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FX.co ★ EUR/USD: Wöchentliche Vorschau. Das FOMC-Treffen im Mai und (mögliche) Handelsgespräche zwischen den USA und China

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Analysen:::2025-05-05T03:53:15

EUR/USD: Wöchentliche Vorschau. Das FOMC-Treffen im Mai und (mögliche) Handelsgespräche zwischen den USA und China

Die neue Woche verspricht für EUR/USD-Händler aufschlussreich zu werden, obwohl der Wirtschaftskalender nicht mit wichtigen Veröffentlichungen gefüllt ist. Am bemerkenswertesten wird das nächste Federal Reserve Meeting sein, das für den 6.–7. Mai geplant ist und den zukünftigen Kurs der Zentralbank bestimmen wird.

Obwohl der Wirtschaftskalender relativ wenig gefüllt ist, ist das FOMC-Meeting das zentrale Ereignis der Woche. Angesichts der jüngsten Kritik von Donald Trump an Fed-Vorsitzendem Jerome Powell wird es besonders interessant sein zu sehen, ob sich die Rhetorik der Zentralbank ändern wird – insbesondere in Bezug auf das Timing und die Geschwindigkeit der geldpolitischen Lockerungen. Selbst abgesehen von den Bemerkungen des Präsidenten sieht sich die Fed einer herausfordernden Umgebung gegenüber: steigende Inflationserwartungen und ein verlangsamtes Wirtschaftswachstum in den USA.

EUR/USD: Wöchentliche Vorschau. Das FOMC-Treffen im Mai und (mögliche) Handelsgespräche zwischen den USA und China

Den neuesten Daten zufolge verlangsamte sich der US-amerikanische Verbraucherpreisindex im März: Die allgemeine Inflation sank auf 2,4 %, während die Kerninflation auf 2,8 % zurückging. Dieser Bericht hat allerdings bereits an Relevanz verloren, da er die Bedingungen vor den Zöllen widerspiegelt. Aktuellere Indikatoren zeichnen ein anderes Bild. So berichtet beispielsweise die Umfrage der Universität von Michigan, dass die Inflationserwartungen für das kommende Jahr bei 6,5 % liegen – dem höchsten Wert seit 1981. Gleichzeitig schrumpfte das US-BIP im ersten Quartal um 0,3 %, das Verbrauchervertrauen sank im April auf 86,0, und der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe fiel auf 48,7.

Die Daten zu den Arbeitsmarktzahlen außerhalb der Landwirtschaft im April können sowohl positiv als auch negativ ausgelegt werden. Die Zahl der neu geschaffenen Arbeitsplätze betrug 177.000 – mehr als die prognostizierten 133.000. Allerdings lag der Wert den vierten Monat in Folge unter 200.000, und führende Indikatoren deuten auf besorgniserregende Trends hin. Beispielsweise stiegen die Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung zwei Wochen in Folge an und erreichten letzte Woche 241.000 – den höchsten Wert seit Ende Februar.

Es sei daran erinnert, dass Powell im April scharfe Kommentare zur Einführung neuer Zölle abgab und warnte, dass solche Maßnahmen die US-Wirtschaft verlangsamen, die Arbeitslosigkeit erhöhen und die Inflation anheizen würden. Diese Vorhersage hat sich bereits teilweise bewahrheitet. Powell versicherte zudem die Märkte, dass die Fed nicht voreilig die Zinsen senken würde.

Ich glaube, dass die Fed nach der Sitzung im Mai ihre aktuelle Geldpolitik voraussichtlich beibehalten und weiterhin eine vorsichtige Haltung einnehmen wird. Die Zentralbank wird sich wahrscheinlich mehr auf Inflationsrisiken als auf Rezessionsängste konzentrieren. Höhere Zölle dürften die Inflation beschleunigen, insbesondere da viele in den USA hergestellte Produkte auf importierte Komponenten angewiesen sind. Infolgedessen steigen die Preise sowohl für importierte als auch für inländische Waren. Da aus Washington keine Handelsabkommen in Sicht sind – einschließlich mit China, wo Gespräche noch nicht einmal begonnen haben –, ist es unwahrscheinlich, dass die Fed die Zinsen im Mai oder Juni senkt.

Diese Erwartung steht im Einklang mit der Marktstimmung. Laut dem CME FedWatch-Tool liegt die Wahrscheinlichkeit, dass die Fed die Zinsen im Mai unverändert lässt, bei 97 %, während die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung im Juni bei 35 % liegt.

Wenn die Fed an diesem Basisszenario festhält, wird der Dollar wahrscheinlich wenig darauf reagieren. Erstens haben die Märkte dies bereits eingepreist. Zweitens wird das Augenmerk auf der Formulierung der begleitenden Erklärung und den Kommentaren von Powell liegen. Jegliche pessimistischen Prognosen der Fed könnten zusätzlichen Druck auf den Dollar ausüben.

Die Fed-Sitzung im Mai ist das bedeutendste geplante Ereignis der Woche. Das Schlüsselwort hierbei ist „geplant“, denn der Devisenmarkt ist derzeit hauptsächlich gefroren in Erwartung von etwas Ungeplantem, aber weithin Erwartetem: dem Beginn von Handelsverhandlungen zwischen den USA und China.

Zusammengefasst: Trump deutete letzte Woche an, dass er bereit sei, an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Das chinesische Handelsministerium erklärte derweil, dass Peking „den Vorschlag der USA zur Aufnahme eines Dialogs bewertet“. Sollten sich beide Seiten nächste Woche an den Verhandlungstisch setzen, wird der Dollar starke Unterstützung erhalten, unabhängig vom Ausgang. Die anfängliche Marktreaktion wird emotional ausfallen und deutlich zugunsten des Greenbacks sein. Auch wenn sich der Trend später umkehren könnte (insbesondere wenn die Gespräche ins Stocken geraten oder scheitern), wird der Dollar aufgrund der gestiegenen Nachfrage kurzfristig an Stärke gewinnen.

Falls jedoch nächste Woche keine Fortschritte bei der Einleitung von US-China-Verhandlungen erzielt werden, könnte der Dollar unter Hintergrunddruck geraten, wobei die Fed zum zentralen Marktbeweger der Woche wird.

Aus technischer Sicht versuchte das EUR/USD-Paar letzte Woche das Unterstützungsniveau von 1,1260 zu testen (die untere Linie des Bollinger Bands-Indikators im 4-Stunden-Chart), schloss die Woche jedoch schließlich bei 1,1300 – dem vierten aufeinanderfolgenden Freitagsschluss innerhalb der 1,13-Marke. Short-Positionen werden erst dann relevant, wenn sich die Verkäufer von EUR/USD unterhalb von 1,1260 konsolidieren, was den Weg zur 1,12-Ebene öffnet. Wenn es den Verkäufern nicht gelingt, einen „südlichen Durchbruch“ zu erzielen, wird das Paar wahrscheinlich innerhalb der 1,1300–1,1400-Spanne gehandelt werden.

Analyst InstaForex
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