
Das Wellenmuster im 4-Stunden-Chart für EUR/USD hat sich verändert — leider nicht zum Besseren. Es ist noch zu früh zu sagen, dass der Aufwärtstrend gestoppt wurde, aber der jüngste Rückgang der europäischen Währung macht es notwendig, die Wellenzählung zu verfeinern. Wir sehen jetzt eine Serie von dreiwellig strukturierten Muster (a-b-c). Es kann angenommen werden, dass sie Teil der größeren Welle 4 des gesamten Aufwärtstrends sind. In diesem Fall hat Welle 4 eine unnatürlich verlängernde Form angenommen, aber insgesamt bleibt das Wellenmuster kohärent.
Die Bildung des Aufwärtstrends setzt sich fort, und der Nachrichtenhintergrund begünstigt weiterhin weitgehend nicht den Dollar. Der von Donald Trump begonnene Handelskrieg geht weiter. Die Konfrontation mit der Federal Reserve bleibt bestehen. Die dovishen Erwartungen des Marktes in Bezug auf die Zinspolitik der Fed wachsen. Der Stillstand der US-Regierung hält an. Der Markt hat eine eher niedrige Meinung von Donald Trumps Leistung in den ersten neun Monaten seiner Amtszeit, obwohl das Wirtschaftswachstum im zweiten Quartal fast 4 % erreichte.
Meiner Meinung nach ist die Struktur des Aufwärtstrends noch nicht abgeschlossen, mit potenziellen Zielen bis zur 1,25 Marke. Auf dieser Grundlage kann der Euro noch eine Zeit lang fallen — selbst ohne fundamentale Gründe dafür (wie in den letzten drei Wochen der Fall war) — aber das Wellenmuster bleibt dennoch intakt.
Das EUR/USD-Paar bewegte sich am Donnerstag kaum, und insgesamt ist diese Woche (wie einige zuvor) eine, die wir alle gerne vergessen würden. Vor einigen Wochen deutete das Wellenmuster klar auf die Bildung eines neuen Satzes von Aufwärtswellen hin, was weiteres Wachstum in den Kursen vermuten ließ. Zudem bleibt der Nachrichtenhintergrund während des gesamten Jahres 2025 so, dass fast alle Marktteilnehmer gespannt auf einen neuen Rückgang des US-Dollars warten. Große institutionelle Akteure halten weiterhin Long-Positionen im Euro, was auf deren Erwartungen einer weiteren Steigerung hinweist.
Allerdings hat vor etwa einem Monat etwas im Markt „gebrochen“. Der Dollar — der weder Grund noch Rechtfertigung hatte, Nachfrage zu erzeugen — begann sich zu stärken, wodurch die bestehende Wellenstruktur gestört wurde. Wenn nicht vollständig gebrochen, dann mit Sicherheit komplizierter gemacht. Hätte der Nachrichtenhintergrund in diesem Zeitraum die Dollar-Käufer unterstützt, wären solche Komplikationen verständlich. Aber EUR/USD fällt gegen alle Logik und fundamentalen Hintergründe.
Das bemerkenswerteste Ereignis dieser Woche war die Absage des Gipfeltreffens zwischen Wladimir Putin und Donald Trump in Ungarn. Erneut wurden Verhandlungen zur Ukraine-Thematik verschoben, während der Krieg weitergeht. Kiew hat mehrfach seine Bereitschaft geäußert, den Konflikt zu beenden, aber Moskau besteht auf der Lösung der zur Entstehung führenden Probleme — insbesondere der Absage der NATO-Mitgliedschaft der Ukraine. Dabei bleiben die vollständigen Forderungen von Kiew und Moskau weiterhin unbekannt, die neuesten öffentlich zugänglichen Versionen stehen jedoch auf entgegengesetzten Seiten der Meinungen.
Allgemeine Schlussfolgerungen
Basierend auf der Analyse von EUR/USD komme ich zu dem Schluss, dass das Paar weiterhin ein Aufwärtssegment des Trends bildet. Das Wellenmuster hängt nach wie vor stark vom Nachrichtenhintergrund in Bezug auf Trumps Entscheidungen ab, sowie von der Außen- und Innenpolitik der neuen Regierung im Weißen Haus. Die Ziele für den aktuellen Aufwärtstrend könnten sich bis zur Marke von 1,25 erstrecken. Momentan beobachten wir wahrscheinlich die Vollendung der Korrekturwelle 4, die sich ihrem Ende nähert, aber eine komplexe und erweiterte Form angenommen hat. Daher betrachte ich im nahen Term weiterhin nur Kaufpositionen. Bis Ende des Jahres erwarte ich, dass der Euro in Richtung 1,2245 ansteigt, was dem 200,0 % Fibonacci-Niveau entspricht.
In kleinerem Maßstab ist das gesamte Aufwärtssegment des Trends sichtbar. Die Wellenzählung ist etwas untypisch, da sich die Korrekturwellen in ihrer Größe unterscheiden. Zum Beispiel ist die größere Welle 2 kleiner als die interne Welle 2 innerhalb von Welle 3 — doch solche Situationen kommen vor. Ich erinnere daran, dass es am besten ist, klare und lesbare Strukturen auf dem Chart zu identifizieren, anstatt zu versuchen, jede kleinere Welle zu berücksichtigen. Derzeit wirft die Aufwärtsstruktur fast keine Fragen auf.
Grundprinzipien meiner Analyse:
- Wellenstrukturen sollten einfach und klar sein. Komplexe Muster sind schwer zu handeln und führen oft zu Veränderungen.
- Wenn Sie sich über die Marktbewegung unsicher sind, ist es besser, sich herauszuhalten.
- Es kann niemals 100%ige Sicherheit über die Preisbewegung geben. Verwenden Sie immer schützende Stop-Loss-Aufträge.
- Wellenanalyse kann mit anderen Formen der Analyse und Handelsstrategien kombiniert werden.
