
Das Währungspaar GBP/USD setzte am Donnerstag seine Abwärtsbewegung fort, erneut ohne klaren fundamentalen Hintergrund. In früheren Artikeln haben wir wiederholt auf die irrationale Natur dieses anhaltenden Trends hingewiesen, daher möchten wir uns nicht wiederholen. Wenn der Euro derzeit keinen starken Grund hat, sich abzuschwächen, hat das Pfund noch weniger.
Zumindest gab es in dieser Woche in der Eurozone eine politische Krise in Frankreich (die sich bisher nicht weiterentwickelt hat) und ein enttäuschendes Ergebnis beim Bericht zur Industrieproduktion in Deutschland. Unserer Ansicht nach rechtfertigen selbst diese Ereignisse keinen starken Rückgang des Euros, da die Fundamentaldaten kontinuierlich ganzheitlich bewertet werden sollten, anstatt selektiv aufgrund einzelner Ereignisse oder Daten, während alles andere ignoriert wird. Dennoch qualifizieren sich diese als "formale" Rückgangsgründe. Das britische Pfund jedoch hat nicht einmal diese.
Wir ermutigen Händler erneut, den täglichen Zeitrahmen zu betrachten, wo das größere Bild viel klarer ist. Auf dem 4-Stunden-Chart sehen wir einen unlogischen Rückgang des Pfunds, gerade zu einem Zeitpunkt, an dem es steigen sollte. Der Tageschart zeigt jedoch einen flachen Markt, der bereits mehrere Monate anhält, und eine solche Seitwärtsbewegung erfordert keine fundamentale Rechtfertigung.
Gestern kehrte GBP/USD in den Bereich seiner zwei letzten lokalen Tiefs zurück, was bereits einen starken Grund dafür darstellt, dass der Abwärtstrend hier potenziell enden könnte. Da die Märkte derzeit makroökonomische und fundamentale Faktoren ignorieren, sollte mehr Augenmerk auf die technische Analyse gelegt werden.
Man kann auf dem Tageschart zwei Seitwärtskanäle identifizieren, wobei der letzte (engere) sich zwischen 1,3333 und 1,3664 bewegt. Es gibt daher Grund zu der Annahme, dass der Preis die untere Grenze dieses Bereichs getestet hat und sich möglicherweise auf eine weitere Aufwärtsbewegung vorbereitet.
Allerdings ist die Vorhersage des Preisverhaltens in einem flachen Markt schwierig, da Bewegungen völlig disconnected von makroökonomischer Logik sein können. Flats sind Phasen, in denen Marktteilnehmer entweder Positionen aufbauen oder abbauen. Dies führt oft zu irrationalen Bewegungen, da die Marktteilnehmer ihren eigenen internen Strategien folgen.
Wenn sie Long-Positionen abbauen, kann die Dollar-Stärke trotz des breiteren wirtschaftlichen Bildes anhalten. Wenn sie jedoch Long-Positionen aufbauen, könnte letztlich ein Aufwärtsausbruch folgen — ein Szenario, das besser mit dem unterstützenden makro- und fundamentalen Hintergrund für das Pfund übereinstimmt.
Daher könnte die beste Strategie zum jetzigen Zeitpunkt darin bestehen, auf das Auftreten eines neuen lokalen Aufwärtstrends zu warten — eines, das Teil des breiteren flachen Musters bleibt. In diesem Fall kann der Handel in die Richtung dieses Trends fortgesetzt werden, aber Händler sollten darauf achten, wie sich der Preis innerhalb des breiteren Kanals verhält.
Beispielsweise hat der Preis in dieser Woche mehrmals nach oben abgeprallt und mehrmals die Richtung geändert, während die gesamte Volatilität relativ gering bleibt.

Die durchschnittliche Volatilität für GBP/USD in den letzten fünf Handelstagen liegt bei 85 Pips – was als "moderat" für dieses Währungspaar angesehen wird. Für Freitag, den 10. Oktober, erwarten wir eine Bewegung innerhalb der Spanne von 1.3212 bis 1.3382. Der längerfristige lineare Regressionskanal zeigt nach oben, was darauf hindeutet, dass der allgemeine Trend weiterhin bullisch bleibt. Der CCI-Indikator hat kürzlich den überverkauften Bereich betreten und warnt erneut vor einer möglichen bullischen Umkehr.
Nächste Unterstützungsniveaus:
- S1 – 1.3306
- S2 – 1.3245
- S3 – 1.3184
Nächste Widerstandsniveaus:
- R1 – 1.3367
- R2 – 1.3428
- R3 – 1.3489
Handelsempfehlungen:
Das GBP/USD-Paar befindet sich derzeit in einer Korrekturphase, aber der langfristige Ausblick bleibt unverändert. Die Politik von Donald Trump setzt den US-Dollar weiterhin unter Druck, sodass wir keine anhaltende Dollar-Stärke erwarten.
Infolgedessen bleiben Long-Positionen mit Zielen bei 1.3672 und 1.3733 viel relevanter, wenn der Kurs über dem gleitenden Durchschnitt liegt. Wenn der Kurs unter den gleitenden Durchschnitt fällt, können allein aus technischer Sicht kleine Short-Positionen mit Zielen bei 1.3245 und 1.3212 in Betracht gezogen werden.
Von Zeit zu Zeit zeigt der Dollar Anzeichen von Stärke (wie derzeit), aber jede Trendänderung würde echte Fortschritte erfordern – etwa ein Ende des Handelskriegs oder andere global positive Entwicklungen.
Chart-Anmerkungen:
- Lineare Regressionskanäle helfen, den aktuellen Trend zu definieren. Verlaufen beide Kanäle in die gleiche Richtung, ist der Trend stark.
- Der Gleitende Durchschnitt (Einstellung 20.0, geglättet) zeigt die kurzfristige Richtung an.
- Murrey Math Levels (Unterstützungs-/Widerstandslinien) werden für entscheidende Bewegungs-/Korrekturniveaus verwendet.
- Volatilitätsniveaus (rote Linien) stellen die wahrscheinliche Preisspanne für den Tag basierend auf den aktuellen Volatilitätskennwerten dar.
- CCI-Indikator – wenn der CCI unter -250 (überverkauft) oder über +250 (überkauft) ausbricht, könnte eine Trendwende bevorstehen.