Gerüchte über einen Schattenvorsitzenden der Federal Reserve, ein saisonal schwacher Dezember für den US-Dollar und Erwartungen einer Leitzinserhöhung über Nacht durch die Bank of Japan bei ihrem bevorstehenden Treffen haben dem Euro ermöglicht, das Steuer in die Hand zu nehmen. Die EUR/USD-Kurse stiegen auf den höchsten Stand seit Ende Oktober. Positive Statistiken aus Frankreich trugen zusätzlich zum Aufschwung bei. Der zusammengesetzte Geschäftstätigkeitsindex der zweitgrößten Volkswirtschaft der Eurozone erreichte zum ersten Mal seit dem Sommer 2024, als Paris die Olympischen Spiele ausrichtete, die Expansionszone.
Geschäftstätigkeit in Frankreich
Trotz US-Zölle und politischer Turbulenzen mit häufigen Wechseln der Premierminister ist das BIP Frankreichs im dritten Quartal um 0,5 % gewachsen und hat damit das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts der Eurozone mehr als verdoppelt. Die Hauptantriebsfaktoren dieses Wirtschaftswachstums waren Handel und Investitionen. Sollte es anderen europäischen Ländern gelingen, diesem Schwung zu folgen, wird der Euro wahrscheinlich weiter an Stärke gewinnen.
Darüber hinaus sieht sich sein Hauptkonkurrent, der US-Dollar, ernsthaften Vertrauensproblemen gegenüber. Donald Trump hat bestätigt, dass er bald einen neuen Vorsitzenden der Federal Reserve ernennen wird. Der Präsident erwähnte, dass dies Anfang nächsten Jahres geschehen wird. Zuvor hatte Finanzminister Scott Bessent Weihnachten als Zieltermin genannt, aber der geringe Unterschied in der Zeitplanung ändert nichts an der Sache.
Bald wird die USA einen Schattenvorsitzenden der Federal Reserve haben, was zu Panik an den Märkten führen könnte. Wem sollten Investoren vertrauen? Jerome Powell, der im Mai zurücktritt, oder seinem Nachfolger? Wahrscheinlich wird es Kevin Hassett, der Direktor des Nationalen Wirtschaftsrats.
Er wird wahrscheinlich über eine aggressive Lockerung der Geldpolitik diskutieren. Während andere Zentralbanken einen straffen Kurswechsel anstreben, birgt eine Senkung des Fondszinssatzes der Federal Reserve das Risiko, den US-Dollar erheblich unter Druck zu setzen. Dieses Risiko, kombiniert mit schlechter Saisonalität und einer strafferen Geldpolitik in Japan, führt dazu, dass die Deutsche Bank einen Rückgang des USD-Index um 2 % bis 2025 prognostiziert.
Dynamik und Prognosen für den US-Dollar-Index
Standard Bank und BNP Paribas sind der Meinung, dass die Beschleunigung des EUR/USD-Aufwärtstrends durch die Entscheidung des Obersten Gerichtshofs, die von Donald Trump eingeführten Zölle aufzuheben, verstärkt werden könnte. Die Vereinigten Staaten müssten die Gelder zurückzahlen, wodurch eine wichtige Finanzierungsquelle aus dem großartigen und schönen Steuergesetz wegfallen würde. Infolgedessen wird die Ausgabe von Staatsanleihen steigen, und es wird schwieriger sein, Investoren für den US-Markt zu gewinnen als zuvor.
Die US-Aktienindizes haben sich im Jahr 2025 unter den 14 größten Aktienmärkten am schlechtesten entwickelt. Das Thema künstliche Intelligenz bietet keine gleiche Unterstützung mehr für US-Vermögenswerte. Kapitalabflüsse werden den Dollar belasten.
Technisch gesehen wurde auf dem Tages-Chart des EUR/USD eine klar definierte Kombination aus Umkehrmustern, den Drei Indianern und dem 1-2-3, umgesetzt. Der Ausbruch der Trendlinie deutet auf den Abschluss eines Pullbacks und eine Rückkehr zum Aufwärtstrend hin. Es ist sinnvoll, Euro mit Zielen bei $1,175 und $1,185 zu kaufen.
