Das Wellenmuster im 4-Stunden-Chart für EUR/USD deutet weiterhin auf die Bildung eines bullischen Trendesegments hin. Bis zum 28. Februar, als der US-Dollar zu sinken begann, sah das gesamte Wellenmuster wie ein überzeugender Abwärtstrend aus. Eine korrektive Welle 2 war im Gange. Doch der von Donald Trump initiierte Handelskrieg — mit dem Ziel, die Haushaltseinnahmen zu erhöhen und das Handelsdefizit zu reduzieren — hat sich bisher gegen die US-amerikanische Währung gewandt. Die Nachfrage nach dem Dollar begann rapide zu sinken, und nun hat das gesamte Trendesegment, das am 13. Januar begann, die Form eines bullischen Impulses angenommen.
Derzeit formt sich vermutlich Welle 3 innerhalb von Welle 3 weiter aus und könnte viel länger werden als jetzt. Wenn die aktuelle Wellenstruktur korrekt ist, werden die Preissteigerungen in den kommenden Wochen und Monaten anhalten. Der US-Dollar wird allerdings nur unter Druck bleiben, wenn Donald Trump seine Handelspolitik nicht vollständig umkehrt. Die Chancen darauf sind äußerst gering, aber am 9. Juli könnte alles passieren. Sollte Trump erkennen, dass seine Strategie ineffektiv ist, könnte er unerwartet den Kurs ändern und verkünden, dass er nicht beabsichtigt, Schaden anzurichten.
Der EUR/USD-Kurs blieb bis zu Beginn der US-Session am Mittwoch größtenteils unverändert. Es gab heute praktisch keine Nachrichtenlage, abgesehen von Jerome Powells zweitem Auftritt im Kongress in zwei Tagen. Wenig überraschend wiederholte die Mittwochssitzung weitgehend den Inhalt der ersten. Die Hauptaussage für den Markt: Powell glaubt immer noch nicht, dass jetzt der richtige Zeitpunkt ist, die Zinsen zu senken. Es ist zu beachten, dass nicht alle Mitglieder des FOMC diese Ansicht teilen, jedoch überwiegen derzeit die Falken gegenüber den Tauben.
Jerome Powell sagte den Gesetzgebern, dass die von Trump verhängten Zölle die Inflation bis 2025 wahrscheinlich beschleunigen werden. Sollte das zutreffen, kann es sich das FOMC nicht leisten, die geldpolitische Lockerung wieder aufzunehmen. Das Hauptmandat der Fed bleibt die Preisstabilität, weshalb Powell es vorzieht, auf mehr Sicherheit zu warten. Hätte Powell Trumps Agenda unterstützt, wäre der US-Dollar vermutlich bereits weiter gesunken.
Indes erwartet der Markt weiterhin, dass der Zyklus der Zinssenkungen im Herbst wiederaufgenommen wird — woran ich persönlich zweifle. Die Inflation in den USA beschleunigt sich, was darauf hinweist, dass es zugrunde liegende Faktoren gibt, die zu diesem Trend beitragen. Wenn Powell einen Anstieg der Verbraucherpreise erwartet, hat er dafür wahrscheinlich gute Gründe. Dennoch zeigt EUR/USD eine fünfwellige Struktur, die vermutlich eine der internen Wellen innerhalb einer größeren Welle 3 ist. Wenn diese Annahme korrekt ist, könnte der Markt bald damit beginnen, eine korrektive Welle oder Wellenformation auszubilden — eine Entwicklung, die die US-amerikanische Währung vorübergehend unterstützen könnte.
Schlussfolgerungen:
Basierend auf der aktuellen EUR/USD-Analyse komme ich zu dem Schluss, dass das Instrument weiterhin einen bullischen Trendabschnitt aufbaut. Die Wellenstruktur bleibt vollständig abhängig von den Nachrichten im Zusammenhang mit Trumps Entscheidungen und der Außenpolitik der USA — und es gibt immer noch keine positiven Veränderungen. Die Ziele für die Welle 3 könnten sich bis zur Marke von 1,25 erstrecken. Daher bevorzuge ich weiterhin Long-Positionen mit anfänglichen Zielen um 1,1708, entsprechend dem 127,2% Fibonacci-Niveau. Eine Deeskalation im Handelskrieg könnte den bullischen Trend umkehren, aber derzeit gibt es keine Anzeichen für eine Umkehrung oder Deeskalation.
Auf der höheren Wellenskala ist deutlich zu erkennen, dass die Wellenstruktur zu einer bullischen gewechselt hat. Ein langfristiger Aufwärtswellensatz könnte bevorstehen — obwohl der Nachrichtenfluss, insbesondere von Donald Trump, alles wieder auf den Kopf stellen könnte.
Wichtige Prinzipien meiner Analyse:
- Die Wellenstrukturen sollten einfach und klar sein. Komplexe Strukturen sind schwer zu handeln und signalisieren oft Veränderungen.
- Wenn Sie unsicher sind, was auf dem Markt passiert, ist es besser, sich herauszuhalten.
- Es kann nie 100%ige Gewissheit über die Bewegungsrichtung geben. Verwenden Sie immer schützende Stop-Loss-Orders.
- Wellenanalyse kann mit anderen Analysearten und Handelsstrategien kombiniert werden.
