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FX.co ★ EUR/USD Wöchentliche Vorschau: Zollstreit, EZB-Sitzung, PMI- und IFO-Indizes

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Analysen:::2025-07-20T22:07:15

EUR/USD Wöchentliche Vorschau: Zollstreit, EZB-Sitzung, PMI- und IFO-Indizes

Die vorletzte Juliwoche steht bevor. Der Wirtschaftskalender für die kommende Woche ist nicht mit wichtigen Ereignissen für EUR/USD-Händler gefüllt. Der Hauptfokus wird auf der Sitzung der Europäischen Zentralbank am Donnerstag liegen. Auch die PMI- und IFO-Indizes werden im Mittelpunkt stehen. Theoretisch sollte der Euro den Ton für den Handel angeben, indem er auf seine fundamentalen Treiber reagiert, während der Dollar eine sekundäre Rolle spielt. Doch abgesehen von den Kalenderereignissen gibt es auch Entwicklungen außerhalb des Kalenders, die weniger vorhersehbar, aber oftmals einflussreicher für Dollar-Paare sind. Infolgedessen dürfte der Greenback weiterhin den Ton für EUR/USD angeben.

EUR/USD Wöchentliche Vorschau: Zollstreit, EZB-Sitzung, PMI- und IFO-Indizes

Zölle stehen wieder auf der Tagesordnung. Mit weniger als zwei Wochen bis zur angekündigten Frist am 1. August werden die Spannungen am Markt voraussichtlich zunehmen. Donald Trump hat bereits Anfang Juli die Höhe der einzelnen Zölle angekündigt und erklärt, dass er das derzeitige Vorzugsregime mit dem universellen Satz von 10 % nicht verlängern werde. Der „Verhandlungspfad“ wird daher einen erheblichen Einfluss auf EUR/USD und andere Dollarpaarungen haben. Gelingt es den USA, Abkommen mit großen Handelspartnern (EU, Japan, Indien, Kanada, Südkorea) zu erzielen, könnte die Risikobereitschaft deutlich steigen, und die Käufer von EUR/USD könnten erneut den Bereich von 1,17 testen.

Derzeit gibt es jedoch keine objektiven Gründe für ein derart erfreuliches Ende. Im Gegenteil, laut der Financial Times hat Donald Trump neue Forderungen in den Verhandlungen mit der EU aufgestellt und einen Mindestzoll auf alle europäischen Waren von 15 % bis 20 % vorgeschlagen. Außerdem besteht er darauf, die derzeitigen Zölle von 25 % auf europäische Autos beizubehalten.

Sollten die USA keine Abkommen abschließen können, könnte EUR/USD unter erheblichen Druck geraten, da die Risikoaversion zunimmt.

Händler werden auch die laufende Kontroverse über die Renovierung des Hauptsitzes der Federal Reserve beobachten, die sich um Fed-Vorsitzenden Jerome Powell dreht. Das Weiße Haus deutet weiterhin eine Zweckentfremdung von Geldern an (obwohl die fraglichen Gelder der Fed gehören, nicht dem Bundeshaushalt), und ein Mitglied des Repräsentantenhauses hat Powell sogar vor dem Kongress des Meineids beschuldigt, da er die Gesetzgeber versichert habe, dass die Renovierung keine luxuriösen Installationen umfasse.

Wenn dieser Skandal eskaliert oder Trump Powells Nachfolger ankündigt (ein unwahrscheinliches, aber nicht unmögliches Szenario), könnte der Dollar aufgrund von Bedenken über die Unabhängigkeit der Fed zusätzlichen Druck verspüren.

