Am Dienstag erholte sich das EUR/USD-Paar von der Unterstützungsebene von 1,1594–1,1607, zugunsten der europäischen Währung, und stieg auf die Widerstandsebene von 1,1645–1,1656. Ein erneuter Rückgang von dieser Zone wird zugunsten des US-Dollars wirken und zu einem neuen Rückgang in Richtung der 1,1594–1,1607-Ebene führen. Eine Konsolidierung des Paares über 1,1645–1,1656 wird die Wahrscheinlichkeit eines weiteren Wachstums in Richtung der nächsten 38,2% Retracement-Stufe bei 1,1718 erhöhen.

Die Wellensituation auf dem Stundenchart bleibt einfach und übersichtlich. Die letzte abgeschlossene Abwärtswelle hat das Tief der vorherigen Welle nicht durchbrochen, und die letzte Aufwärtswelle hat den vorherigen Höchststand noch nicht übertroffen. Somit bleibt der Trend vorerst bärisch. Die bullischen Händler sind in die Offensive gegangen, aber ihre Bemühungen reichen noch nicht aus, um einen Trend zu bilden. Damit der bärische Trend als beendet angesehen wird, muss das Paar über 1.1656 steigen.
Am Dienstag war die Nachrichtenlage weder langweilig noch bedeutungslos. Donald Trump kündigte an, dass er einen neuen Fed-Vorsitzenden gewählt habe, nannte aber keinen Namen. In der Europäischen Union wurde der Inflationsbericht für November veröffentlicht, der zeigte, dass die Preise etwas stärker als erwartet gestiegen sind—um 2,2% im Jahresvergleich. Auch die Arbeitslosenquote wurde veröffentlicht, die für Oktober bei 6,4% leicht über den Markterwartungen lag. Ich kann jedoch mit Sicherheit sagen, dass keines dieser Ereignisse bei den Händlern eine Reaktion ausgelöst hat. Während Trumps Aussage verständlich ist, können die europäischen Berichte nicht als nebensächlich angesehen werden. Dennoch ignorierten die Händler sie völlig. Daher glaube ich, dass sich der Markt diese Woche auf die US-Wirtschaftsdaten konzentriert, da nächste Woche das letzte FOMC-Treffen des Jahres ansteht. Vor diesem Treffen sinkt der US-Dollar langsam, da die Federal Reserve mit hoher Wahrscheinlichkeit den Zinssatz um weitere 0,25% senken wird. Und die US-Wirtschaftsdaten werden die Entscheidung der Fed direkt beeinflussen.

Auf dem 4-Stunden-Chart kehrte das Paar erneut zum 23,6%-Retracement-Level bei 1,1649 zurück. Ein dritter Rückprall von diesem Level wird erneut zugunsten des US-Dollars wirken und zu einem Rückgang in Richtung des 38,2%-Fibonacci-Levels bei 1,1538 führen. Eine Konsolidierung über dem Widerstandsbereich von 1,1649–1,1680 wird die Wahrscheinlichkeit eines fortgesetzten Wachstums in Richtung des nächsten 0,0%-Retracement-Levels bei 1,1829 erhöhen. Heute sind auf keinem Indikator Divergenzen erkennbar.
Commitments of Traders (COT) Report:

In der letzten Berichtswoche haben professionelle Händler 12.897 Long-Positionen und 2.857 Short-Positionen geschlossen. Die COT-Berichte sind nach dem Shutdown wieder verfügbar, doch die veröffentlichten Daten sind derzeit noch veraltet—sie stammen aus Oktober. Die Stimmung der Gruppe "Non-commercial" bleibt dank Donald Trump optimistisch und verstärkt sich mit der Zeit weiter. Die Gesamtzahl der von Spekulanten gehaltenen Long-Positionen beläuft sich nun auf 243.000, während die Short-Positionen 135.000 betragen.
Seit dreiunddreißig Wochen in Folge schließen die großen Akteure Short-Positionen und erhöhen ihre Long-Positionen. Die Politik von Donald Trump bleibt der bedeutendste Faktor für Händler, da sie zahlreiche Probleme mit langfristigen und strukturellen Auswirkungen für die USA verursachen könnte. Trotz der Unterzeichnung mehrerer wichtiger Handelsabkommen sinken viele zentrale Wirtschaftsindikatoren, und der Dollar verliert seinen Status als globale Reservewährung.
Nachrichtenkalender für die USA und die Europäische Union:
- EU – Deutschland Dienstleistungen PMI (08:55 UTC).
- EU – Dienstleistungen PMI (09:00 UTC).
- EU – Erzeugerpreisindex (10:00 UTC).
- US – ADP Beschäftigungsänderung (13:15 UTC).
- US – Industrieproduktion (14:15 UTC).
- US – ISM Dienstleistungen PMI (15:00 UTC).
Am 3. Dezember enthält der Wirtschaftskalender sechs Einträge, von denen nur die Berichte aus den USA von echtem Interesse sind. Der Einfluss des Nachrichtenhintergrunds auf die Marktstimmung am Mittwoch könnte moderat sein und sich vor allem in der zweiten Hälfte des Tages bemerkbar machen.
EUR/USD Prognose und Händlerempfehlungen:
Ein Verkauf des Paares ist möglich bei einem Rückprall vom Level 1,1645–1,1656 auf dem Stundenchart, mit dem Ziel 1,1594–1,1607. Kaufpositionen hätten gestern bei einem Rückprall vom Level 1,1594–1,1607 mit dem Ziel 1,1645–1,1656 eröffnet werden können. Das Ziel wurde erreicht. Neue Kaufpositionen können eröffnet werden bei einem Schlusskurs über dem Level 1,1645–1,1656, mit dem Ziel 1,1718.
Fibonacci-Raster sind erstellt mit 1,1392–1,1919 auf dem Stundenchart und 1,1066–1,1829 auf dem 4-Stundenchart.