
Der globale Ölmarkt ist erneut erschüttert: Die Preise weisen aufgrund der Nachrichten über eine mögliche Produktionssteigerung durch wichtige Exporteure am kommenden Wochenende deutlich nach unten. Das bevorstehende Treffen der OPEC+-Allianz könnte Entscheidungen bringen, die das Angebots- und Nachfragegleichgewicht auf dem globalen Kraftstoffmarkt deutlich verändern – und Händler bereiten sich bereits auf neue Verdienstmöglichkeiten vor.
Am Dienstag erreichten Brent-Öl-Futures an der Londoner Börse ein monatliches Hoch, doch nach aktuellen Nachrichten von Reuters, die sich auf zwei Insider berufen, fiel der Markt stark ab. Brent verlor sofort 2% und beschleunigte seine morgendlichen Verluste, als Investoren auf Berichte über das bevorstehende OPEC+-Treffen reagierten, bei dem am Sonntag eine zusätzliche Angebotsrunde diskutiert werden könnte.
Experten und Marktteilnehmer hatten zuvor darauf gewettet, dass das Kartell eine Pause einlegen und die Oktober-Produktionspläne unverändert lassen würde. Ein OPEC-Insider deutete jedoch letzten Monat an, dass alle Szenarien auf dem Tisch liegen und weder eine Erhöhung noch eine Produktionskürzung ausgeschlossen sind.
In diesem Jahr hat die OPEC+-Allianz den Markt bereits mehrfach überrascht, indem sie unerwartet Fässer zurückbrachte, trotz der Prognosen für einen starken Anstieg des Angebots von Nicht-Kartell-Produzenten bis Ende 2025. Experten warnen, dass solche Entwicklungen im vierten Quartal zu einem Überangebot an Öl und einer neuen Runde von Preiskriegen führen könnten.

Obwohl die tatsächlichen zukünftigen Angebotsmengen unklar bleiben, ist eines sicher: Jeder neue Zustrom von Öl könnte das Überangebot verstärken und die Preise weiter unter Druck setzen. Geopolitik trägt zur Spannung bei: Der frühere US-Präsident Donald Trump fordert Indien auf, die Käufe von russischem Öl zu reduzieren, was die Unsicherheit nur verschärft.
Laut der neuesten Bloomberg-Recherche führten die OPEC-Länder im letzten Monat selbst zusätzliche 400.000 Barrel pro Tag auf den Markt zurück. Die Gesamtproduktion stieg auf 28,55 Millionen Barrel pro Tag, wobei Saudi-Arabien mehr als die Hälfte des gesamten Anstiegs ausmachte. Diese schnelle "Rückeroberung" von Marktanteilen findet inmitten eines nur moderaten Abwärtsdrucks auf die Preise statt, doch die Internationale Energieagentur (IEA) warnt, dass der Markt bei Fortsetzung des Trends in den kommenden Monaten vor einem ernsthaften Überangebot stehen könnte.
Für die Endverbraucher sind dies sicherlich gute Nachrichten: Seit Jahresbeginn ist Brent um 9 % gefallen und pendelt sich um 68 US-Dollar pro Barrel ein. Amerikanische Verbraucher sowie die Trump-Administration begrüßen die Korrektur. Allerdings leiden Ölriesen wie Saudi-Arabien—die mit Haushaltsdefiziten konfrontiert sind—und die US-Schieferindustrie aufgrund der Einnahmerückgänge.
Bereits diesen Sonntag werden die OPEC+-Exporteure eine Videokonferenz abhalten, um weitere Strategien zu diskutieren, und genau diese Entscheidung könnte der Ausgangspunkt für die nächste Preisbewegung sein. Investoren verfolgen die Nachrichten aufmerksam: Die Befürchtungen einer weiteren Angebotssteigerung haben den Markt bereits um 2 % gedrückt.
Die aktuelle Volatilität eröffnet umfangreiche Möglichkeiten für spekulative Strategien. Händler sollten besonders auf den Nachrichtenfluss rund um das OPEC+-Treffen an diesem Wochenende achten: Eine schnelle Reaktion auf die endgültigen Entscheidungen kann der Schlüssel zum Erfolg sein.
Sowohl das Schorten in Erwartung eines möglichen Angebotsanstiegs als auch das Longgehen—im Falle einer Verzögerung neuer Lieferungen oder einer unerwarteten Produktionskürzung—bleiben relevante Strategien. Vergessen Sie nicht, Risiken abzusichern, da geopolitische Faktoren und Aussagen von Weltführern die Trendrichtung des Ölmarktes jederzeit ändern können.