Laut einigen Kryptoanalysten erscheint die Zukunft der weltweit ersten Kryptowährung vorhersehbar und, zu einem gewissen Grad, langweilig. Experten glauben, dass Bitcoins Einsatz in börsengehandelten Fonds (ETFs) ihm nicht unbedingt zugutegekommen ist.
Dennoch gibt es einige positive Aspekte für BTC im ETF-Bereich: Die Vorzeigewährung ist weniger volatil geworden. Allerdings hat die führende digitale Währung ihre Unberechenbarkeit verloren und handelt nun meist innerhalb einer relativ stabilen Spanne.
Bitcoin begann am Montag, den 28. Juli, mit einer seitwärts gerichteten Bewegung und pendelte um $119.010. An einem Punkt wurde es bei $119.359 gehandelt und erreichte ein Tageshoch von $119.819. In den letzten 24 Stunden lag der niedrigste aufgezeichnete Preis bei $117.900.
Viele Experten sind überzeugt, dass sich die Dynamik von Bitcoin vor und nach der Einführung von ETFs erheblich unterscheidet. Die erste Kryptowährung hat in der Tat wesentliche Veränderungen durchlaufen. „ETFs haben Bitcoin in einen langweiligen Riesen verwandelt“, sagte Mitchell Askew, ein Analyst bei Blockware. Ihm zufolge sieht Bitcoin wie „zwei völlig unterschiedliche Vermögenswerte“ vor und nach seiner Aufnahme in börsengehandelte Fonds aus.
Askew ist der Ansicht, dass die Ära der parabelförmigen Hausse und verheerender Bärenmärkte für BTC längst vorbei ist. „Bitcoins Zukunft sieht unglaublich aus: In den nächsten zehn Jahren wird er allmählich auf die Eine-Million-Dollar-Marke zusteuern, oszillierend zwischen Wachstums- und Konsolidierungsphasen“, behauptet der Experte.
Bitcoins neue Realität: Volatilität weicht der Stabilität
Die Veränderungen im Verhalten von Bitcoin sind schwer einheitlich zu interpretieren. Einerseits setzt die reduzierte Volatilität BTC auf ein Level mit den führenden Weltwährungen und -wertpapieren. Andererseits droht Bitcoin seinen einzigartigen Reiz zu verlieren—seinen finanziellen „Funken“—und wird für Marktteilnehmer berechenbarer.
Eric Balchunas, ein ETF-Analyst bei Bloomberg, stimmt Askews Einschätzung zu. Zur Unterstützung seiner Ansicht nannte Balchunas beeindruckende Zahlen: Seit BlackRock einen Antrag für einen Bitcoin-ETF eingereicht hat, ist die Kryptowährung um 250 % gestiegen, während ihre Volatilität stark abgenommen hat. Dieses neue Stabilitätsniveau hat große institutionelle Investoren angezogen und der Vorzeigewährung zugutegekommen. Infolgedessen hat Bitcoin nun eine echte Chance, den Status einer globalen Währung zu erreichen.
Verlieren Kurzzeit-Investoren das Interesse an Bitcoin?
Die neue Realität für BTC wird voraussichtlich bei Kurzzeit-Investoren auf wenig Begeisterung stoßen. Experten gehen davon aus, dass sie sich möglicherweise komplett vom Markt zurückziehen oder ihr Kapital von BTC in andere Anlagegüter umschichten könnten. Askew gibt zu, dass das neue Wachstumsmodell von Bitcoin "jeden zu Tode langweilen" könnte. Anstelle von heftigen Preissprüngen und Abstürzen könnte man nun einen gemächlicheren Aufwärtstrend mit gelegentlichen Rückschlägen sehen, betont er.
Diese Sichtweise spiegelt sich in einer kürzlich erfolgten Aussage von Matt Hougan, Chief Investment Officer bei Bitwise, wider. Er bezeichnete den Vierjahres-Halbierungszyklus von Bitcoin als "tot" und prognostiziert, dass 2026 eine neue Wachstumsära für Bitcoin einläuten und einen Bruch mit dem traditionellen zyklischen Verhalten darstellen wird.
Kursrutsch bei Bitcoin auf $110.000 erwartet?
Analysten bei BRN sehen einen möglichen deutlichen Rückgang bei Bitcoin, möglicherweise bis auf $110.000 in naher Zukunft. Sie warnen, dass eine solche Korrektur bald eintreten könnte.
Diese Ansicht wird von Analysten bei CryptoQuant und Bitwise unterstützt. Sie argumentieren, dass die traditionelle Zyklustheorie von Bitcoin nicht mehr gültig ist, da die Kryptowährung eine neue Entwicklungsphase erreicht hat. Bitwise-Analysten glauben, dass die Kräfte hinter den vierjährigen BTC-Zyklen unter den aktuellen Bedingungen erheblich abgeschwächt sind.
Was den vorhergesagten Fall unter $110.000 betrifft—möglicherweise bis zum 8. August—so berichtet Bloomberg, dass ein großer Investor eine beträchtliche Wette auf dieses Szenario platziert hat. Der Nominalwert dieser Option übersteigt $550 Millionen und könnte laut Experten zu einem der größten mit Bitcoin verbundenen Geschäfte überhaupt gehören.
Ethereum-Rallye entzündet extreme Euphorie. Korrektur voraus?
Die jüngste Rallye von Ethereum hat ein starkes Interesse an der zweitgrößten Kryptowährung geweckt. Dieser Anstieg des Anlegerenthusiasmus hat ein Niveau der "extremen Euphorie" erreicht, was auf eine mögliche Korrektur hindeutet.
Unterdessen hat Lido Finance, das zuvor den Ethereum-Staking-Markt dominierte, seinen Marktanteil auf 25% fallen sehen—den niedrigsten Stand seit drei Jahren, so die Fachleute.
Dennoch haben widersprüchliche Trends einen massiven Kapitalzufluss in Kryptowährungen nicht verhindert. Laut Analysten von JPMorgan haben die Krypto-Zuflüsse seit Anfang 2025 $60 Milliarden erreicht—ein Anstieg von fast 50% seit Ende Mai. Dieser Kapitalzustrom könnte weitergehen und möglicherweise den Rekord des vergangenen Jahres übertreffen. Die Hauptquellen dieses Zuflusses bleiben Kryptofonds, der CME-Futures-Markt und Venture-Capital-Investitionen.
