Gold als Absicherung gegen die Schwäche des Dollars mindert. Zusätzliche Spannung auf dem Markt wird durch bevorstehende Verhandlungen zwischen dem US-Präsidenten Donald Trump, dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und europäischen Führern über ein eventuelles Friedensabkommen mit Russland ausgelöst. Diese Ereignisse erhöhen die Unsicherheit und könnten die Dynamik sowohl von Risko- als auch von sicheren Anlagewerten wie Gold beeinflussen. Gleichzeitig könnten steigende Erwartungen an eine Wiederaufnahme des Zinssenkungszyklus der Fed bereits ab September die weitere Dollarstärke begrenzen und das Edelmetall unterstützen.
Veröffentlichte Daten vom letzten Donnerstag zeigten, dass die US-Erzeugerpreise im Juli in der schnellsten Rate seit 2022 gestiegen sind, was die Wahrscheinlichkeit einer 50-Basispunkte-Zinssenkung durch die Federal Reserve verringert. Dies stärkte den Dollar zu Beginn der Woche, da die Anleger dies als Signal für eine beibehaltene straffere Geldpolitik interpretieren. Zusätzliche Daten der University of Michigan zeigten steigende Inflationserwartungen: Die Ein-Jahres-Erwartungen stiegen von 4,5% auf 4,9%, während die Fünf-Jahres-Erwartungen von 3,4% auf 3,9% kletterten. Dies deutet auf wachsenden Preisdruck hin und bereitet den Weg für anhaltende Fed-Bemühungen zur Bekämpfung der Inflation.
Angesichts der aktuellen Stimmung am Markt und der anhaltenden Unsicherheit wird Anlegern geraten, Vorsicht walten zu lassen, wenn sie langfristige Entscheidungen in Bezug auf Goldpositionen treffen, und die Entwicklungen genau zu beobachten. Es ist ebenfalls zu beachten, dass geopolitische Ereignisse ein entscheidender Faktor bleiben. Sie könnten die Nachfrage nach sicheren Anlagen ankurbeln und den Preis des Edelmetalls erheblich beeinflussen.
Aus technischer Sicht zeigten die Preise Stärke unterhalb der 3330,50-Marke, während Widerstand bei 3353,00 gefunden wurde. Sollten die Preise in Richtung des gleitenden 100-Tage-Durchschnitts nahe der runden 3300,00-Marke fallen, werden die Bären breitere Kontrolle gewinnen. Ein Ausbruch über die 3353,00 und eine Stabilisierung darüber würde den Weg in Richtung 3375,00 öffnen, wobei das runde Niveau von 3400,00 danach zum Hauptziel wird. Die Oszillatoren auf dem Tages-Chart sind gemischt, während der Relative-Stärke-Index negativ ist, was darauf hindeutet, dass die Bären weiterhin aktiv gegen den bullischen Schwung Widerstand leisten.
