
Das Währungspaar GBP/USD legte am Montag kräftig zu. Es waren an diesem Tag weder in Großbritannien noch in den USA bedeutende Ereignisse geplant, sodass ein typischer "ruhiger Montag" erwartet wurde. Der Markt entschied sich jedoch anders. Am Mittwochabend wird die Federal Reserve die Ergebnisse ihrer Sitzung bekanntgeben, gefolgt von der Bank of England am Donnerstagnachmittag. Wir haben bereits mehrfach darauf hingewiesen, dass der Dollar erneut unter äußerst ungünstigen Bedingungen für einen weiteren Rückgang steht. Lassen Sie uns dies genauer beleuchten.
Der erste Schritt ist der Blick auf den täglichen Zeitrahmen. Es ist klar, dass sich die britische Währung in der ersten Hälfte des Jahres 2025 stark erholt hat, etwas, das beim Pfund seit mehreren Jahren, wenn nicht länger, nicht mehr zu beobachten war. Danach begann eine Korrektur, die nicht länger als einen Monat dauerte. Während dieser Zeit korrigierte der Preis mäßig und testete die Senkou Span B-Linie sowie das 38,2% Fibonacci-Retracement-Level. Somit wurden zwei starke technische Signale für einen wieder aufgenommenen Aufwärtstrend empfangen.
Der zweite wichtige Faktor ist, dass der Preis es geschafft hat, einen neuen Aufwärtsimpuls zu starten. Alle Ichimoku-Indikatorlinien wurden durchbrochen, was die Wiederaufnahme des Trends bestätigt.
Der dritte und wichtigste Faktor ist der fundamentale Hintergrund. Wenn der US-Dollar bereits stark fiel, als die Fed-Zinsen stabil waren und die BoE sie senkte, was kann man erwarten, wenn die Fed die Zinsen senkt, während die BoE stabil bleibt? Hinzu kommt die völlige Unsicherheit über die Zukunft der Fed-Geldpolitik, da sie nun weitgehend von Donald Trump abhängt, der die Zinsen um 3% unter ihrem derzeitigen Niveau sehen möchte.
Obwohl es Trump bisher nicht gelungen ist, die Fed zu einer "ultra-duckischen" Haltung zu zwingen, ist unklar, wann und ob es ihm gelingt, die Hälfte des FOMC neu zu gestalten, wie er es offenbar beabsichtigt. Wenn ihm dies gelingt, könnten die Zinsen auf 1% fallen. Sollte dies nicht der Fall sein, könnte dies als "Rettungsleine" für den Dollar dienen, der in diesem Fall zumindest moderat und nicht wie eine 24 Pfund-Kanone, die von einem hohen Gebäude fallen gelassen wird, abstürzen würde.
Was die BoE betrifft, werden ihre Entscheidungen in naher Zukunft natürlich an die Inflation gekoppelt sein. Die Inflation im Vereinigten Königreich ist bereits auf 3,8% pro Jahr gestiegen, doppelt so hoch wie vor einem Jahr. Wenn die Inflation seit einem Jahr stetig steigt, handelt es sich nicht einfach um einen "Anstieg verursacht durch Trumps Zölle". Das Vereinigte Königreich schloss als erstes ein Handelsabkommen mit dem US-Präsidenten, sodass die Zölle nur geringfügig hätten beeinflussen sollen. Dennoch begann die Inflation schon lange vor Trumps Amtsantritt zu steigen, was auf einen klaren Trend hindeutet.
Wenn die Inflation ein ganzes Jahr lang gestiegen ist, könnte sie weiter steigen, was wir möglicherweise am Mittwoch erfahren werden. Sollte die Inflation erneut steigen, wird die nächste Runde der geldpolitischen Lockerung nicht so bald erfolgen. Für das Pfund bietet sich damit eine hervorragende Gelegenheit, sich weiter zu stärken, solange die Bedingungen günstig sind.

Die durchschnittliche Volatilität des GBP/USD über die letzten fünf Handelstage liegt bei 69 Pips, was für dieses Währungspaar als "durchschnittlich" gilt. Daher erwarten wir am Dienstag, den 16. September, Bewegungen innerhalb eines Bereichs zwischen 1.3537 und 1.3675. Das obere Band des linearen Regressionskanals zeigt nach oben und signalisiert einen klaren Aufwärtstrend. Der CCI-Indikator ist erneut in den überverkauften Bereich gesunken und warnt vor einer Fortsetzung des Trends.
Nächste Unterstützungsniveaus:
S1 – 1.3550
S2 – 1.3489
S3 – 1.3428
Nächste Widerstandsniveaus:
R1 – 1.3611
R2 – 1.3672
R3 – 1.3733
Handelsempfehlungen:
Das GBP/USD-Paar zielt erneut darauf ab, seinen Aufwärtstrend fortzusetzen. Mittelfristig werden Trumps Politiken den Dollar wahrscheinlich weiter unter Druck setzen, weshalb keine Dollarstärke erwartet wird. Somit bleiben Long-Positionen mit Zielen bei 1.3611 und 1.3672 hochrelevant, solange der Preis über dem gleitenden Durchschnitt liegt. Fällt der Preis unter den gleitenden Durchschnitt, könnten kleine Short-Positionen aus rein technischer Sicht in Betracht gezogen werden. Die US-Währung zeigt gelegentlich Korrekturen, aber nachhaltiges Trendwachstum würde klare Anzeichen für ein Ende des globalen Handelskriegs oder andere bedeutende positive Treiber erfordern.
Erklärung der Diagrammelemente:
- Lineare Regressionskanäle helfen, den aktuellen Trend zu bestimmen. Wenn beide Kanäle in die gleiche Richtung zeigen, ist der Trend stark.
- Die Linie des gleitenden Durchschnitts (Einstellungen 20,0, geglättet) zeigt den kurzfristigen Trend und die Handelsrichtung an.
- Murray-Niveaus dienen als Zielniveaus für Bewegungen und Korrekturen.
- Volatilitätsniveaus (rote Linien) sind der voraussichtliche Preiskanal für den nächsten Tag, basierend auf den aktuellen Volatilitätsmessungen.
- Der CCI-Indikator: Sinkt unter -250 (überverkauft) oder steigt über +250 (überkauft), könnte eine Trendumkehr nahe sein.