Der gestern veröffentlichte Verbraucherpreisbericht der USA zeigte, dass Donald Trumps Politik, „America great again“ zu machen, vorerst vor allem das Leben in Amerika teurer macht.
Laut den Daten stieg die Inflation im Jahresvergleich stärker als erwartet, von 2,4 % auf 2,7 %, und übertraf damit die Prognose von 2,6 %. In Kernbegriffen war der Anstieg geringer als erwartet — 2,9 % gegenüber 2,8 %, während der Markt 3,0 % erwartet hatte. Auf monatlicher Basis entsprach die Gesamtinflation im Juni mit 0,3 % den Erwartungen, während die Kerninflation nur um 0,2 % anstieg, weniger als die erwarteten 0,3 %.
Wie reagierten die Märkte auf diese Nachrichten?
Die Reaktion war recht verhalten. Einerseits ist den meisten bereits klar, dass die aggressive Zollpolitik des Präsidenten der Haupttreiber für die steigenden Preise von Waren und Dienstleistungen ist. Unterbrechungen in den Lieferketten, die durch die anhaltenden Zollumstellungen verursacht werden, beeinträchtigen bereits den US-Verbrauchermarkt. Die ersten sechs Monate von Donald Trumps Präsidentschaft zeigen eindeutig, dass seine harte Haltung gegenüber US-Handelspartnern noch keine nennenswerten Ergebnisse liefert. Gleichzeitig verdeutlichen der Lärm und das Getöse um seine Politik das mangelnde Vertrauen des Präsidenten, seine Ziele zu erreichen, was die negativen Marktauswirkungen seiner Handlungen nur verstärkt.
Heute wird sich die Aufmerksamkeit den Produzentenpreisdaten zuwenden, die — im Gegensatz zur Verbraucherpreis-Inflation — voraussichtlich einen Rückgang im Jahresvergleich, allerdings einen Anstieg im Monatsvergleich zeigen werden. Aufgrund der Natur der westlichen konsumorientierten Volkswirtschaften glaube ich jedoch, dass dieser Bericht wahrscheinlich weniger Einfluss auf die Märkte haben wird als die Verbraucherpreisindex-Zahlen.
Was kann man heute auf den Märkten erwarten?
Ich glaube, dass Marktteilnehmer erkennen, dass die Federal Reserve aufgrund des Anstiegs der Inflation zögern könnte, die Zinssenkungen wieder aufzunehmen. Dies sollte den US-Dollar gegenüber den Hauptwährungen unterstützen. Vorsichtige Äußerungen des Präsidenten der Dallas Fed, Lorie Logan, zu diesem Thema deuten darauf hin, dass die Zinssätze länger unverändert bleiben könnten als zuvor erwartet. Tatsächlich können wir bereits sagen, dass sich der Zeitplan für Zinsanpassungen von Herbst auf das Jahresende verschiebt.
In einem solchen Umfeld wird der US-Dollar wahrscheinlich unabhängig von anderen Faktoren unterstützt bleiben. Was den Aktienmarkt betrifft, wird sich dieser auf individuelle Unternehmensgeschichten konzentrieren. Der Kryptowährungsmarkt wird sich voraussichtlich in einem Konsolidierungszustand befinden, während er auf eine neue Nachrichtenwelle wartet — dasselbe gilt für Gold- und Ölpreise.
Tägliche Prognose
EUR/USD
Das Währungspaar erfährt eine Aufwärtskorrektur, nachdem es das vorherige Ziel von 1,1595 erreicht hat. Es wird voraussichtlich seinen Rückgang in Richtung 1,1530 fortsetzen, nachdem es einen Rücksetzer bis 1,1635 gemacht hat, es sei denn, es konsolidiert sich über diesem Niveau. Ein potenzielles Verkaufsniveau könnte bei etwa 1,1632 liegen.
GBP/USD
Auch dieses Währungspaar korrigiert nach oben im Kontext einer allgemeinen Stärke des US-Dollars. Es wird wahrscheinlich nach einem lokalen Aufschwung wieder nach unten drehen und auf 1,3260 fallen. Ein geeignetes Verkaufsniveau könnte bei 1,3368 liegen, vorausgesetzt, der Preis fällt unter 1,3375.
