EUR/USD 5-Minuten-Analyse

Am Donnerstag zeigte das Währungspaar EUR/USD einen deutlichen Rückgang, der vollständig mit dem aktuellen technischen Bild übereinstimmt. Es sollte beachtet werden, dass ein Aufwärtstrend nicht bedeutet, dass der Kurs ständig steigen muss. Am Donnerstag erlebten wir eine kleine Korrektur, die den aktuellen Trend in keiner Weise beeinflusste — er bleibt aufwärts gerichtet. Der Markt ignorierte die europäischen Daten, während das BIP und die Produktionsdaten wie gewohnt schwach waren. Die US-Sitzung hingegen brachte eine Überraschung. Der Erzeugerpreisindex, der normalerweise um 0,1–0,3% monatlich schwankt, stieg diesmal um 0,9%. Auch der Core-Erzeugerpreisindex stieg um 0,9%. Auf Jahresbasis erreichte er 3,7%. Das bedeutet, dass US-Unternehmen begonnen haben, die Preise deutlich zu erhöhen.
Jérôme Powell und viele Experten hatten jedoch bereits zuvor gewarnt, dass die Inflation in den USA steigen würde. Einzelhändler hatten die Preise so lange wie möglich stabil gehalten, indem sie sich auf alte Lagerbestände verließen. Aber alles hat seine Grenzen. Ein hoher PPI verringert die Wahrscheinlichkeit einer größeren Zinssenkung der Federal Reserve in naher Zukunft, beeinflusst jedoch nicht die Fed-Sitzung am 17. September.
Auf dem 5-Minuten-Chart wurden am Donnerstag drei Handelssignale im Bereich um 1.1660–1.1666 gebildet. Zuerst prallte der Kurs von diesem Bereich ab, es war jedoch ein falsches Signal. Dann gab es einen Durchbruch des Bereichs und einen Rückprall von unten. So konnten Händler zunächst Long-Positionen eröffnen (Break-even — der Kurs stieg um 15 Pips), dann Short-Positionen (kleiner Gewinn und die Möglichkeit, sie bis Freitag zu halten).
COT-Bericht

Der neueste COT-Bericht stammt vom 5. August. Wie das obige Diagramm deutlich zeigt, war die Netto-Position der nicht-kommerziellen Händler über einen langen Zeitraum bullish, während die Bären erst Ende 2024 in die Dominanzzone eintraten, diese aber schnell wieder verloren. Seit Donald Trump das Amt übernommen hat, fällt der Dollar kontinuierlich. Wir können zwar nicht mit 100%iger Sicherheit sagen, dass der Verfall der US-Währung weitergeht, doch die aktuellen globalen Entwicklungen weisen genau in diese Richtung hin.
Wir sehen nach wie vor keine fundamentalen Faktoren für eine Stärke des Euro, aber es gibt einen sehr signifikanten Faktor für den Rückgang des Dollars. Der langfristige Abwärtstrend bleibt bestehen, aber an diesem Punkt spielt es keine Rolle mehr, wohin sich der Preis in den letzten 17 Jahren bewegt hat. Sollte Trump seine Handelskriege beenden, könnte der Dollar wieder ansteigen, aber die jüngsten Ereignisse zeigen, dass der Krieg in irgendeiner Form weitergehen wird.
Die Positionierung der roten und blauen Indikatorlinien signalisiert weiterhin einen bullishen Trend. In der letzten Berichtswoche ging die Anzahl der Long-Positionen in der "Nicht-kommerziell"-Gruppe um 1.400 zurück, während die Short-Positionen um 5.900 zunahmen. Infolgedessen fiel die Netto-Position um 7.300 Kontrakte in der Woche — eine unbedeutende Veränderung.
EUR/USD 1-Stunden-Analyse

Im Stunden-Chart setzt das EUR/USD-Paar die Bildung eines neuen Aufwärtstrends fort. Die jüngste Aufwärtsbewegung begann, nachdem der Kurs von der Senkou Span B-Linie im Tages-Chart abgeprallt war. Somit korrigierte der Dollar sehr technisch, und der Aufwärtstrend blieb intakt. Am Donnerstag bewegte sich der Kurs leicht nach unten und könnte sich sogar unter der Trendlinie konsolidieren. Unserer Meinung nach wird dies jedoch die Situation nicht wesentlich ändern und sicherlich keine glänzenden Aussichten für den Dollar eröffnen.
Für den 15. August heben wir die folgenden Handelsniveaus hervor — 1,1092, 1,1147, 1,1185, 1,1234, 1,1274, 1,1362, 1,1426, 1,1534, 1,1615, 1,1666, 1,1750–1,1760, 1,1846–1,1857, sowie die Senkou Span B-Linie (1,1546) und die Kijun-sen-Linie (1,1660). Die Linien des Ichimoku-Indikators können sich im Tagesverlauf verschieben, was bei der Bestimmung von Handelssignalen berücksichtigt werden sollte. Vergessen Sie nicht, einen Stop-Loss auf den Break-even-Punkt zu setzen, wenn der Kurs 15 Pips in die richtige Richtung geht. Dies schützt vor potenziellen Verlusten, falls sich das Signal als falsch herausstellt.
Am Freitag stehen in der Eurozone keine wichtigen Ereignisse an, während die USA Berichte über Einzelhandelsumsätze, Industrieproduktion und Verbrauchervertrauen veröffentlichen werden. Die Daten sind nicht die wichtigsten, aber wenn die Zahlen erheblich von den Prognosen abweichen, könnte eine Marktreaktion folgen. Spät am Abend ist eine Begegnung zwischen Wladimir Putin und Donald Trump geplant.
Handelsempfehlungen
Am Freitag könnte das Paar seine Aufwärtsbewegung fortsetzen, wenn es von der Trendlinie oder der Senkou Span B-Linie abprallt. In diesem Fall werden Long-Positionen erneut relevant. Sollte die Trendlinie durchbrochen werden, ist mit einem Rückgang in Richtung der Senkou Span B-Linie für einige Zeit zu rechnen.
Erklärungen zu den Illustrationen:
- Unterstützungs- und Widerstandsniveaus – dicke rote Linien, an denen die Bewegung enden kann. Sie sind keine Quellen für Handelssignale.
- Kijun-sen und Senkou Span B-Linien — Dies sind starke Linien des Ichimoku-Indikators, die vom 4-Stunden-Zeitrahmen auf den Stunden-Zeitrahmen übertragen wurden.
- Extremumsniveaus – dünne rote Linien, an denen der Kurs zuvor abgeprallt ist. Diese fungieren als Quellen für Handelssignale.
- Gelbe Linien – Trendlinien, Trendkanäle und andere technische Muster.
- COT-Indikator 1 auf den Charts – die Größe der Nettoposition für jede Kategorie von Händlern.