Am Mittwoch wird die Bank of Canada die Ergebnisse ihres Treffens zusammenfassen. Die formellen Ergebnisse dieses Treffens sind vorbestimmt. Es besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass die Zentralbank alle Parameter unverändert lässt. Dies ist das grundlegende, weitgehend erwartete und im Wesentlichen alternativlose Szenario. Dies wird keinen Eindruck auf Händler hinterlassen. Stattdessen werden sie sich auf die begleitende Erklärung und die Rhetorik des Leiters der kanadischen Zentralbank konzentrieren. Dovishe Signale werden Käufer von USD/CAD unterstützen, während Aufrufe zur Beibehaltung einer abwartenden Haltung wahrscheinlich eine kleine Korrektur im Paar auslösen, die zur Eröffnung von Long-Positionen genutzt werden kann.
Nach den Ergebnissen des vorherigen Treffens im Januar gab die Bank of Canada relativ milde Kommentare ab, die den kanadischen Dollar unter Druck setzten. Bank of Canada Gouverneur Tiff Macklem sagte, dass die Diskussionen sich von der Frage verlagert hatten, ob der Zinssatz hoch genug sei, hin zu der Frage, wie lange die Zentralbank den Zinssatz auf seinem aktuellen Niveau halten müsste. Diese Aussage spiegelte den Kern des Januar-Treffens wider: Die Zentralbank setzte einen Schlusspunkt unter Zinserhöhungen und betrat gleichzeitig einen "abwartenden Modus". Die Hauptintrige besteht nun darin, wie lange dieser Modus dauern wird und wann die Zentralbank beginnen wird, die Geldpolitik zu lockern.
Den neuesten Daten zufolge ist die Inflation in Kanada im Januar auf Jahresbasis auf 2,9% gesunken (das niedrigste Niveau seit Juni 2023), während die meisten Experten mit einem Anstieg auf 3,3% gerechnet hatten. Im Dezember lag der jährliche Verbraucherpreisindex (CPI) bei 3,4%. Der starke Rückgang des CPI ist größtenteils auf einen Rückgang der Kraftstoffpreise zurückzuführen: Im Januar ging dieser Bestandteil des Berichts auf Jahresbasis um 4,0% und auf Monatsbasis um 0,9% zurück. Darüber hinaus sanken die Preise für Kleidung und Schuhe (um 3,2% monatlich und 1,3% jährlich).
Daher kehrte die jährliche Inflationsrate in den Zielbereich der Bank of Canada zurück (zwischen ein und drei Prozent). Gleichzeitig besteht kein Zweifel daran, dass die Zentralbank keine weitreichenden Schlussfolgerungen aus diesem Fakt ziehen wird. Die Zentralbank wird wahrscheinlich Erfolge bei der Bekämpfung der Inflation anerkennen, aber betonen, dass es zu früh ist, den Sieg zu erklären. Es wird keine Schritte in Richtung Zinssenkungen geben, bis die Inflation einen nachhaltigen Weg zu 2% zurückgefunden hat. Diese Botschaft wird wahrscheinlich in einer Form oder einer anderen in der begleitenden Erklärung zum Ausdruck kommen.
In Bezug auf die kanadische Wirtschaft wuchs sie im vierten Quartal um 1,0 % gegenüber dem Vorjahr. Die meisten Analysten hatten mit einem weniger signifikanten Anstieg gerechnet (0,8 %). Es gibt jedoch keinen Grund für übermäßigen Optimismus hier - das Wirtschaftswachstum im vierten Quartal wurde weitgehend von globalen Faktoren getrieben, darunter erhöhte Ausgaben in den Vereinigten Staaten, die die kanadischen Exporte anregten.
Der einzige eindeutige "Lichtblick" unter den Wirtschaftsberichten waren die Daten zum kanadischen Arbeitsmarkt. Es stellte sich heraus, dass die Arbeitslosenquote im Januar unerwartet auf 5,7 % gesunken ist und das jährliche Lohnwachstum über 5 % blieb. Diese Zahlen stützten den kanadischen Dollar. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass in wenigen Tagen die Arbeitsmarktdaten für Februar veröffentlicht werden (am Freitag). Gemäß Prognosen wird dieser Bericht nicht so optimistisch ausfallen wie der vorherige. Insbesondere wird erwartet, dass die Arbeitslosenquote auf 5,9 % steigen wird - der höchste Stand seit Februar 2022. Die Zahl der Beschäftigten soll um 20.000 steigen, aber dieses Wachstum wird durch eine Zunahme der Teilzeitarbeit angetrieben. Der Anteil der Vollzeitbeschäftigung könnte erneut negative Dynamiken aufweisen, wie im Januar.
Meiner Meinung nach wird die Bank von Kanada bei der März-Sitzung wahrscheinlich alle Parameter der Geldpolitik unverändert lassen. Allerdings könnte sie ihre Rhetorik abmildern und sich auf die Inflationsverlangsamung im Januar konzentrieren. Gleichzeitig wird Bank of Canada-Gouverneur Tiff Macklem wahrscheinlich keinen konkreten Zeitrahmen für Zinssenkungen festlegen. Aber allein die Tatsache einer weicheren Haltung wird das Vertrauen der Märkte erhöhen, dass die Zentralbank im Sommer möglicherweise bei der Junisitzung mit der Lockerung der Geldpolitik beginnen wird.
Von einem technischen Standpunkt aus gesehen zeigt das USD/CAD-Paar seit Dezember einen Aufwärtstrend, trotz bedeutender Rückgänge (die jedoch Gelegenheiten bieten, zu günstigeren Preisen long einzusteigen). Auf dem Tages-Chart befindet sich das Paar derzeit zwischen der Mittel- und oberen Bollinger-Bands-Linie sowie über allen Linien des Ichimoku-Indikators, der ein bullishes Parade-of-Lines-Signal gebildet hat. Käufer haben mehrfach versucht, den Widerstand bei 1.3600 zu überwinden (obere Bollinger-Bands-Linie im D1-Zeitrahmen), jedoch vergeblich: das Paar hat sich jedes Mal zurückgezogen. Daher ist es ratsam, über long-Positionen erst nach dem erfolgreichen Überwinden dieses Ziels durch die USD/CAD-Bullen nachzudenken. In diesem Fall wird das nächste Ziel für die Aufwärtsbewegung das Niveau von 1.3710 sein, und langfristig - 1.3820 (obere Bollinger-Bands-Linie, jedoch auf dem Wochen-Chart).