Nun zu den geplanten, oder "kalenderbasierten", Ereignissen der kommenden Woche:

Das wichtigste Ereignis ist die Sitzung der Europäischen Zentralbank im Juli, die für Donnerstag, den 24. Juli, angesetzt ist. Einerseits ist das Ergebnis weitgehend vorbestimmt — laut allen 84 führenden von Reuters befragten Ökonomen wird erwartet, dass die Zentralbank ihre geldpolitischen Einstellungen unverändert lässt. Angesichts der anhaltenden Unsicherheit in der Handelspolitik (insbesondere, wenn bis dahin kein USA-EU-Abkommen erreicht wird), wird die EZB wahrscheinlich eine vorsichtige Haltung einnehmen, während sie versucht, einen ausgewogenen Ton zu treffen. Obwohl die Zinsen wahrscheinlich unverändert bleiben werden, könnte die Zentralbank bei einer Verschlechterung der Bedingungen einen weiteren geldpolitischen Lockerungszyklus für später in diesem Jahr andeuten.

Der Euro wird nur Unterstützung von der EZB erhalten, wenn die Zentralbank einen aggressiveren—oder genauer gesagt, stark abwartenden—Ton anschlägt. Zum Beispiel durch die Wiederholung der Rhetorik von Isabel Schnabel, die kürzlich sagte, die Hürde für eine weitere Zinssenkung sei „sehr hoch“. Sollten Christine Lagardes Erklärungen und das abschließende Kommuniqué diese Haltung widerspiegeln, könnten die Käufer von EUR/USD zu einem Gegenangriff ansetzen, angetrieben von der Stärke des Euro.

Die wichtigsten makroökonomischen Berichte der Woche werden die PMI- und IFO-Indizes sein. Die PMIs könnten EUR/USD erheblich beeinflussen, wenn sie in den Expansionsbereich wechseln. Laut vorläufigen Prognosen wird erwartet, dass der Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes in Deutschland auf 49,4 steigt (nach einem vorherigen Anstieg auf 49,0), während der Dienstleistungs-PMI voraussichtlich die wichtige 50-Punkte-Schwelle überschreiten und 50,2 erreichen wird (nach einem starken Anstieg auf 49,7 im Vormonat). Ein ähnlicher Trend wird für den gesamten Euroraum erwartet: der Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes bei 49,9 und der Dienstleistungssektor bei 50,9. Für Bullen von EUR/USD müssen diese Indikatoren im „grünen Bereich“ landen, insbesondere der verarbeitende Sektor.

Die IFO-Indizes, die am nächsten Tag (25. Juli) veröffentlicht werden, könnten das fundamentale Bild erweitern—vorausgesetzt, die PMI-Ergebnisse übertreffen die Erwartungen. Laut den meisten Analysten wird erwartet, dass der Indikator für das Geschäftsklima in Deutschland auf 89,2 steigt, das höchste Niveau seit Juli letzten Jahres. Der Index weist seit sechs Monaten ein kontinuierliches Wachstum auf, und der Juli könnte den siebten Monat in Folge markieren. Der IFO-Geschäftserwartungsindex wird ebenfalls mit einem Anstieg auf 89,2 gegenüber dem vorherigen Wert von 88,4 erwartet.

Es lohnt sich auch, die PMIs des verarbeitenden Gewerbes und der Dienstleistungen der USA zu beobachten. Prognosen deuten darauf hin, dass beide Indizes einen leichten Rückgang verzeichnen, aber im Expansionsbereich bleiben werden. Für Bullen des Dollars müssen beide über der 50-Punkte-Marke bleiben.

Aus technischer Sicht handelt der EUR/USD innerhalb einer fast 100-Punkt-Spanne zwischen 1,1560 und 1,1650, wobei er sich wiederholt von beiden Grenzen abprallt. Die untere Grenze entspricht der unteren Bollinger-Bänder-Linie im H4-Chart, und die obere Grenze entspricht der oberen Bollinger-Bänder-Linie im gleichen Zeitrahmen. Derzeit gibt es keine klaren Signale, die entweder ein bullisches oder bärisches Szenario begünstigen. Im H4-Chart sitzt der Kurs auf der Mittellinie der Bollinger-Bänder, unterhalb der Kumo-Wolke und zwischen den Tenkan-sen- und Kijun-sen-Linien. Im Tageschart (D1) liegt er zwischen der Mittellinie und der unteren Bollinger-Bänder-Linie, oberhalb der Kumo-Wolke, aber genau auf den Tenkan-sen- und Kijun-sen-Linien.

Analyst InstaForex
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