Am Donnerstag erholte sich das EUR/USD-Paar vom 323,6%-Korrekturniveau bei 1,0532, was auf einen Wandel zugunsten des Euro hinweist. Dies deutet darauf hin, dass die Aufwärtsbewegung möglicherweise in Richtung des nächsten Korrekturniveaus bei 261,8% – 1,0662 weitergehen könnte. Ein Schlusskurs unter dem Niveau von 1,0532 scheint jedoch wahrscheinlicher, da der Abwärtstrend anhält. Eine solche Bewegung würde auf eine wahrscheinliche Rückkehr zum 1,0420-Niveau hindeuten.
Die Wellenstruktur bleibt einfach. Die zuletzt abgeschlossene Abwärtswelle fiel unter das Tief der vorherigen Welle, während die aktuelle Aufwärtswelle den vorherigen Höchststand noch nicht durchbrochen hat. Dies bestätigt, dass der Abwärtstrend weiterhin intakt ist. Die Bullen haben an Schwung verloren, und um den Abwärtstrend umzukehren, muss das Paar über das Niveau von 1.0611 steigen.
Der fundamentale Hintergrund war am Donnerstag nahezu nicht vorhanden. Der Inflationsbericht aus Deutschland war einigermaßen bedeutsam, doch zeigten die Händler wenig Interesse an den Daten. Die Inflation stieg von 2% auf 2,2% und entsprach damit den Erwartungen, während die Kerninflation bei 2,4% verblieb, leicht unter der Prognose von 2,6%. Diese Zahlen waren etwas günstiger als erwartet.
Meiner Ansicht nach ist das aktuelle Inflationsniveau in Deutschland wenig wahrscheinlich, um die zurückhaltende Haltung der Europäischen Zentralbank zu verändern. Ein leichter Anstieg der Inflation ist akzeptabel, solange er sich nicht zu einem anhaltenden Muster entwickelt. Der Markt scheint jedoch auf den heutigen Inflationsbericht der Eurozone zu warten, um konkretere Schlussfolgerungen zu ziehen. Der Euro steht an einem kritischen Punkt, und die heutigen Inflations- und Kerninflationszahlen der Eurozone müssen die Prognosen übertreffen, um den Abwärtstrend umzukehren.
Auf dem 4-Stunden-Chart prallte das Paar vom 127,2% Korrekturniveau bei 1,0436 ab, drehte zugunsten des Euro und steigt weiter in Richtung des 100,0% Korrekturlevels bei 1,0603. In den Indikatoren sind keine divergierenden Signale zu erkennen. Ein Rückprall vom 1,0603-Level würde den US-Dollar begünstigen und könnte den Rückgang in Richtung des 161,8% Korrekturlevels bei 1,0225 wieder aufnehmen.
Commitments of Traders (COT) Bericht
In der letzten Berichtsperiode eröffneten Spekulanten 103 Long-Positionen und schlossen 14.113 Short-Positionen. Die Stimmung unter den Nicht-kommerziellen Händlern wurde bärisch. Spekulanten halten nun 160.000 Long-Positionen im Vergleich zu 167.000 Short-Positionen.
Seit acht aufeinanderfolgenden Wochen haben große Akteure ihre Positionen im Euro reduziert. Dies könnte auf einen neuen Abwärtstrend oder zumindest auf eine bedeutende globale Korrektur hindeuten. Der Hauptfaktor, der den Rückgang des Euro antreibt—die Erwartungen bezüglich einer Lockerung der Federal Reserve-Politik—wurde bereits eingepreist, sodass es wenig Grund für den Markt gibt, den Dollar weiter zu verkaufen. Die grafische Analyse unterstützt ebenfalls den Beginn eines langfristigen Abwärtstrends. Daher prognostiziere ich einen anhaltenden Abwärtstrend im EUR/USD-Paar. Die neuesten COT-Daten deuten nicht auf eine Verschiebung hin zu einer optimistischen Stimmung.
Wirtschaftskalender für die USA und die Eurozone
- Eurozone: Veränderung des Einzelhandelsumsatzes in Deutschland (07:00 UTC)
- Eurozone: Arbeitslosenquote in Deutschland (07:00 UTC)
- Eurozone: Verbraucherpreisindex (10:00 UTC)
Im heutigen Kalender steht ein bedeutendes Ereignis: die Inflation in der Eurozone. Der Einfluss des fundamentalen Hintergrunds auf die Marktstimmung wird voraussichtlich moderat sein.
EUR/USD Prognose und Handels-Empfehlungen: Neue Verkäufe des Paares werden nach einer Erholung vom 1.0603 Niveau auf dem 4-Stunden-Chart empfohlen, mit einem Ziel von 1.0420 und 1.0320. Käufe können nach einer Erholung vom 1.0420 Niveau auf dem Stunden-Chart (obwohl keine klare Erholung beobachtet wurde) und anschließend vom 1.0532 Niveau in Betracht gezogen werden, mit einem Ziel von 1.0662.
Fibonacci-Niveaus sind bei 1.1003–1.1214 auf dem Stunden-Chart und 1.0603–1.1214 auf dem 4-Stunden-Chart eingezeichnet.