Der nationale Verbraucherpreisindex Japans fiel im August im Jahresvergleich von 3,1 % auf 2,7 %. Diese Verlangsamung des Preiswachstums war zumindest teilweise auf die Wiedereinführung von staatlichen Subventionen für Strom und Gas zurückzuführen. Allerdings sank auch das von der Bank of Japan bevorzugte Maß der Kerninflation (alle Posten ohne frische Lebensmittel und Energie) von +3,4 % auf +3,3 %—und verzeichnete damit den ersten Rückgang seit Juli 2024.
Ein Rückgang der Inflation wird typischerweise als ein Hauptfaktor angesehen, der die Politik der Zentralbanken beeinflusst. In Japan ist dies jedoch bei Weitem nicht die einzige Überlegung – tatsächlich haben sich die Zinserwartungen kaum verändert. Das Treffen der Bank of Japan am Freitag verlief ereignislos, wobei BoJ-Gouverneur Ueda erneut keine konkreten Prognosen darüber abgab, wann eine Zinserhöhung stattfinden könnte.
Der primäre Fokus in Japan liegt derzeit auf dem Kampf um die Führung der regierenden LDP. Die Wahl ist für den 4. Oktober angesetzt, und erst nachdem ein Gewinner feststeht, können wir konkrete Politikansagen zu den Zinsen erwarten, da die BoJ ihre Maßnahmen weitgehend mit dem Kabinett abstimmt.
Die Hauptsorge, die die Bank of Japan von einer Zinserhöhung abhält, ist die Erwartung einer gleichzeitigen Zinssenkung der Fed, die zu einer unerwünschten Aufwertung des Yen führen würde. Allerdings änderte sich der Ausblick, nachdem Fed-Vorsitzender Powell am Dienstag gezwungen war, das zu wiederholen, was er bereits in der Pressekonferenz am vergangenen Mittwoch gesagt hatte (und was die Märkte ignoriert hatten) – dass die Fed nicht beabsichtigt, die Zinsen automatisch gemäß eines vorbestimmten Plans zu senken; die Zinssenkung vom 17. September war eine einmalige Entscheidung und weitere Maßnahmen werden von den Inflationsdaten abhängen. Wenn die Inflation wieder zu steigen beginnt, wird die Fed die Zinsen nicht weiter senken.
Der Markt hat schließlich verstanden, was Powell zu kommunizieren versuchte, und der Dollar legte am Mittwoch stark zu.
Die Netto-Long-Position des Yen schrumpfte in der Berichtszeit um 2,53 Milliarden USD auf 5,24 Milliarden USD; der geschätzte Preis bleibt nahe dem langfristigen Durchschnitt, und die Unsicherheit ist hoch.
Die fallende Inflation und Powells straffe Kommentare am Dienstag haben die Position des Yen deutlich geschwächt, und eine Bewegung in Richtung 145,50 scheint nun nicht mehr das wahrscheinlichste Szenario zu sein. Der USD/JPY könnte kurzfristig den nächstgelegenen Widerstand bei 150,90 erreichen.
