
Das Wellenmuster im 4-Stunden-Chart für EUR/USD hat sich seit mehreren Monaten nicht verändert. Der Aufwärtstrend setzt sich fort, während das Nachrichtenumfeld den Dollar überwiegend nicht unterstützt. Der Handelskrieg, den Donald Trump initiiert hat, sollte die Staatseinnahmen erhöhen und das Handelsdefizit beseitigen. Diese Ziele wurden jedoch noch nicht erreicht—Handelsabkommen werden mit großer Mühe abgeschlossen, und Trumps „Großes Gesetz“ soll in den kommenden Jahren die US-Staatsverschuldung um 3 Billionen Dollar erhöhen. Der Markt hat eine sehr geringe Meinung über die ersten sechs Monate von Trumps Amtszeit und sieht seine Maßnahmen weiterhin als Bedrohung für Stabilität und Wohlstand Amerikas.
Derzeit bildet das Paar weiterhin Welle 4 innerhalb von Welle 3, die eine dreiteilige Struktur annehmen könnte. Wenn dieses Szenario anhält, könnte Welle 4 bald abgeschlossen werden. Allerdings spielt das Nachrichtenumfeld eine bedeutende Rolle bei der Bildung von korrektiven Wellenstrukturen. Sollte der US-Dollar weiterhin Unterstützung erhalten, könnte die korrektive Phase verlängert werden oder in ein impulsives Wellenmuster übergehen.
Am Donnerstag bewegte sich das EUR/USD-Paar nur sehr wenig, was zu erwarten war, da heute objektiv der ruhigste Tag der Woche ist. Erinnern wir uns, dass der Markt seit Montag mehrfach in Unruhe war. Zunächst unterzeichnete Donald Trump ein Abkommen mit der Europäischen Union, das scheinbar nur den Vereinigten Staaten zugutekommt. Am Dienstag gab es eine Pause. Am Mittwoch fiel das Ergebnis der Sitzung der Federal Reserve weitaus hawkisher aus, als der stets dovishe Markt erwartet hatte. Zudem erreichte das US-BIP-Wachstum im zweiten Quartal 3 %—weit über den Erwartungen. Heute ist, wie bereits erwähnt, fast ein freier Tag, aber morgen wird ein weiterer Sturm erwartet.
Seit sechs Monaten weise ich regelmäßig darauf hin, dass der Rückgang des Dollars nicht vollständig gerechtfertigt war, da der Markt viele Schlüsselfaktoren—insbesondere die Geldpolitik von EZB, BoE und FOMC—ignorierte oder übersah. Daher entspricht die aktuelle Stärkung der US-Währung sowohl dem Nachrichtenumfeld als auch der Wellenstruktur. Endlich hat der Dollar die Gunst des Marktes gewonnen, auch wenn dies meiner Meinung nach immer noch nur eine korrektive Phase ist. Diese Woche war der Nachrichtenfluss nicht nur stark und bedeutend, sondern auch fast vollkommen zugunsten des US-Dollars. Es ist selten, dass alle Berichte und Nachrichten eine einzige Währung unterstützen. Daher denke ich, dass der Dollar in dieser Woche einfach Glück gehabt hat.
Nur noch ein Tag bleibt. Morgen werden Berichte zur Arbeitslosigkeit und zum Arbeitsmarkt veröffentlicht sowie der wichtige ISM Manufacturing Index für die USA. Außerdem werden die Marktteilnehmer den Inflationsbericht der Eurozone analysieren. Es ist durchaus möglich, dass morgen die Nachfrage nach dem US-Dollar aufgrund starker Wirtschaftsdaten erneut steigt.

Schlussfolgerungen
Basierend auf der Analyse des EUR/USD komme ich zu dem Schluss, dass das Paar weiterhin eine Aufwärtstrendphase bildet. Die Wellenstruktur hängt nach wie vor stark von den Nachrichten im Zusammenhang mit Trumps Entscheidungen und der US-Außenpolitik ab. Die Ziele des Trends könnten bis zum Niveau von 1.2500 reichen. Dementsprechend sehe ich weiter Kaufmöglichkeiten mit Zielen nahe 1.1875 (161.8% Fibonacci) und höher. In den kommenden Tagen könnte Welle 4 abgeschlossen werden, sodass Händler diese Woche nach neuen Kaufmöglichkeiten suchen und die Nachrichtenlage genau verfolgen sollten.
Kernprinzipien meiner Analyse:
- Wellenstrukturen sollten einfach und klar sein. Komplexe Muster sind schwieriger zu interpretieren und müssen oft überarbeitet werden.
- Wenn Sie sich über die Marktlage unsicher sind, ist es besser, sich zurückzuhalten.
- Es kann niemals absolute Sicherheit über die Preisrichtung geben. Verwenden Sie immer schützende Stop-Loss-Orders.
- Die Wellenanalyse kann mit anderen Analysearten und Handelsstrategien kombiniert werden.