
Das Währungspaar GBP/USD bewegte sich am Freitag seitwärts weiter, ein Trend, der seit einem Monat anhält. Der 4-Stunden-Chart verdeutlicht, dass sich der Preis größtenteils seitwärts bewegt. Auch wenn dies kein klassischer flacher Kanal mit klar definierten Grenzen für Handelskonfigurationen ist, zeigt sich eine leichte Abwärtsneigung. Dennoch betrachten wir diese Bewegungen weiterhin als seitwärts.
Eines der zentralen Probleme der US-Wirtschaft bleibt die Inflation. Jerome Powell und seine Kollegen zögern, den Leitzins zu senken, da eine Beschleunigung der Inflation riskiert wird. Allerdings sank die Inflation in den USA im April auf 2,3 % im Jahresvergleich und zeigt keine Reaktion auf Trumps Zölle. Folglich verlangt Trump weiterhin Lockerungen der Geldpolitik, und der Markt preist weitaus mehr Lockerungen ein, als die Federal Reserve wahrscheinlich liefern wird.
Wir sind der Meinung, dass der vollständige Lockerungszyklus der Fed zwischen 2022 und 2024 abgeschlossen wurde. Ein erneuter Zyklus sollte daher nicht zu einem signifikanten Rückgang des Dollars führen, da dieses Szenario lange eingepreist ist. Dennoch muss man beachten, dass der Markt aktuell jeden – sogar oberflächlichen – Vorwand nutzt, um den Dollar zu verkaufen. Daher könnte der letztendlich beginnende neue Zinssenkungszyklus (der unvermeidlich kommen wird) dennoch eine weitere Runde der Dollar-Schwäche auslösen.
Was die Inflation selbst betrifft, halten wir eine erneute Beschleunigung für nahezu unvermeidlich. Auch wenn die April-Daten keinen Anstieg zeigten, könnten Mai oder Juni Änderungen bringen. Daher erwarten wir nicht, dass die Fed ihre Politik kurzfristig lockert, was theoretisch den Dollar stützen könnte. Allerdings zeigt der Dollar gegen den Euro einige Gewinne, steigt jedoch kaum gegen das britische Pfund, das weiterhin bemerkenswerte Widerstandsfähigkeit zeigt.
Das Fazit ist klar: Im EUR/USD-Paar könnte der Dollar weiterhin stärken, da die Europäische Zentralbank ihre Geldpolitik aggressiv lockert und der Euro nicht die Widerstandsfähigkeit des Pfunds aufweist. Wenn das Pfund nach unten korrigiert, dürfte dies sehr schwach ausfallen. Der Zustand der britischen oder europäischen Wirtschaft hat derzeit wenig Einfluss.
Ebenso ist die Politik der Bank of England erwähnenswert – sie hat die Zinssätze bereits zweimal im Jahr 2025 gesenkt. Doch dieser fundamentale Faktor hat praktisch keinen Einfluss auf das GBP/USD-Paar. Wenn also EUR/USD nur eine leichte Korrektur zeigt, könnte GBP/USD eine noch schwächere aufweisen.
Aus technischer Sicht sehen wir eine minimale Abwärtsneigung, die jedoch so schwach ist, dass der Preis regelmäßig über die gleitende Durchschnittslinie steigt. Daher halten wir zum jetzigen Zeitpunkt Short-Positionen auf das Pfund für nicht ratsam.

Die durchschnittliche Volatilität für GBP/USD in den letzten fünf Handelstagen liegt bei 112 Pips, was als "hoch" angesehen wird. Daher erwarten wir am Montag, den 19. Mai, dass sich das Paar im Bereich von 1,3165–1,3389 bewegt. Der langfristige Regressionskanal zeigt nach oben, was einen klaren Aufwärtstrend signalisiert. Der CCI-Indikator hat eine bärische Divergenz gebildet, nach der der jüngste Rückgang begann, obwohl diese Bewegung träge bleibt.
Nächste Unterstützungsniveaus:
S1 – 1,3184
S2 – 1,3062
S3 – 1,2939
Nächste Widerstandsniveaus:
R1 – 1,3306
R2 – 1,3428
R3 – 1,3550
Handelsempfehlungen:
Das GBP/USD-Paar behält seinen Aufwärtstrend bei und hat eine Korrektur aufgrund mehrerer Faktoren (Fed und BoE-Politik, Deeskalation des Handelskriegs) wieder aufgenommen. Wir glauben weiterhin, dass es keinen fundamentalen Grund für ein Wachstum des Pfunds gibt. Sollte sich der Handelskonflikt wie erwartet weiter entspannen, könnte der Dollar in den Bereich von 1,2300–1,2400 zurückkehren, von wo aus er während der "Trump-Phase" zu fallen begann.
Angesichts der derzeitigen Marktabneigung, Dollar zu kaufen, scheint eine solche Bewegung jedoch unwahrscheinlich. Wir sind der Meinung, dass Long-Positionen im Kontext der Handelskrieg-Deeskalation nicht sinnvoll sind. Gleichzeitig lehnt der Markt Short-Positionen strikt ab, was bedeutet, dass eine starke Bewegung nach Süden ebenfalls außer Reichweite ist. Kurzfristig erwarten wir einen weiteren Rückgang in Richtung der Ziele von 1,3165 und 1,3184 – es wird jedoch herausfordernd sein, unter diese Niveaus zu brechen.
Erklärung der Illustrationen:
Lineare Regressionskanäle helfen, den aktuellen Trend zu bestimmen. Wenn beide Kanäle ausgerichtet sind, deutet dies auf einen starken Trend hin.
Glättungsdurchschnitt (Einstellungen: 20,0, geglättet) definiert den kurzfristigen Trend und gibt die Handelsrichtung vor.
Murray-Levels dienen als Zielniveaus für Bewegungen und Korrekturen.
Volatilitätslevel (rote Linien) stellen den wahrscheinlichen Preisbereich für das Paar in den nächsten 24 Stunden basierend auf aktuellen Volatilitätsmessungen dar.
CCI-Indikator: Wenn er in den überverkauften Bereich (unter -250) oder überkauften Bereich (über +250) eintritt, signalisiert er eine bevorstehende Trendwende in die entgegengesetzte Richtung.