
STOXX 600 reduziert Verluste, da Europa die Woche mit soliden Gewinnen beginnt
Die europäischen Aktienmärkte begannen die neue Woche auf einer positiven Note, wobei der gesamteuropäische STOXX 600 Index im frühen Handel um 07:09 GMT um 1,6% stieg. Dies folgte auf drei aufeinanderfolgende Wochen von Verlusten, verursacht durch globale Zollturbulenzen.
Tarifstürme und Rückzüge von Höchstständen
Globale Märkte befinden sich in Aufruhr, mit jüngsten Tarifdebatten, die Investoren verunsichern. Infolgedessen hat der STOXX 600 Index etwa 12% von seinem höchsten Schlussstand verloren. Der Druck ist in allen Bereichen zu spüren, von Produktionsunternehmen bis zu Tech-Giganten.
Europäische Chiphersteller gewinnen stetig
Der Anstieg ist besonders bei europäischen Halbleiterherstellern bemerkbar. Unternehmen mit hoher Exposition gegenüber dem US-Markt, wie ASM International, BE Semiconductor, Infineon und ASML, verzeichneten bis 07:20 GMT einen Anstieg von etwa 2 Prozent. Diese Firmen spielen eine Schlüsselrolle in der globalen Technologiebranche, da sie Komponenten für Smartphones, Laptops und andere Verbraucherelektronik liefern.
ASML profitiert von Zollbefreiung
ASML, ein Chiphersteller, gehört zu den Gewinnern, da das Unternehmen von den 10-prozentigen US-Zöllen, die von der Trump-Administration eingeführt wurden, ausgeschlossen ist. Dies hat die Position des Unternehmens auf dem europäischen Markt gestärkt und das Wachstum im Sektor insgesamt unterstützt.
US-Technologieaktien in Frankfurt im Aufwind
Inmitten von Optimismus in Europa erhielten auch US-Technologiegiganten an der Frankfurter Börse Auftrieb. Apple stieg um mehr als 6%, Nvidia um 3% und Dell Technologies kletterte um 6,3%. Diese Zahlen spiegeln einen allgemeinen Anstieg der Anlegernachfrage im Technologiesektor wider, trotz globaler Turbulenzen.
Trump bereitet neuen Schlag vor: Unsicherheit bleibt bestehen
Die Freude könnte jedoch von kurzer Dauer sein. Am Sonntag deutete Donald Trump an, dass er bereits nächste Woche weitere Zölle auf Halbleiter und die gesamte Lieferkette verhängen könnte. Die Ankündigung verstärkte die Spannungen und warf erneut Zweifel auf die Stabilitätsaussichten im Technologiesektor.
Technologie übernimmt die Führung: Logitech und SAP unter den Gewinnern
Der europäische Technologiesektor zeigt eine selbstbewusste Erholung. Der Technologieindex der Region sprang um 2,8% und erzielte damit einen der größten täglichen Anstiege der letzten Zeit. Der Peripherie-Riese Logitech legte fast 5% zu, während die Unternehmenssoftware-Giganten SAP und Dassault Systèmes um 2% stiegen und die positive Dynamik der Branche verstärkten.
USA gießt Öl ins Feuer: Nasdaq-Futures deuten auf Gewinne hin
Auch die Märkte in den USA starteten positiv in den Tag, wobei Nasdaq-Futures in den frühen Morgenstunden des europäischen Handels um 1,6% zulegten. Das gab den Händlern Vertrauen, insbesondere da der europäische Technologieindex und der Bankensektor um 2,6% stiegen.
Banken nicht weit hinten: Finanzsektor belebt sich
Finanzunternehmen in Europa starteten stark in die neue Woche, wobei der Bankenindex um 2,6% anstieg, was eine verbesserte Stimmung vor einem wichtigen Treffen der Europäischen Zentralbank widerspiegelt. Investoren setzen auf eine Zinssenkung, die die Liquidität erhöhen und die Wirtschaft der Eurozone stärken könnte.
Regionale Indizes im Plus
Fast alle wichtigen europäischen Indizes waren im Plus. Der DAX in Deutschland, der anfällig für den globalen Handel ist, stieg um 1,7%, während der CAC 40 in Frankreich, der IBEX in Spanien und der FTSE 100 in Großbritannien zwischen 1,4% und 1,7% zulegten. Dies signalisiert eine breite Marktunterstützung angesichts anhaltender geopolitischer Spannungen.
EZB bereitet entscheidenden Schritt vor
Die Aufmerksamkeit der Investoren wird am Donnerstag auf die Europäische Zentralbank gerichtet sein. Die Märkte prognostizieren fast einhellig eine Senkung des Leitzinses um 25 Basispunkte. Weitaus wichtiger wird jedoch die Rhetorik des Regulators sein – Analysten warten darauf, zu sehen, wie besorgt die EZB über die möglichen Auswirkungen von Handelsbarrieren auf das Wirtschaftswachstum in der Region ist.
Smartphones noch nicht im Fokus, aber für wie lange?
Trotz der aktuellen Atempause ist die Lage alles andere als klar. Die Trump-Regierung hat die Einführung von Zöllen auf Smartphones und bestimmte Elektronik bereits verzögert, aber das könnte nur eine vorübergehende Lösung sein. Das Weiße Haus untersucht aktiv die Schwachstellen der globalen Lieferkette – und es ist möglich, dass diese Produkte ihre eigenen Zollkategorien erhalten, sobald die Analyse abgeschlossen ist.
