
Heute zieht die japanische Währung Käufer an, doch Investoren bleiben vorsichtig angesichts der Möglichkeit einer geldpolitischen Straffung durch die Bank of Japan, da Premierministerin Sanae Takaichi eine pro-stimulative Haltung einnimmt und die Zinsen niedrig halten möchte. Dies mindert die Wirkung der Äußerungen des Gouverneurs der Bank of Japan, Kazuo Ueda, der festgestellt hat, dass die Inflation an Fahrt gewinnt und sich dem 2%-Ziel nähert, was weiterhin Druck auf den Yen-Wechselkurs ausübt.
Zusätzliche Impulse kamen von der Optimismuswelle um die Wiederaufnahme der US-Bundesregierungsgeschäfte, was die Attraktivität des Yen als sicherer Hafen minderte. Gleichzeitig hat der jüngste Rückgang der Landeswährung Finanzminister Satsuki Katayama beunruhigt, der vor potenzieller Volatilität und möglicher Intervention der japanischen Regulierungsbehörden zur Eindämmung der übermäßigen Yen-Schwäche warnte. Diese Bemerkungen dämpfen die bearische Stimmung gegenüber dem Yen.
Inmitten der Unsicherheit über die nächsten geldpolitischen Entscheidungen der Bank of Japan bleibt eine breite Stärkung des Yen fraglich.
Am Donnerstag betonte der Gouverneur der Bank of Japan, Kazuo Ueda, dass die Zentralbank weiterhin darauf fokussiert sei, eine moderate Inflation zu erreichen, die durch Lohnwachstum gestützt wird, was zur Verbesserung der Wirtschaft des Landes beitragen soll. Er merkte an, dass das Verbrauchervertrauen dank steigender Haushaltseinkommen und Verbesserungen am Arbeitsmarkt stabil bleibt, während die Kerninflation sich allmählich dem 2%-Ziel nähert.
Premierministerin Takaichi erklärte ihrerseits, dass die Regierung und die Zentralbank weiterhin zusammenarbeiten werden, um die Wirtschaft zu stimulieren. Sie versprach, eine Politik fortzusetzen, die den von Ex-Premierminister Shinzo Abe verfolgten Maßnahmen ähnelt.
Gleichzeitig hat der US-Dollar Schwierigkeiten, Käufer zu finden. Obwohl der US-Senat ein Finanzierungsgesetz verabschiedet hat, das den längsten Regierungsstillstand beendete und das Vertrauen der Investoren sowie die Risikobereitschaft belebte, sorgen sich Dollar-Bullen noch immer über ein mögliches Nachlassen des Wirtschaftswachstums infolge eines möglichen Zinsschnitts der Federal Reserve — eine Sorge, die sich im aktuellen Marktsentiment widerspiegelt.
Das FedWatch-Tool der CME Group zeigt eine 60% Wahrscheinlichkeit für einen Zinsschnitt um 25 Basispunkte im Dezember. Diese Erwartungen wurden durch Oktoberdaten verstärkt, die einen deutlichen Rückgang bei der Schaffung von Arbeitsplätzen und einen Rückgang des Verbrauchervertrauens auf ein 3,5-Jahres-Tief zeigten, was den Druck auf die Fed zur Lockerung der Geldpolitik erhöht.
Diese Faktoren stehen im starken Kontrast zu den Signalen der Bank of Japan, die bereits im Dezember auf eine mögliche Zinserhöhung hinweist — trotz der akkommodierenden Haltung von Premierministerin Takaichi.
Insgesamt entmutigen die Erwartungen potenzieller Interventionen und die anhaltende geopolitische Unsicherheit Investoren davon, den Yen zu verkaufen oder seinen Wechselkurs weiter zu drücken, was die Dynamik des USD/JPY beeinflusst.
Aus technischer Sicht könnte eine korrektive Rückwärtsbewegung unter dem Widerstandsniveau von 154,50–154,45 als Kaufgelegenheit betrachtet werden, wahrscheinlich auf das runde Niveau von 154,00 begrenzt. Ein überzeugender Durchbruch unter dieses Niveau könnte jedoch einige technische Verkäufe auslösen und das USD/JPY-Paar in Richtung einer Zwischenschichtunterstützung bei 153,65–153,50 drängen. Die Spotpreise könnten dann ihren Rückgang in Richtung des runden 153,00-Niveaus ausdehnen.
Dennoch bleiben die Oszillatoren im Tages-Chart positiv und bestätigen die Wahrscheinlichkeit eines weiteren Aufwärtspotenzials. Eine anhaltende Bewegung über dem psychologischen Niveau von 155,00 würde einen konstruktiven Ausblick bestätigen und die Spotpreise nach oben heben.