EUR/USD 5-Minuten-Analyse

Am Montag verhielt sich das Währungspaar EUR/USD nur auf eine Weise — es fiel. In den letzten sechs Monaten gab es nicht viele Abstürze des Euro, aber diesmal gab es berechtigte Gründe. Das Problem war nicht einmal das Unterzeichnen des Handelsabkommens zwischen den USA und der Europäischen Union, das mindestens zu einer moderaten Stärkung des Dollars hätte führen sollen. Das eigentliche Problem war der Inhalt des unterzeichneten Abkommens. Kurz gesagt, es gibt keinen wirklichen Vorteil für die EU. Der einzige Vorteil, den die EU geltend machen kann, ist die Vermeidung der 30%igen Zölle, die Donald Trump Brüssel versprochen hatte. Die endgültigen Zölle für die EU liegen jedoch bei 15%, was höher ist als die Tarife während der sogenannten "Schonfrist". Das bedeutet, dass die Zölle nach diesem Abkommen mit den USA jetzt höher sind als in den letzten drei Monaten.
Zusätzlich verpflichtete sich die Europäische Union, fast 1 Milliarde Dollar an Energie aus den USA zu kaufen und 600 Millionen Dollar in die amerikanische Wirtschaft zu investieren. Es ist wenig überraschend, dass solche Bedingungen die Käufer der europäischen Währung nicht beeindruckten.
Im Stundenchart wird deutlich, dass der Euro stetig auf die Wiederaufnahme eines sechsmonatigen Trends zusteuerte. Doch dann erschien ein "Schwarzer Schwan", und ein Einbruch folgte. Leider ist niemand vor solchen "Schwänen" gefeit, aber Händler hätten aus dieser Bewegung ordentliche Gewinne erzielen können.
Im 5-Minuten-Chart bildeten sich mindestens drei starke Verkaufssignale. Die Abwärtsbewegung war den ganzen Tag über intensiv, obwohl sie allmählich begann — ein ideales Szenario für Händler. Eine Short-Position hätte bereits bei einem Durchbruch unter den Bereich 1.1750–1.1760 eröffnet werden können, und ab diesem Punkt hätten Händler einfach zusehen können, wie ihr Gewinn im Laufe des Tages wächst.
COT-Report

Der neueste COT (Commitment of Traders) Bericht datiert auf den 22. Juli. Wie im obigen Diagramm gezeigt, war die Nettoposition der nichtkommerziellen Händler lange Zeit bullisch. Bären übernahmen kaum Ende 2024 die Kontrolle, verloren sie jedoch schnell wieder. Seit Trump das Amt des US-Präsidenten übernommen hat, ist der Dollar kontinuierlich gefallen. Auch wenn wir nicht mit 100 %iger Sicherheit sagen können, dass dieser Rückgang anhalten wird, deuten die aktuellen globalen Entwicklungen auf dieses Szenario hin.
Wir sehen weiterhin keine fundamentalen Faktoren, die den Euro stützen, aber ein starker Faktor belastet weiterhin den US-Dollar. Der globale Abwärtstrend bleibt intakt, aber was spielt es für eine Rolle, wohin sich der Preis in den letzten 16 Jahren bewegt hat? Sobald Trump seine Handelskriege beendet, könnte der Dollar beginnen zu steigen — aber wann wird das geschehen?
Die Position der roten und blauen Linien im Indikator zeigt weiterhin einen bullischen Trend. In der letzten Berichtswoche stiegen die Long-Positionen der Gruppe "Non-commercial" um 6.200, während die Short-Positionen um 8.900 zunahmen. Daher verringerte sich die Netto-Position um 1.700 Kontrakte — eine unbedeutende Veränderung.
EUR/USD 1-Stunden-Analyse

Auf dem Stunden-Chart hat der EUR/USD-Kurs begonnen, stark zu fallen, und es wird interessant sein zu beobachten, wie lange der Markt auf das Scheitern des europäischen Verhandlungsteams reagiert. Natürlich war das Abkommen zwischen Trump und der EU ein erheblicher Schlag für den Euro, aber ein einzelnes Ereignis reicht nicht aus, um den Kurs auf das Niveau von Anfang 2025 zurückzubringen. Zudem bleiben für die Länder, welche Handelsabkommen mit den USA unterzeichnet haben, alle Zölle bestehen, sodass wir nicht glauben, dass der Handelskrieg als beendet angesehen werden kann.
Für den 29. Juli heben wir die folgenden Handelsniveaus hervor: 1.1092, 1.1147, 1.1185, 1.1234, 1.1274, 1.1362, 1.1426, 1.1534, 1.1615, 1.1666, 1.1750–1.1760, 1.1846–1.1857 sowie die Senkou Span B-Linie (1.1654) und Kijun-sen (1.1702). Die Ichimoku-Indikatorlinien können sich im Laufe des Tages verändern, was bei der Erkennung von Handelssignalen berücksichtigt werden muss. Vergessen Sie nicht, Ihren Stop-Loss auf den Einstandspreis zu verschieben, sobald sich der Kurs um 15 Pips in die richtige Richtung bewegt — dies hilft, sich gegen mögliche Fehlsignale abzusichern.
Am Dienstag sind in der Eurozone keine bedeutenden Ereignisse geplant. In den USA werden wir den JOLTs-Bericht über offene Stellen erhalten, der zwar nicht entscheidend ist, aber dennoch Interesse wecken könnte. Auch der Ausgang des US-EU-Handelsabkommens wird heute im Fokus des Marktes bleiben.
Handelsempfehlungen
Am Dienstag könnten wir einen anhaltenden Rückgang des Euros sehen, auch wenn dies aus einer täglichen Perspektive betrachtet immer noch nur eine normale, milde technische Korrektur ist. Diese könnte bald enden. Gestern wurden mehrere hochwertige Verkaufssignale gebildet, und diese Setups könnten auch heute noch relevant sein. Ein Kauf während eines Kollapses ist wahrscheinlich keine gute Entscheidung.
Erklärung der Illustration:
- Unterstützungs- und Widerstandsniveaus – dicke rote Linien, an denen die Bewegung enden könnte. Sie sind keine Quellen für Handelssignale.
- Kijun-sen und Senkou Span B-Linien – Dies sind starke Ichimoku-Indikatorlinien, die vom 4-Stunden auf das Stunden-Chart übertragen wurden.
- Extremumsniveaus – dünne rote Linien, an denen der Kurs zuvor abgeprallt ist. Diese dienen als Quellen für Handelssignale.
- Gelbe Linien – Trendlinien, Trendkanäle und andere technische Muster.
- COT-Indikator 1 auf den Charts – die Größe der Netto-Position für jede Händlerkategorie.