
Heute zieht das Währungspaar EUR/JPY Kaufinteresse bei einem Rückgang in der Nähe von 177,85 an und unterbricht damit seinen moderaten Rückzug vom Rekordhoch des Vortages.
Nach der Veröffentlichung der höheren Verbraucherpreisinflationsdaten aus Tokio, der Hauptstadt Japans, wertete der japanische Yen zunächst leicht auf, da die Daten die Notwendigkeit bestätigten, dass die Bank of Japan ihre Geldpolitik weiter straffen muss. Diese anfängliche Reaktion schwächte sich jedoch schnell ab, da die Anleger unsicher bleiben bezüglich des Zeitpunkts der nächsten potenziellen Zinserhöhung der BOJ – insbesondere angesichts von Gerüchten, dass die neue Premierministerin des Landes, Sanae Takaichi, plant, sich auf umfangreiche fiskalische Ausgaben zu konzentrieren und weitere monetäre Straffungen zu vermeiden. Dies hat Druck auf den Yen ausgeübt und seine Aufwertung begrenzt, während gleichzeitig die Stärke des EUR/JPY-Paares unterstützt wird.
Auf der Euro-Seite hat die Europäische Zentralbank (EZB) am Donnerstag ihren Leitzins zum dritten Mal in Folge unverändert bei 2% belassen. Die EZB erklärte auch, dass ihre aktuelle geldpolitische Haltung angesichts der Stabilisierungstendenzen der Eurozonenwirtschaft trotz der globalen Handelsunsicherheit angemessen bleibe und die Inflation nahe dem mittelfristigen Ziel von 2% liege. Diese Faktoren begrenzen weiteren Abwärtsdruck auf EUR/JPY und verstärken die Wahrscheinlichkeit eines anhaltenden Aufwärtstrends. Daher könnten erhebliche Korrekturen gute Kaufgelegenheiten darstellen, und solche Rückzüge dürften moderat bleiben.
Aus technischer Sicht befinden sich die Oszillatoren auf dem Tageschart im positiven Bereich, was den optimistischen Ausblick bestätigt. Es ist jedoch anzumerken, dass der Relative-Stärke-Index (RSI) sich der überkauften Zone nähert, was auf eine mögliche kurzfristige Korrektur vor der nächsten Aufwärtsbewegung hindeutet.
Das Paar sieht sich bei seinem historischen Hoch einem Widerstand gegenüber, während die Unterstützung bei 177,85 liegt. Ein Rückgang unter dieses Niveau würde die nächste Unterstützung beim 9-Tage-EMA nahe 177,40 freilegen. Wenn das Paar noch weiter fällt – unter den 14-Tage-EMA oder das Tief des Vortages – wäre die optimistische Prognose hinfällig.