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FX.co ★ Der Euro zündet eine Bazooka

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Analysen:::2025-03-18T22:46:21

Der Euro zündet eine Bazooka

Das letzte Mal, als Deutschland sich bewaffnete, war in den 1930er Jahren, was zum Zweiten Weltkrieg führte. Heute wird die Militarisierung Deutschlands begrüßt. Laut Schätzungen von Bloomberg werden fiskalische Konjunkturpakete im Wert von etwa 1 Billion Dollar das Bruttoinlandsprodukt kurzfristig um einen Prozentpunkt ansteigen lassen, sodass es bis 2024 auf 2% kommt. Dadurch werden die Anleiherenditen steigen, und die sich verengende Spanne zu US-Staatsanleihen wird eine starke Grundlage für einen langfristigen Aufwärtstrend im EUR/USD schaffen. Ist es an der Zeit, auf den letzten Richtung Norden fahrenden Zug aufzuspringen?

Die Dynamik der Anleiherenditen Deutschlands

Der Euro zündet eine Bazooka

Deutschlands Wandel von fiskalischer Zurückhaltung zu fiskalischer Expansion wird mit dem Marshall-Plan verglichen, der Europa nach dem Zweiten Weltkrieg wiederaufbaute. Während die USA darauf abzielen, die Staatsausgaben zu drosseln, begünstigt diese Divergenz in der Fiskalpolitik—die zuvor EUR/USD-Bären bevorzugte—nun den Euro. Statt amerikanischer Exzeptionalismus erleben wir nun deutschen Exzeptionalismus.

Das Währungspaar durchbrach einen wichtigen Widerstand bei 1,091 und stieg in Richtung 1,095, beflügelt durch wachsendes Vertrauen in die deutsche Wirtschaft. Der ZEW-Konjunkturerwartungsindex stieg auf sein höchstes Niveau seit Februar 2022, angetrieben von Hoffnungen auf umfangreiche Konjunkturpakete von Friedrich Merz. Auch der Indikator für die aktuelle Lage verbesserte sich.

Investorenvertrauen in die deutsche Wirtschaft

Der Euro zündet eine Bazooka

Die langfristige Prognose für den Euro bleibt positiv, aber die Rallye des EUR/USD könnte kurzfristig aus drei Gründen begrenzt sein. Erstens: Der „Trump-Trade“ hat seinen Lauf genommen. Zweitens: Der Markt überschätzt das Risiko einer Rezession in den USA. Drittens: Die Erwartungen über aggressive geldpolitische Lockerungen der Federal Reserve sind wahrscheinlich übertrieben.

Der US-Dollar-Index stärkte sich seit seinem Tiefpunkt im September um 7 % dank des „Trump-Trades“ – Investoren setzten auf eine Beschleunigung der US-Wirtschaft und darauf, dass die Fed die Zinsen hochhält. Bis Mitte März hatte der EUR/USD jedoch sein Niveau von den Wahlen im November wieder erreicht und die meisten seiner vorherigen Verluste wettgemacht. Es ist an der Zeit, die Gewinne mitzunehmen.

Laut Finanzminister Scott Bessent befindet sich die US-Wirtschaft in guter Verfassung, ohne Anzeichen für eine drohende Rezession. Investoren ließen sich durch Kommentare von Donald Trump verunsichern, in denen er eine wirtschaftliche Abschwächung oder eine Reihe enttäuschender Datenveröffentlichungen nicht ausschloss. Andere Berichte hingegen deuten darauf hin, dass die Wirtschaft stabil bleibt. Erneuter Optimismus am Markt könnte zu neuem Dollar-Kauf sowie zur schrittweisen Rücknahme der Erwartungen an Fed-Zinssenkungen führen. Die Märkte rechnen mit einer Senkung um 70 Basispunkte bis Ende 2025 – wahrscheinlich zu viel.

Im Tageschart des EUR/USD könnte sich ein „Anti-Turtles“-Muster ausbilden. Ein Rückgang unter die Unterstützung bei 1,089 wäre ein Signal zum Verkauf. Käuferstrategien könnten jedoch wieder an Fahrt gewinnen, falls das Paar dieses Niveau nicht erreicht oder nach einem Test zurückprallt.

Analyst InstaForex
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