Wie wir bereits festgestellt haben, erfordert eine zuverlässige Prognose der Maßnahmen der Reserve Bank of New Zealand (RBNZ) für die bevorstehende Sitzung im August zwei entscheidende Berichte – über die Inflation und den Arbeitsmarkt. Der erste dieser Berichte hat gezeigt, dass der Inflationsdruck zwar relativ hoch bleibt, aber immer noch unter der Prognose der RBNZ vom Mai liegt und daher im August einem Zinssenkungsvorhaben nicht im Weg steht.
Der Fokus verschiebt sich nun auf den Arbeitsmarkt. Der am 5. August fällige Quartalsbericht wird die erforderlichen Einblicke in den Stand des inländischen Inflationsdrucks geben. Prognosen deuten darauf hin, dass der Arbeitsmarkt Schwächen in mehreren Indikatoren zeigen wird – sowohl eine sinkende Arbeitsnachfrage als auch ein abnehmendes Angebot. Die BNZ Bank prognostiziert einen Anstieg der Arbeitslosigkeit auf 5,3 %, aber da die Migration ebenfalls nachgelassen hat, wird erwartet, dass die Beschäftigung stabil bleibt. Ein schwacher Arbeitsmarkt unterstützt nicht das Wachstum der Konsumausgaben der Haushalte, was wiederum die Notwendigkeit einer weiteren Lockerung der Geldpolitik zur Unterstützung der wirtschaftlichen Erholung unterstreichen könnte. Wenn der Bericht also den Prognosen entspricht, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung der RBNZ, aber nicht einer Zinserhöhung – was bedeutet, dass der Neuseeland-Dollar im Vorfeld des Berichts voraussichtlich weiter sinken wird.

Hinsichtlich des Hauptthemas der letzten Monate — dem Handelsabkommen mit den USA — wird erwartet, dass diese Woche eine Ankündigung zum Deal gemacht wird. Angesichts der Unsicherheit bezüglich der Einzelheiten des Abkommens könnte nach der Ankündigung eine erhöhte Volatilität folgen. Die Hauptunsicherheit besteht darin, ob der derzeitige 10% Zoll (seit April in Kraft) auf 15% oder höher angehoben wird (wie von Trump als neuer Standard vorgeschlagen). In jedem Fall werden die Zölle für Neuseeland voraussichtlich moderat sein und wahrscheinlich keine starke Marktreaktion hervorrufen.
Die optimistische Positionierung beim NZD war von kurzer Dauer: In der Berichtswoche sank sie um 406 Millionen, was zu einer Netto-Short-Position von 190 Millionen führte. Der geschätzte Preis ist weit unter den langfristigen Durchschnitt gefallen, was auf weiteren Abwärtsdruck für den Kiwi hindeutet.

Das NZD/USD-Paar erreichte die Widerstandszone von 0.6060/80, bevor es nach Süden drehte. Das nächste unmittelbare Ziel ist ein Rückgang unter 0.5900, danach wird das nächste Ziel bei 0.5840/70 liegen. Trotz der noch unfertigen technischen Umkehr deuten fundamentale Indikatoren auf eine Fortsetzung der Abwärtsbewegung hin.