Chaos ist das neue Normal: Märkte im Durcheinander
Angesichts der steigenden Unsicherheit schwanken die globalen Märkte weiterhin am Rande. Es ist schwer vorstellbar, wie CEOs in solch einer instabilen Atmosphäre strategische Entscheidungen treffen können. Es ist dieses Gefühl der Unsicherheit, das scheinbar weiteres Wachstum der Wall Street-Futures bremst.
Der S&P 500-Index legte am Montag um bescheidene 0,8% zu, während der technologiegetriebene Nasdaq etwas zuversichtlicher um 1,2% stieg. Zugleich könnten Apple-Aktien laut Analysten kurzfristig von den aktuellen Ereignissen profitieren.
Europa im Aufwind: Worauf setzen Investoren?
Europäische Aktien-Futures schnitten besser ab als ihre amerikanischen Gegenstücke, was verschiedene Gründe haben könnte. Einerseits besteht die Hoffnung, dass Präsident Trump sich auf eine teilweise Einführung von Zöllen beschränken wird. Andererseits gibt es ein wachsendes Gefühl, dass die "Exzeptionalität" der Vereinigten Staaten an Macht verliert, und Investoren suchen nach alternativen Stützpunkten. Europa beginnt vor diesem Hintergrund wie ein stabilerer Zufluchtsort auszusehen.
Der Dollar verliert seine Aura der Immunität
Es gibt eine klare Verschiebung auf den Devisenmärkten. Der Dollar hat sich erheblich abgeschwächt, fiel unter 143,00 gegenüber dem Yen und setzt damit einen scharfen Rückgang fort, ähnlich wie zuvor beim Schweizer Franken, der in einer Woche 5% verlor. Auch der Euro zeigt keine Stärke und fiel auf $1,1400 zurück.
Aber es sind die sogenannten "Risiko-Währungen" – der australische und der neuseeländische Dollar –, die die meiste Aufmerksamkeit auf sich gezogen haben. Ihre Stärkung ist ein klares Signal dafür, dass der US-Dollar in den Augen der Investoren seinen Status als "sicherer Hafen" verliert.
Japan am Rande eines schwierigen Dialogs mit den USA
In der Zwischenzeit laufen hinter den Kulissen in Tokio Vorbereitungen für eine neue Runde von Handelsgesprächen mit Washington. Laut Quellen, die den Gesprächen nahestehen, wird die Wechselkursfrage wahrscheinlich im Mittelpunkt stehen. Die amerikanische Seite könnte auf einen stärkeren Yen bestehen, um das Handelsungleichgewicht auszugleichen und das Gleichgewicht angesichts des wachsenden Währungsdrucks zu erhalten.
Inflationserwartungen auf dem Prüfstand: New York gibt den Ton an
Ökonomen und Investoren warten gespannt auf die Veröffentlichung einer neuen Umfrage der New Yorker Federal Reserve, die Aufschluss über die Inflationserwartungen der Amerikaner geben soll. Der Bericht soll am Montag veröffentlicht werden und könnte einen ähnlichen Sprung zeigen, wie er zuvor vom University of Michigan Consumer Sentiment Index verzeichnet wurde. Ein starker Anstieg der Inflationserwartungen könnte den Druck auf die Federal Reserve erhöhen und die Zinsen für zukünftige Entscheidungen anheben.
Einzelhändler eilen vor den Zöllen: Umsätze könnten überraschen
Ein weiterer wichtiger Indikator wird am Mittwoch veröffentlicht – Daten zu den Einzelhandelsumsätzen für März. Laut vorläufigen Schätzungen könnte der Bericht stärker ausfallen als sonst. Der Grund ist einfach: Verbraucher begannen, sich mit Autos und Haushaltsgeräten im Voraus einzudecken, um potenzielle Preiserhöhungen nach der Einführung neuer Zölle zu vermeiden. Diese Art von "Handels-Vorwegnahme" hat in der Vergangenheit zu vorübergehenden Anstiegen der Verbraucheraktivität geführt.
Powell auf der Bühne: Alle Augen auf Chicago gerichtet
Ebenfalls am Mittwoch wird der Vorsitzende der Federal Reserve, Jerome Powell, vor dem Economic Club of Chicago sprechen. Von besonderem Interesse ist weniger seine Rede als vielmehr die anschließende Frage-und-Antwort-Session, bei der von den Teilnehmern erwartet wird, dass sie keine Zurückhaltung zeigen. Powell wird die Möglichkeit haben, die aktuelle Position des Regulators darzulegen und möglicherweise den Ton für eine mögliche Lockerung der Geldpolitik zu setzen.
Wetten auf Juni: Märkte treffen eine Wahl
Angesichts wachsender wirtschaftlicher Sorgen und eines prekären Gleichgewichts zwischen Inflation und wachstumshemmendem Wachstum setzen Marktteilnehmer zunehmend auf eine Zinssenkung. Die Wahrscheinlichkeit einer Senkung im Mai wird derzeit auf etwa 20% geschätzt, aber bis Juni nähert sich dieser Wert schnell 80%. Die Futures-Märkte insgesamt erwarten bis zum Jahresende eine Zinssenkung um 80 Basispunkte, obwohl die Prognosen in der vergangenen Woche noch bei 130 Basispunkten lagen. Dies spiegelt die wilden Schwankungen der Erwartungen in einem Umfeld wider, in dem jedes Signal der Fed einen echten Sturm auslösen kann.