Der neueste CFTC-Bericht zeigt, dass der Ausverkauf des Dollars unvermindert weitergeht. Wöchentliche Veränderungen gegenüber wichtigen Währungen beliefen sich auf -3,1 Milliarden US-Dollar, wodurch die insgesamt kumulierte Short-Position auf -17,1 Milliarden US-Dollar anstieg.

Einer der Gründe, warum der Dollar Schwierigkeiten hat, wieder an Schwung zu gewinnen, ist Chinas Weigerung, dem Druck von Donald Trump nachzugeben. Die USA und China sind sich uneinig darüber, ob Handelsverhandlungen begonnen haben. Trump behauptete letzte Woche mehrfach, dass Gespräche mit China stattgefunden hätten, was Peking dementierte. Unterdessen erklärte der US-Finanzminister Scott Bessent, der offenbar die Handelsgespräche führt, dass ihm kein Gespräch zwischen Trump und Xi bekannt sei. In der Zwischenzeit werden die Regale in großen US-Einzelhandelsketten geleert und Preiserhöhungen drohen, sofern die Zölle nicht bald gesenkt werden. Daten zum Containertransport zeigen, dass der Handel zwischen den beiden Ländern nahezu zum Erliegen gekommen ist, da Importeure aufgehört haben, Bestellungen aufzugeben. Auch amerikanische Landwirte verzeichnen einen signifikanten Rückgang der Exporte in ihren größten Auslandsmarkt.
Chinas Unnachgiebigkeit scheint es in eine stärkere Position gebracht zu haben, als Trump erwartet hatte. Vielleicht sind im Hintergrund Verhandlungen im Gange, jedoch werden diese geheim gehalten, bis ein greifbares – auch wenn nur vorübergehendes – Ergebnis erzielt wird, um die Spannungen zu lindern. Ohne sichtbare Fortschritte steht der Dollar unter zunehmendem Druck, da die Zeit gegen die USA arbeitet. Am Montag schwächte sich der Dollar erneut ab, da Spekulationen zunahmen, dass mehrere asiatische Länder erwägen könnten, ihre Währungen aufzuwerten, um die USA zu Zugeständnissen zu drängen.
Der Swap-Markt hat seine Einschätzung zur Zinspolitik der Federal Reserve nicht revidiert und rechnet weiterhin mit drei Zinssenkungen in diesem Jahr. Nichts in den jüngsten Daten war ausreichend, um diese Sichtweise zu ändern, da die neuesten Berichte zum BIP und zum Arbeitsmarkt ein verschwommenes und widersprüchliches Bild zeichneten. Das BIP im ersten Quartal zeigte einen annualisierten Rückgang von -0,3%, hauptsächlich aufgrund eines Anstiegs der Importe in Erwartung neuer Zölle. Die inländische Nachfrage bleibt stabil und ist noch kein Grund zur Besorgnis. Vorläufige Arbeitsmarktdaten deuteten auf Rückgänge (ADP, Jobangebote und Stellenindizes) und schwächere Verbraucheraktivität hin. Der offizielle Bericht vom Freitag überraschte jedoch mit einem stärker als erwarteten Beschäftigungswachstum.
Die bevorstehende FOMC-Sitzung am Mittwoch bietet eine geringe Wahrscheinlichkeit für eine Zinssenkung. Alle Augen werden auf Jerome Powells Pressekonferenz gerichtet sein, wo er unter starkem Druck stehen wird. Trump hat mehrfach erklärt, dass er eine Zinssenkung von der Fed erwartet, und hat angedeutet, Powell möglicherweise entlassen zu wollen – obwohl er das kürzlich zurückgenommen hat, um die Märkte zu beruhigen. Die bloße Drohung des Drucks auf die Fed hat die Anleiherenditen gesenkt. Infolgedessen könnte Powell direkt signalisieren, dass im Juni eine Zinssenkung möglich ist. Sollte der Markt einen solchen Hinweis aufnehmen, könnte dies eine erneute Dollar-Verkaufswelle auslösen.
Der S&P 500 Aktienindex stieg letzte Woche, aber die Rallye war weitgehend psychologischer Natur – getrieben von der Erwartung, dass Trumps Zollpolitik sich letztendlich auszahlen könnte. Darüber hinaus war der frühere Rückgang ab Februar so stark, dass eine Korrektur unvermeidlich war. Der Index hatte 50% seiner Zuwächse der letzten 28 Monate verloren.

Trotzdem erwarten wir, dass der Index auf lange Sicht, sobald die aktuelle Korrektur endet, seinen Rückgang fortsetzen wird. Eine Rezession in den USA scheint nun fast unvermeidlich. Unser langfristiges Ziel liegt bei 5130. Eine Bewegung auf dieses Niveau könnte sich schnell oder allmählich entwickeln, abhängig von der politischen Landschaft und wie bald die schwächenden Fundamentaldaten der US-Wirtschaft unübersehbar werden. Der globale Handel ist mittlerweile eine Blackbox – alles Mögliche könnte daraus hervorgehen.