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FX.co ★ AUD/USD: Was haben die RBA-Protokolle enthüllt?

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Analysen:::2025-07-22T22:13:14

AUD/USD: Was haben die RBA-Protokolle enthüllt?

In der ersten Tageshälfte zeigte der australische Dollar eine Abwärtsbewegung gegenüber dem Greenback, obwohl dieser generell schwach war. Der U.S. Dollar Index steht weiterhin unter Druck, was dazu führt, dass der Aussie das AUD/USD-Paar nach unten zieht. Aufgrund der schwachen Position der US-Währung war der rückläufige Schwung des Paares mild und von kurzer Dauer, aber die Gesamtsituation ist aufschlussreich.

Der australische Dollar geriet unter Druck nach der Veröffentlichung der Protokolle der RBA-Sitzung im Juli, deren Hauptaussagen bei Käufern des AUD/USD nicht gut ankamen.

AUD/USD: Was haben die RBA-Protokolle enthüllt?

Um kurz zusammenzufassen: Bei ihrem letzten Treffen hat die Reserve Bank of Australia unerwartet alle geldpolitischen Parameter unverändert gelassen, entgegen der Erwartungen der meisten Analysten, die einen Zinssenkung um 25 Basispunkte vorausgesagt hatten. Dennoch wurde das Ergebnis des Juli-Treffens trotz des abwartenden Ansatzes der Zentralbank negativ für den Australischen Dollar interpretiert. De facto hat die RBA eine Pause eingelegt, aber ihren zuvor eingeschlagenen Kurs zur Lockerung der Geldpolitik nicht aufgegeben. Nachfolgende Datenveröffentlichungen erhöhten nur die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung im August.

Zum Beispiel beginnen Schwächesignale auf dem australischen Arbeitsmarkt sichtbar zu werden. Im Juni stieg die Arbeitslosenquote auf 4,3 %, den höchsten Stand seit November 2021. Die Jugendarbeitslosigkeit (im Alter von 16–24 Jahren) sprang auf 10,4 %, gegenüber 9,5 % zuvor. Die Beschäftigung stieg nur um 2.000 Stellen, während die meisten Analysten einen Gewinn von 21.000 erwartet hatten. Zudem sank die Vollzeitbeschäftigung um 38.200, während Teilzeitstellen um 40.200 zunahmen. Die Gesamtzahl der geleisteten Arbeitsstunden in der australischen Wirtschaft ging um 0,9 % zurück.

Mit anderen Worten gibt der Arbeitsmarkt der RBA Spielraum, die Zinsen bei der August-Sitzung erneut zu senken. Das letzte Puzzleteil ist die Inflation, wobei die Quartalsdaten nächste Woche erwartet werden — am 30. Juli.

Laut vorläufiger Schätzungen mehrerer Analysten wird erwartet, dass der Gesamt-Verbraucherpreisindex (CPI) im 2. Quartal auf 2,1 % im Jahresvergleich verlangsamt (nach zuvor 2,4 %). Auf Quartalsbasis soll der CPI ebenfalls auf 0,6 % (oder 0,7 % laut anderer Schätzungen) zurückgehen. Die Kerninflation wird voraussichtlich bei 2,5 % (oder leicht höher bei 2,7 %, je nach einigen Prognosen) liegen.

Mehrere fundamentale Faktoren unterstützten diese erwartete Verlangsamung des CPI: ein allmählich abkühlender Arbeitsmarkt, schwaches Investitionswachstum, schleppende Verbrauchernachfrage (die Daten des ABS zeigten im April–Mai einen stagnierenden/negativen Einzelhandelsumsatz), sinkende Rohstoff- und Energiepreise (der australische Exportpreisindex für Eisenerz und Gas fiel und die durchschnittlichen Benzinpreise sanken im Juni–Juli um 4–6 %), sowie die Stabilisierung der Mietpreise für Wohnungen. Zusätzlich schwächt sich der sekundäre inflationsäre Impuls aus dem Lohnwachstum ab (das LPI-Wachstum im Jahresvergleich lag im ersten Quartal bei 3,4 %, verglichen mit 4,0 % im Vorjahr). Auch der hohe Basiseffekt kann eine Rolle spielen: Der CPI sprang im zweiten Quartal 2024 auf 3,8 %, was eine hohe Basis für den Vergleich schafft und den Jahresvergleichswert mechanisch senkt.

Zusammenfassend signalisieren all diese Anzeichen, dass sich die Inflation im 2. Quartal voraussichtlich verlangsamen wird, was die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung im August erheblich erhöht.

Das Protokoll der Juli-Sitzung der RBA, das am Dienstag veröffentlicht wurde, bestätigte diese dovish Erwartungen. Die Zentralbank gab an, dass sie auf dem Weg zur Lockerung der Geldpolitik bleibt — einziger Diskussionspunkt ist das Tempo der Zinssenkungen. Hinsichtlich der im Juli eingelegten Pause erklärte der Vorstand, dass sie dazu diene, mehr Klarheit über die Abkühlung der Inflation und des Arbeitsmarktes zu gewinnen.

Somit deutet die aktuelle fundamentale Lage darauf hin, dass ein anhaltendes Wachstum von AUD/USD nur möglich ist, falls der US-Dollar weiter schwächt. Der Aussie allein ist nicht stark genug, um das Paar auf Grundlage der inländischen Fundamentaldaten zu stützen. Zum Beispiel wurde der Abwärtsimpuls im Paar effektiv durch einen Rückgang des US-Dollar-Index auf die Mitte der 97er-Spanne (verglichen mit zuvor 98,23) neutralisiert, was eine breite Schwäche des Greenbacks widerspiegelt. Der anhaltende Skandal um die kostspielige Renovierung des Fed-Hauptquartiers — mit Jerome Powell im Zentrum, konfrontiert mit Vorwürfen vom Weißen Haus wegen "Fehlmanagements" und von einem Kongressabgeordneten wegen Meineids — übt erheblichen Druck auf den Dollar aus. Dank dessen fühlt sich der Aussie derzeit relativ sicher.

Aus technischer Sicht bleibt AUD/USD im Tageschart zwischen den mittleren und unteren Linien des Bollinger-Bänder-Indikators, oberhalb der Kumo-Wolke, aber zwischen den Linien Tenkan-sen und Kijun-sen. Langpositionen sollten nur in Betracht gezogen werden, sobald der Aussie den Widerstand bei 0,6550 (die mittlere Linie der Bollinger-Bänder auf D1) durchbricht. In diesem Fall würde der Preis zwischen der mittleren und oberen Linie der Bollinger-Bänder verlaufen und der Ichimoku-Indikator würde ein bullishes "Parade der Linien"-Signal bilden. Das Ziel für die Aufwärtsbewegung wäre dann 0,6620 — die obere Linie der Bollinger-Bänder im Tageschart. Kurzpositionen sollten (vorerst) vermieden werden, angesichts der allgemeinen Schwäche des US-Dollars.

Analyst InstaForex
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