
Das Wellenmuster im 4-Stunden-Chart von EUR/USD hat sich gewandelt — leider nicht zum Besseren. Es ist noch zu früh, um zu schlussfolgern, dass der Aufwärtstrend abgeschlossen ist. Aber der jüngste Rückgang des Euro hat eine Überarbeitung der Wellenzählung erfordert. Jetzt können wir eine Reihe von Korrekturstrukturen beobachten, die wahrscheinlich Teil der globalen Welle 4 innerhalb des breiteren Aufwärtstrends sind. In diesem Fall hat die Welle 4 eine ungewöhnlich verlängerte Form angenommen, aber das Gesamtbild der Wellenstruktur bleibt kohärent.
Der Bauabschnitt des Aufwärtstrends setzt sich fort, und der Nachrichtenhintergrund unterstützt weitgehend nicht den US-Dollar. Der von Donald Trump initiierte Handelskrieg geht weiter. Der Konflikt zwischen dem Präsidenten und der Federal Reserve setzt sich fort. Die Markterwartungen auf eine lockere Fed-Politik sind stark — besonders für 2026. Der Regierungsstillstand in den USA besteht fort. Der Arbeitsmarkt kühlt ab. Meiner Meinung nach ist die jüngste Stärkung des Dollars etwas paradox — aber Paradoxien sind an den Märkten nicht ungewöhnlich.
Meiner Meinung nach ist die Bildung der Aufwärtswelle noch nicht vollständig abgeschlossen und kann sich potenziell bis zur Marke von 1,25 erstrecken. Die jüngste Bewegung bildete eine fünfwellige Korrekturstruktur, daher erwarte ich nun, dass das Instrument im Rahmen der nächsten Aufwärtswelle wieder steigt.
Der EUR/USD-Kurs stieg am Donnerstag und Freitag um 75 Basispunkte. Das ist nicht viel, aber die Marktvolatilität bleibt relativ gedämpft. Der Euro sollte sich über dieses bescheidene Wachstum freuen — in den letzten Monaten war die Nachfrage danach stetig zurückgegangen.
Ich würde nicht sagen, dass der Nachrichtenfluss am Donnerstag oder Freitag die Käufer unterstützt hat — ganz im Gegenteil. So waren beispielsweise die beiden europäischen Berichte über den Einzelhandel und die Industrieproduktion schwächer als vom Markt erwartet, und heute gab es überhaupt keine bedeutenden Nachrichtenveröffentlichungen. Daher betrachte ich Wellenanalyse als das Schlüsselwerkzeug zur Bestimmung der zukünftigen Dynamik des Währungspaares.
Sollte der Rückgang wieder einsetzen, wird die Abwärtswellenstruktur, die am 17. September begonnen hat, noch komplexer und länger. Sie sieht derzeit einigermaßen überzeugend aus, aber wenn sie sich weiter ausdehnt, verliert sie vollständig an Kohärenz. In diesem Fall könnte die gesamte Wellenstruktur seit dem 1. Juli einer Überprüfung bedürfen. Der Euro spielt also derzeit mit dem Feuer.
Ich erinnere daran, dass der fundamentale Hintergrund den Euro weiterhin unterstützt, wie viele Analysten festgestellt haben. Lässt man die Wellenstruktur außer Acht, ist in den letzten Wochen nichts Ungewöhnliches geschehen — nur eine typische Korrektur innerhalb eines klaren langfristigen Aufwärtstrends. Dementsprechend bleibt meine Präferenz bullish.
Allgemeine Schlussfolgerungen
Auf Basis meiner Analyse von EUR/USD schließe ich, dass das Paar weiterhin seinen Aufwärtstrend aufbaut. Der Markt befindet sich derzeit in einer Pause, aber die Politik von Donald Trump und die Haltung der Fed bleiben bedeutende Faktoren, die in der Zukunft zu einer weiteren Schwäche des Dollars führen könnten.
Die Ziele für den aktuellen Aufwärtstrendabschnitt könnten sich bis zur Marke von 1,25 erstrecken. Derzeit bildet der Markt eine komplexe und verlängerte Korrekturwelle 4. Ihre innere Struktur (a-b-c-d-e) könnte sich dem Abschluss nähern oder bereits abgeschlossen sein. Daher halte ich Kaufgelegenheiten derzeit für vorzuziehen, da alle jüngsten Abwärtsstrukturen korrigierenden Charakters zu sein scheinen.
In kleinerem Maßstab ist der gesamte Aufwärtstrendabschnitt sichtbar. Das Wellenmuster ist nicht perfekt standardisiert, da die Korrekturwellen unterschiedlich groß sind — zum Beispiel ist die größere Welle 2 kleiner als die interne Welle 2 innerhalb der Welle 3. Solche Unregelmäßigkeiten kommen jedoch vor. Ich erinnere daran, dass es besser ist, klare, lesbare Muster auf dem Chart zu identifizieren, anstatt sich an jedem kleinen Wellendetail aufzuhalten. Im Moment sieht die Aufwärtsstruktur größtenteils klar und überzeugend aus.
Die wichtigsten Prinzipien meiner Analyse
- Wellenstrukturen sollten einfach und klar sein. Komplexe Muster sind schwer zu handeln und führen oft zu Überarbeitungen.
- Wenn man unsicher ist, was im Markt geschieht, ist es besser, sich zurückzuhalten.
- Absolute Sicherheit in der Marktrichtung ist unmöglich. Schutzende Stop-Loss-Aufträge sollten immer verwendet werden.
- Die Wellenanalyse kann und sollte mit anderen Arten der Analyse und Handelsstrategien kombiniert werden.
