
Am Mittwoch setzte das Währungspaar EUR/USD unerwartet seine Abwärtsbewegung fort, ohne dass es dafür eine klare Erklärung gibt. Wie immer lässt sich im Nachhinein schnell eine Begründung finden: Einige könnten behaupten, Powell sei nicht "weich" genug gewesen, oder ein Anstieg der Risikoscheu sei schuld. Aber das sind nur Ausreden, keine Analysen. Mit dieser Logik lässt sich alles erklären.
Unser Analyseansatz ist folgender: Wenn sich ein Ereignis mit hoher Wahrscheinlichkeit vorhersagen lässt, tun wir das. Wenn sich der Kurs in die entgegengesetzte Richtung bewegt, nennen wir es, was es ist—eine unlogische Bewegung. Es ist wichtig, sich daran zu erinnern, dass nicht alles im Devisenmarkt durch makroökonomische oder fundamentale Faktoren getrieben wird. Der Devisenmarkt ist in erster Linie ein Marktplatz, auf dem Käufer und Verkäufer zusammenkommen. Der Handel findet nicht nur dann statt, wenn Jerome Powell, Donald Trump oder andere führende Persönlichkeiten der Weltwirtschaft sprechen. Dasselbe gilt für makroökonomische Veröffentlichungen: Der Markt bewegt sich nicht nur bei Inflationsdaten oder NonFarm Payrolls.
Was bedeutet das? Zu jedem Zeitpunkt kann eine Großbank einen großen Handel durchführen und damit eine Kursbewegung auslösen—auch wenn der fundamentale, makroökonomische oder technische Hintergrund dies nicht unterstützt. Manchmal sehen wir Bewegungen, die vorherigen Ereignissen widersprechen—eine unlogische Bewegung.
Genau das sehen wir jetzt. Am Dienstagabend hielt Powell eine weitere Rede. Kurz gesagt, seine Rhetorik ist unverändert. Letzte Woche nach dem FOMC-Treffen deutete er an, dass der Leitzins bis Jahresende zweimal mehr gesenkt werden könnte—aber er kündigte keinen solchen Plan an. Mit anderen Worten, alles hängt von den makroökonomischen Daten ab und nicht von den Launen einzelner FOMC-Vertreter oder den Forderungen von Donald Trump. Powell betont immer wieder: Alles wird sich auf die makroökonomischen Daten stützen.
Anders ausgedrückt: Zwei weitere Zinssenkungen bis Jahresende sind nur ein mögliches Szenario, kein festgelegter Plan. Wie wir oft sagen, wird die Fed keine Eile haben, geldpolitische Lockerungen vorzunehmen, weil es dafür keinen Bedarf gibt. Die Inflation in den USA steigt, und das war in den letzten Jahren der Hauptfokus der Fed-Vertreter. Ja, der US-Arbeitsmarkt ist derzeit schwach, aber wer ist schuld daran—und warum sollte die Fed dieses Problem lösen?
Die Antwort ist klar: Donald Trumps Politik. Insbesondere seine Einwanderungspolitik blockiert Arbeitsmigranten und weist bereits in den USA lebende Migranten aus. Auch seine Handelspolitik behindert das Wirtschaftswachstum, was zu schwächerer Produktion und Geschäftstätigkeit führt. Daher sollte Trump selbst die Verantwortung für diese Ergebnisse übernehmen, anstatt die Fed und Jerome Powell dafür verantwortlich zu machen.

Die durchschnittliche Volatilität für EUR/USD über die letzten fünf Handelstage betrug am 25. September 68 Pips, was als "durchschnittlich" gilt. Wir erwarten, dass das Paar am Donnerstag zwischen 1,1655 und 1,1834 schwankt. Der höhere lineare Regressionstrendkanal zeigt weiterhin nach oben, was auf einen Aufwärtstrend hindeutet. Der CCI-Indikator trat letzte Woche in den überkauften Bereich ein, was wahrscheinlich die aktuelle Abwärtskorrektur auslöste. Derzeit hat sich eine neue bullische Divergenz gebildet.
Nächste Unterstützungsniveaus:
S1 – 1,1719
S2 – 1,1597
S3 – 1,1475
Nächste Widerstandsniveaus:
R1 – 1,1841
R2 – 1,1963
Handelsempfehlungen:
Das EUR/USD-Paar hat eine neue Korrektur eingeleitet, aber der allgemeine Aufwärtstrend bleibt intakt—dies ist auf allen Zeitebenen sichtbar. Die Politik von Trump beherrscht weiterhin die Dynamik des US-Dollars, und er hat nicht die Absicht, sich "auf seinen Lorbeeren auszuruhen." Der Dollar erholte sich einen ganzen Monat lang, aber nun scheint es Zeit für eine neue Phase der anhaltenden Schwäche. Wenn der Preis unter dem gleitenden Durchschnitt liegt, können Sie aus rein technischer Sicht kleine Short-Positionen mit Zielen bei 1,1655 und 1,1597 in Betracht ziehen. Wenn der Preis über dem gleitenden Durchschnitt liegt, bleiben Long-Positionen in Richtung 1,1841 und 1,1963 relevant, im Einklang mit dem Trend.
Erklärung der Diagrammelemente:
- Lineare Regressionstrendkanäle helfen, den aktuellen Trend zu bestimmen. Wenn beide Kanäle in die gleiche Richtung zeigen, ist der Trend stark.
- Die Linie des gleitenden Durchschnitts (Einstellungen 20,0, geglättet) zeigt den kurzfristigen Trend und die Handelsrichtung an.
- Murray-Niveaus dienen als Zielniveaus für Bewegungen und Korrekturen.
- Volatilitätsniveaus (rote Linien) stellen den wahrscheinlichen Preiskanal für den nächsten Tag basierend auf aktuellen Volatilitätswerten dar.
- Der CCI-Indikator: ein Wert unter -250 (überverkauft) oder über +250 (überkauft) indiziert, dass möglicherweise eine Trendwende bevorsteht.