Die FOMC-Sitzung wird in zweieinhalb Wochen stattfinden, und ich kann mich an keine Zeit erinnern, in der so viel Aufmerksamkeit auf ein Treffen der Gouverneure der Federal Reserve gerichtet war. Dieses Mal gibt es jedoch sehr gute Gründe für dieses erhöhte Interesse. Die FOMC hat ihre geldpolitische Lockerung am Ende des letzten Jahres pausiert, entgegen der Markterwartungen von sieben Lockerungsrunden im letzten Jahr und vier in diesem Jahr. Somit waren die Markterwartungen durchgehend übertrieben und maximalistisch. Es ist keine Überraschung, dass der Markt gespannt die nächste Lockerungsrunde erwartet.
Ich könnte jedoch wahrscheinlich ein Dutzend möglicher Szenarien für die Änderungen der Geldpolitik im nächsten Jahr skizzieren. Zunächst einmal ist selbst eine Zinssenkung im September nicht garantiert. Viele FOMC-Gouverneure halten weiterhin an der Politik "erst die Statistiken, dann die Entscheidung" fest. Daher können wir mit Sicherheit sagen, dass bis zur Veröffentlichung der nächsten Inflations- und Arbeitsmarktberichte keine Sicherheit über eine Zinssenkung besteht.
Und es wird noch komplizierter. Angenommen, die Fed entscheidet sich gegen eine Zinssenkung im September – was passiert dann? Wirtschaftliche Statistiken werden erneut einen enormen Einfluss haben, solange Jerome Powell Vorsitzender der Fed bleibt und Donald Trump nicht die Hälfte der FOMC-Mitglieder ersetzt hat. Aber genau das ist das Problem: Niemand weiß, wie schnell Trump alle Gouverneure ersetzt, die ihm nicht gefallen – diejenigen, die sich weigern, für Senkungen zu stimmen.
Zusätzlich ist zu berücksichtigen, dass einige der derzeitigen Gouverneure ihre Ansichten zur Fed-Politik ändern könnten. Natürlich ist es unmöglich vorherzusagen, wann oder wie jemand auf Trumps Radar gerät und gezwungen wird, seine Haltung zu ändern.
In dieser Situation wird der gesamte Prozess der Analyse und Prognose dem Lesen von Teeblättern ähnlich. Es gibt verschiedene Szenarien, aber deren Wahrscheinlichkeiten können zwischen 0 % und 100 % liegen. Meiner Meinung nach ist dies die Hauptursache für die jüngste Trägheit und Unentschlossenheit des Marktes. Die Marktteilnehmer kämpfen damit, abzuschätzen, was von der US-Zentralbank zu erwarten ist.
Wellenbild für EUR/USD:
Basierend auf meiner Analyse von EUR/USD komme ich zu dem Schluss, dass das Instrument weiterhin einen bullischen Trendabschnitt aufbaut. Die Wellenzählung hängt nach wie vor stark von den Nachrichten über die Entscheidungen von Donald Trump und die US-Außenpolitik ab. Die Ziele für diesen Trendabschnitt können sich bis in den Bereich um 1,25 erstrecken. Daher ziehe ich es weiterhin in Betracht, Long-Positionen mit Zielen um 1,1875 (was 161,8 % nach Fibonacci entspricht) und darüber zu eröffnen. Ich glaube, dass Welle 4 abgeschlossen ist. Daher ist jetzt immer noch ein guter Zeitpunkt zum Kaufen.
Wellenbild für GBP/USD:
Das Wellenbild für GBP/USD bleibt unverändert. Wir befinden uns in einem bullischen, impulsiven Abschnitt des Trends. Unter Trump könnten die Märkte weiterhin zahlreichen Schocks und Umkehrungen ausgesetzt sein, die das Wellenbild erheblich beeinflussen könnten, aber zu diesem Zeitpunkt bleibt das Arbeitsszenario bestehen. Die Ziele des bullischen Abschnitts liegen jetzt um die Marke von 1,4017. Derzeit glaube ich, dass die korrigierende Welle 4 abgeschlossen ist. Welle 2 innerhalb von 5 könnte ebenfalls abgeschlossen sein. Daher empfehle ich, mit einem Ziel bei 1,4017 zu kaufen.
Wichtige Prinzipien meiner Analyse:
- Wellenstrukturen sollten einfach und klar sein. Komplexe Strukturen sind schwer zu handeln und anfällig für Veränderungen.
- Wenn Sie nicht sicher sind, was auf dem Markt passiert, ist es besser, sich herauszuhalten.
- Es gibt nie 100 % Gewissheit über die Marktrichtung. Vergessen Sie nicht Ihre Stop-Loss-Schutzaufträge.
- Die Wellenanalyse kann mit anderen Arten von Analysen und Handelsstrategien kombiniert werden.
