
Heute zieht sich das GBP/JPY-Paar von einem neuen Jahreshöchststand zurück – knapp über der runden Marke von 203,00, die früher am Dienstag erreicht wurde. Die Spot-Quotierungen zeigen keine Anzeichen eines Abwärtsdrucks und halten sich derzeit leicht über 202,50, was einen Rückgang von weniger als 0,10% für den Tag bedeutet. Der japanische Yen zeigt weiterhin relative Schwäche nach dem unerwarteten Ausgang der Führungswahlen in Japan am Samstag, bei denen Sanae Takaichi als erste Premierministerin des Landes an die Macht kam. Takaichi unterstützt eine „dovish“ fiskalische Haltung und wird daher voraussichtlich weiteren monetären Straffungen durch die Bank of Japan entgegentreten. Neben dem insgesamt bullischen Sentiment untergräbt dies den als sicheren Hafen geltenden Yen und bietet Rückenwind für das GBP/JPY-Paar.
Zugleich zeigten neue Regierungsdaten, dass die japanischen Haushaltsausgaben im August die Erwartungen übertrafen. Dies unterstreicht die Notwendigkeit einer weiteren Straffung der Geldpolitik der Bank of Japan und hilft dabei, tiefere Verluste der fernöstlichen Währung zu begrenzen.
Andererseits steht das britische Pfund unter Druck durch die moderate Stärkung des US-Dollars und Bedenken hinsichtlich der fiskalischen Aussichten des Vereinigten Königreichs vor dem Herbsthaushalt im November. Dies belastet wiederum das GBP/JPY-Paar.
Bisher erwarten die Geldmarktteilnehmer, dass die Bank of England die Zinssätze bis zum Ende des Jahres unverändert lässt, angesichts der Anzeichen einer beschleunigten Inflation und einer wachsenden wirtschaftlichen Widerstandsfähigkeit. In Kombination mit der Unsicherheit über den Zeitpunkt und das Tempo potenzieller Zinserhöhungen durch die Bank of Japan ist es vernünftig, auf eine starke Verkaufswelle zu warten, bevor behauptet werden kann, dass das GBP/JPY-Paar kurzfristig seinen Höchststand erreicht hat.
Aus technischer Sicht bleiben die Oszillatoren im Tageschart positiv. Der Relative Strength Index nähert sich dem überkauften Bereich, was auf eine gewisse Preiskonsolidierung in der Nähe des Jahreshöchststands hinweist. Der nächste Widerstand für das Paar liegt bei der runden Marke von 203,00. Unterstützung wurde um die Mitte zwischen den runden Zahlen gefunden. Jede Kursrückführung in Richtung des Levels von 201,50–201,30 kann als Kaufgelegenheit betrachtet werden. Darunter würden die Bullen die Kontrolle über die Situation verlieren.
Die folgende Tabelle zeigt die prozentuale Veränderung des japanischen Yen gegenüber den wichtigsten Währungen in dieser Woche. Der Yen zeigte die größte Stärke gegenüber dem Euro.
